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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes
Autoren: David Baldacci
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Ebene, und die hatte Sean nicht mehr. Und sie neu zu bekommen hätte einen gewaltigen Zeitaufwand bedeutet. Also schnallte er den Gürtel enger, rief weiterhin bei allen möglichen Leuten an und klopfte an Türen.
    Als alles nichts brachte, beschloss er, einen Schritt zu tun, von dem er sich geschworen hatte, ihn nie zu machen: Er rief Joan Dillinger an, eine Ex-Agentin des Secret Service und nunmehr Direktorin einer großen Detektei – und unglücklicherweise seine Exgeliebte.
    Joan nahm seinen Anruf entgegen. »Aber natürlich, Sean«, sagte sie. »Lass uns morgen essen gehen. Ich bin sicher, es lässt sich eine Lösung finden.«
    Sean legte auf und starrte aus dem Fenster des lausigen Motelzimmers, das er sich jetzt nicht mehr leisten konnte. »Ich hatte befürchtet, dass du das sagst, Joan«, murmelte er vor sich hin.

7.
    D ie Frau sah gut aus, das musste Sean zugeben. Rassig und todschick. Haar und Make-up waren tadellos, das Kleid kurz und eng und die Absätze schmal und hoch, sodass ihre schlanke Gestalt bis auf wenige Zentimeter an seine eins neunzig heranreichte. Ihre Beine waren gerade und schön geformt, ihre Brüste üppig, weich und vollkommen echt, das wusste Sean aus Erfahrung. Ja, sie sah gut aus … nein, besser als gut: fantastisch. Sean empfand absolut nichts für sie.
    Joan Dillinger schien das zu fühlen und winkte ihm rasch, sich auf eine Couch zu setzen. Sie selbst saß auf einem Stuhl neben ihm und schenkte ihm Kaffee ein.
    »Lange nicht gesehen«, sagte sie in freundlichem Tonfall. »Und? Noch ein paar Massenmörder gefangen?«
    »Diese Woche noch nicht«, antwortete Sean und versuchte ein Lächeln, während er Zucker in den Kaffee gab.
    »Wie geht es diesem scheußlichen kleinen Mädchen, mit dem du dich eingelassen hast? Mildred, stimmt’s?«
    »Sie heißt Michelle , und es geht ihr gut. Danke der Nachfrage.«
    »Ihr arbeitet noch immer zusammen?«
    »Ja.«
    »Wow! Sie versteht sich wirklich gut auf Tarnung und solche Dinge. Ich kann sie nirgends sehen.«
    Sean wurde misstrauisch. Hatte Joan herausgefunden, was mit Michelle geschehen war? Das würde zu einem Kontrollfreak passen, wie Joan einer war.
    In beiläufigem Tonfall sagte Sean: »Sie hat heute zu tun. Wie ich schon am Telefon sagte, wir sind gerade erst wieder in die Stadt gezogen, und ich habe mich gefragt, ob du vielleicht etwas für Freiberufler hättest …«
    Joan stellte ihre Kaffeetasse ab, erhob sich und ging auf und ab. Sean wusste nicht, warum sie das tat; vielleicht wollte sie ihren Körper noch ein wenig besser in Szene setzen. Obwohl Joan Dillinger für gewöhnlich eine eher komplizierte Frau war, so war sie bisweilen seltsam durchschaubar, wenn es um Dinge wie Sex oder Beziehungen ging. Sean vermutete, dass sie Letzteres lediglich mit Ersterem verbergen wollte.
    »Du willst also, dass ich dir Arbeit auf freiberuflicher Basis gebe, obwohl ich in meinem Unternehmen erfahrene Ermittler beschäftige, die jeden Auftrag erledigen können, der mir ins Büro flattert. Wie lange habe ich eigentlich nichts mehr von dir gehört? Über ein Jahr?«
    »Ich hielt es für besser, ein bisschen Abstand zu wahren.«
    Ihre Miene verhärtete sich. »Du machst es mir wirklich nicht leicht, dir zu helfen, Sean.«
    »Wenn du nichts für mich hast, warum hast du dich dann überhaupt mit mir getroffen?«
    Joan setzte sich auf die Schreibtischkante und schlug die Beine übereinander. »Ich weiß es nicht. Vielleicht wollte ich dich einfach sehen.«
    Sean stand auf und trat zu ihr. »Joan, ich brauche wirklich einen Job. Wenn du mir nichts anbieten kannst, in Ordnung. Dann werde ich dir nichts mehr von deiner kostbaren Zeit stehlen.« Sean stellte seine Kaffeetasse ab und wandte sich zum Gehen, doch Joan hielt ihn am Arm fest.
    »Immer mit der Ruhe. Du musst ein Mädel auch mal schmollen lassen. Das ist nur recht und billig.« Joan setzte sich hinter ihren Schreibtisch und – ganz Geschäftsfrau – schob ihm einen Vertrag hin. »Lass dir ein paar Minuten Zeit, und lies ihn sorgfältig durch. Schließlich bist du Anwalt.«
    »Wie ist die Bezahlung?«
    »Das Übliche bei einem solchen Job. Ein vernünftiger Tagessatz für Spesen und ein netter Bonus, wenn du den Fall löst.« Sie ließ den Blick über seinen Körper schweifen. »Du hast abgenommen.«
    »Ich hab eine Diät gemacht«, erwiderte Sean in Gedanken, während er den Vertrag durchlas. Schließlich unterschrieb er und schob Joan die Papiere wieder zu. »Kann ich jetzt die Akte
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