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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman
Autoren: David Baldacci
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gerade, Identifikationsmerkmale zu ermitteln.«
    »Was hältst du von der Position, in der die Hand fixiert wurde?«, fragte King.
    »Ich fürchte, das ist nicht mein Metier, sondern Sache der offiziellen Ermittler. Ich sage denen nur, wie das Opfer starb, und sammle während der Obduktion weitere Beweise, die nützlich sein könnten. Zu Anfang habe ich mal Sherlock Holmes gespielt, wurde aber schnell in meine Schranken verwiesen.«
    »Es kann doch nicht falsch sein, wenn Sie Ihr Fachwissen einsetzen, um bei der Aufklärung eines Verbrechens zu helfen«, bemerkte Michelle.
    »Das sollte man meinen, nicht wahr?« Sylvia wandte sich wieder der Toten zu. »Nun, der Arm wurde absichtlich auf dem Ast in dieser Position fixiert. Mehr kann ich nicht dazu sagen.« Sie wandte sich an King. »Es hat mich gefreut, dich wiederzusehen, auch wenn die Begleitumstände nicht gerade angenehm waren.« Dann reichte sie Michelle die Hand, die den Händedruck erwiderte.
    Als Sylvia davonging, sagte Michelle: »Hast du nicht gesagt, du hättest vor einiger Zeit etwas mit ihr gehabt?«
    »Ja. Das ist jetzt über ein Jahr her.«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Botschaft bei ihr angekommen ist.«
    »Vielen Dank für diese Erkenntnis. Vielleicht könntest du mir als Nächstes aus der Hand lesen. Kommst du mit? Oder möchtest du deine Joggingrunde fortsetzen?«
    »Ich glaube, das war für heute Anregung genug.«
    Als sie an der Leiche vorbeikamen, blieb King plötzlich stehen und starrte auf die Hand, die immer noch in den Himmel zeigte.
    »Was ist?«, fragte Michelle, der Kings angespannte Miene nicht entgangen war.
    »Die Uhr«, sagte er.
    Erst jetzt erkannte Michelle, dass der Zeiger auf ein Uhr eingestellt und offenbar stehen geblieben war. »Was ist damit?«
    »Es ist eine Zodiac-Uhr.«
    »Zodiac?«
    »Irgendetwas sagt mir, dass wir nicht das letzte Mal mit diesem Täter zu tun haben«, sagte King.

KAPITEL 5
    Die abgelegene Stelle an der Böschung über einem der Hauptzuflusskanäle des Cardinal Lake war schon seit längerer Zeit ein bevorzugter Treffpunkt für die Teenager Wrightsburgs. Hier konnten sie Dinge tun, mit denen ihre Eltern gar nicht einverstanden gewesen wären. An diesem Abend war der Himmel bedeckt, Wind rauschte durch die Bäume, und gelegentlich nieselte es. Deshalb stand heute nur ein einziger Wagen an der Böschung, doch die Insassen trieben es umso lebhafter.
    Das Mädchen war bereits nackt. Ihr Kleid und die Unterwäsche lagen ordentlich zusammengelegt neben den Schuhen auf dem Rücksitz. Der junge Mann war hektisch damit beschäftigt, sich das Shirt über den Kopf zu ziehen, während das Mädchen seine Hose öffnete, was in der Enge nicht leicht war. Endlich hatte er das Hemd ausgezogen, während ihm von der schwer atmenden jungen Dame gleichzeitig Hose und Slip heruntergerissen wurden. Geduld schien – zumindest in dieser Situation – nicht ihre Stärke zu sein.
    Er schob sich zur Mitte des Vordersitzes, nachdem er sich ein Kondom übergestreift hatte; dann hockte das Mädchen sich auf ihn. Rasch beschlugen die Wagenfenster vom keuchenden Atem der Teenager. Der Blick des Jungen schweifte ganz kurz hinaus in die Nacht hinter der Windschutzscheibe, bis er vor Lust die Augen schloss. Es war sein erstes Mal; seine Partnerin dagegen schien bereits über mehr Erfahrung zu verfügen. Der junge Mann stöhnte, als das Mädchen nun keuchend auf ihm ritt.
    Dann öffnete er die Augen – und erstarrte.
    Die Gestalt unter der schwarzen Sturmhaube blickte ihn durch die beschlagene Windschutzscheibe an. Verschwommen sah der junge Mann, wie der Lauf der Schrotflinte sich hob. Er wollte das Mädchen von sich herunterstoßen, um den Wagen zu starten, schaffte es aber nicht mehr. Das Glas explodierte nach innen. Die Schrotladung traf das Mädchen in den Rücken und schleuderte es auf den jungen Mann, der durch ihren Körper vor den Kugeln abgeschirmt wurde. Sein Nasenbein brach, als ihr Kopf gegen sein Gesicht prallte. Ihm wurde schwarz vor Augen, doch er blieb bei Bewusstsein. Feucht vom Blut des Mädchens, aber nicht ernsthaft verletzt, drückte er die Tote an seine Brust, als wäre sie ein Schutzschild, stark genug, um den Tod von ihm fern zu halten. Er wollte schreien, brachte aber keinen Laut hervor. Schließlich ließ er das Mädchen los und schob sich auf die Fahrerseite. Er war benommen, seine Bewegungen unbeholfen. Er wusste nicht, ob er selbst angeschossen war, hatte aber einen Schock erlitten, sodass sein
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