Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
verbringen, das alles irgendwie zu verstehen. Aber nicht hier, sondern weit weg.«
    Sie umarmten sich, und King öffnete ihr den Wagenschlag.
    »Viel Glück, Savannah.«
    »Richte Michelle meinen Dank für alles aus, Sean.«
    »Mach ich.«
    »Und dass ich ihren Rat bezüglich meiner Tätowierung befolgt habe.«
    Erstaunt forschte King in ihrer Miene, sagte aber nichts. Er winkte, als der Wagen davonfuhr.
    King fuhr zur Wrightsburg Gazette und setzte sich, ohne es zu ahnen, an denselben Mikrofilmbetrachter, den Eddie bei seinem nächtlichen Einbruch benutzt hatte. King ging die Aufzeichnungen früherer Ausgaben der Gazette durch, bis er zu dem Datum gelangte, das ihn interessierte: dem Tag, an dem die Battles den Mechaniker Billy Edwards entlassen hatten. Doch er fand nicht, was er suchte. Er suchte weiter, schlug am folgenden Tag nach und entdeckte die Meldung auf der ersten Seite. Aufmerksam las er den Bericht. Schließlich lehnte er sich langsam zurück und blickte ins Leere, während sein Verstand versuchte, in Bereiche vorzudringen, die sich dem Vorstellungsvermögen entzogen.
    Als er sich schließlich wieder vorbeugte, fiel sein Blick auf die von Eddie beschmierte Wand. Der Schriftzug war abgewaschen worden, doch man konnte noch Spuren erkennen.
    TEAT
    Einige Tage zuvor hatte King über verschiedene Bedeutungsmöglichkeiten dieser Buchstaben nachgegrübelt, doch ohne Ergebnis. Aber er konnte nicht glauben, dass Eddie das Wort an die Wand geschrieben hätte, wenn es nicht irgendeine Bedeutung besäße.
    King holte die Dechiffrierscheibe aus der Tasche. Er hatte sie nicht ohne Grund dabei. Schon vor langer Zeit hatte man entdeckt, dass eine Häufigkeitsanalyse einen verschlüsselten Text mittlerer Länge einigermaßen zuverlässig in Klartext umwandeln konnte. Diese Methode war relativ unkompliziert. Manche Buchstaben des Alphabets fanden weit öfter Verwendung als anderen. Und der allerhäufigste Buchstabe war das E. Diese Erkenntnis hatte den Kode-Knackern für einige Zeit einen beträchtlichen Vorsprung verliehen, bis die Verschlüsselungsexperten wieder die Oberhand gewannen.
    King drehte den äußeren Ring der Scheibe, bis der Buchstabe E dem Buchstaben A gegenüberstand. Einen Tick daneben. King richtete den Blick erneut auf die Wand, und in seinem Geist wechselte ein Buchstabe, das A wich einem zweiten E. Nun lautete das Wort TEET. Auch das ergab auf den ersten Blick keinen Sinn.
    Resigniert verließ King die Redaktion der Gazette , suchte sein Büro auf, ging ins Internet und gab einer Suchmaschine die Wörter Teet und Verbrechen ein. Eigentlich erwartete er keine Ergebnisse, doch auf dem Monitor erschien eine lange Liste.
    Schon beim Lesen des ersten Eintrags setzte King sich plötzlich kerzengerade hin.
    »Mein Gott«, entfuhr es ihm. Er las den gesamten Text, lehnte sich zurück und betastete seine Stirn: Sie war feucht vor Schweiß, und er zitterte am ganzen Körper. »Mein Gott«, wiederholte er.
    Bedächtig stand er auf. Er war froh, dass Michelle außer Haus war. Er hätte ihr nicht in die Augen schauen können. Im Moment ganz und gar nicht.
    Um ganz sicher sein zu können, mussten noch einige wenige Nachforschungen angestellt werden.
    Und dann musste King sich der größten Herausforderung seines Lebens stellen.

KAPITEL 100
    Zwei Tage später bog King auf einen Parkplatz ab und stieg aus dem Auto. Er betrat das Verwaltungsgebäude und erkundigte sich nach Sylvia. Man wies ihm den Weg zu ihrer Praxis.
    Sylvia saß an ihrem Schreibtisch, den linken Arm noch in einer Schlinge. Sie hob den Kopf und lächelte, kam um den Tisch und drückte King.
    »Fühlst du dich wieder halbwegs wie ein Mensch?«, fragte sie.
    »Allmählich«, antwortete King. »Wie geht’s dem Arm?«
    »Fast so gut wie neu.«
    King nahm vor dem Schreibtisch Platz, während Sylvia sich auf die Kante setzte.
    »In letzter Zeit habe ich dich wenig gesehen.«
    »Ich war ziemlich beschäftigt«, gab King zur Antwort.
    »Ich habe Karten für ein Spiel in D.C. am nächsten Samstag. Hättest du Lust, mich zu begleiten? Getrennte Hotelzimmer, versteht sich. Du wärst sicher vor mir.«
    Kings Blick schweifte zur Garderobe. Ordentlich waren Damenmantel, Sweater und Schuhe aufgereiht.
    »Stimmt was nicht, Sean?«
    King richtete den Blick wieder auf Sylvia. »Was meinst du, weshalb Eddie über uns beide hergefallen ist?«
    Sie sah ihn verwundert an. »Weil er verrückt ist. Wir haben zu seinem Scheitern beigetragen – du auf jeden Fall. Darum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher