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Scream Street - Das Hexenblut

Titel: Scream Street - Das Hexenblut
Autoren: PeP eBooks
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Maschine, von der ich dir letzte Nacht erzählt habe«, antwortete Rhesus. »Sie filtert das Blut aus dem Abwasser heraus und pumpt es in die Scream Street. Mein Dad muss gewusst haben, dass sie sich hier unten befindet, und ist hergekommen, um sie zu reparieren.«
    »Und da er keine Angehörigen beißen darf, hat er sich an die Ratten gehalten«, ergänzte Cleo. »Darum hatte er auch Blut auf dem Hemd!«
    »Er hat sich schon ein paarmal an Ratten gütlich getan«, sagte Rhesus. »Wenn meine Mum ihn auf Diät gesetzt hat.«

    »Aber warum ist er so in Panik geraten, als er uns gesehen hat?«, fragte Luke.
    Rhesus seufzte. »Vielleicht hat er ja gedacht, dass wir -«
    »Da kommt jemand!«, zischte Cleo plötzlich und lief schnell zu Luke und Rhesus in den Schatten. Rhesus blies die Fackel aus, sodass der Raum in Dunkelheit getaucht war.
    Schrappend wurde der Metallriegel angehoben, dann öffnete sich langsam die Tür. Luke stockte der Atem, als er sah, wer dort im Licht der Gaslampe stand: der Verwalter der Scream Street, Sir Otto Feist.
    Dixon, Sir Ottos Neffe, klemmte den Betonklotz in der Tür ein. Dabei klatschte ihm das fettige rötlich braune Haar gegen die schmalen Wangen.
    Sir Otto, dessen Gesicht vom Licht der Gaslaterne in seinen Händen unheimlich beleuchtet
wurde, blies Rauch aus seiner Zigarre und schnupperte. »Hier war jemand«, knurrte er.
    »Ich weiß«, entgegnete Dixon.
    Sir Otto musterte ihn mit einem wütenden Funkeln. »Ach ja, und woher?«
    Dixon zeigte auf die alten Apparaturen. »Na, die muss doch irgendjemand hier runtergebracht haben«, erklärte er. »Du wärst niemals in der Lage, so was Großes die Toilette runterzuspülen. Obwohl ich ja mal so groß kacka gemacht habe, dass es fast nicht -«
    »Du Vollidiot!«, rief Sir Otto. »Ich meinte natürlich, dass jemand kürzlich hier gewesen sein muss! Bestimmt eines von diesen jungen Monstern, die versucht haben, die Blutzufuhr wieder in Gang zu bringen. Setz die Maschine außer Betrieb. Das Essen, das ich in die Leitung gestopft habe, wird sie nicht für immer stoppen!«

    Dixon ging zur Maschine, öffnete eine der Metallabdeckungen und zerrte an einer verstaubten Schalttafel. Doch sie war so mit Öl und Schmutz verdreckt, dass seine Finger dauernd abrutschten. »Komme … nicht … ran«, sagte er stöhnend.
    »Dann such jemanden, der es kann!«, brummte Sir Otto. »Je schneller diese Vampire in Blutrausch geraten und durchdrehen, desto eher werden sie den Wolfsjungen dazu zwingen, dass er mir das Buch gibt, damit ich den Bluthahn wieder aufdrehe!«
    In der Dunkelheit hinter der Maschine wollte Rhesus schon etwas sagen, aber Luke hielt ihm rasch den Mund zu. Sir Otto durfte sie auf keinen Fall entdecken.
    »Jemand anders …«, murmelte Dixon und schloss die Augen. Die Haut auf seinem Gesicht und an seinen Händen begann, sich zu kräuseln wie die Wasseroberfläche auf einem Teich, über die der Wind streicht.

    Luke beobachtete, wie Sir Ottos Neffe sich verwandelte. Er wusste, dass Dixon ein Gestaltwandler war, aber er hatte den Prozess noch nie aus der Nähe verfolgt. Es wirkte mühelos, ganz anders als Lukes seltsamer Verwandlungsprozess.
    Im Handumdrehen war Dixon zu Bella Negativ geworden. Luke wusste natürlich, dass es nicht wirklich Rhesus’ Mutter war, aber trotzdem musste er seinen Freund am Arm festhalten, damit dieser nichts Unüberlegtes tat.

    Bellas schwarz lackierte Fingernägel packten die Schalttafel und zogen daran. Das alte Teil bewegte sich ein bisschen, blieb aber noch immer in der Maschine verkeilt.
    »Na, was hast du erwartet?«, fragte Sir Otto in forderndem Ton. »Diese vampirzähnigen Idioten sind eben zu nichts nutze!« Wieder hielt Luke Rhesus ganz fest den Mund zu.

    »Und jetzt«, fuhr der Verwalter fort, »verwandelst du dich besser in jemanden, der wirklich was kann!« Ein Geräusch ertönte, als würde Milch in ein Glas geschüttet, und Sir Otto sah sich einer exakten Nachbildung seiner selbst gegenüber.
    »Na, ist das besser, Onkel?«
    »Du würdest wohl gern eine Nacht im Kerker verbringen«, polterte der echte Sir Otto. »Stopp endlich den verdammten Blutstrom, ehe diese blöden Vampire rausfinden, was los ist!«
    Rhesus zappelte wild in Lukes Griff. »Das ist mehr, als ich ertragen kann!«, zischte der Vampir. »Ich werde zubeißen, bis meine Vampirzähne brechen!«
    »Hör auf!«, flüsterte Luke. »Er darf nicht mitbekommen, dass wir hier sind!«

    Aber es war zu spät: Als sich Dixon als Nächstes
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