Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
den Zug­pfer­den des Gen­res ab – fal­len, die auf die­se Wei­se ver­stärkt zu Samm­ler- und Spe­ku­la­ti­ons­ob­jek­ten wer­den könn­ten.
    Der leich­te Rück­gang der Ver­öf­fent­li­chun­gen schreckt je­doch die Ma­cher in den Chef­eta­gen der Ver­la­ge kaum. Dort ist man der Mei­nung, man be­freie sich von über­flüs­si­gem Bal­last, der sich wäh­rend der Haus­se der spä­ten sieb­zi­ger Jah­re an­sam­mel­te. Und der Auf­schwung, den die SF in den letz­ten zehn Jah­ren voll­zog, wird erst in sei­ner gan­zen Grö­ße deut­lich, wenn man frü­he­re Ver­gleichs­zah­len her­an­zieht. 1972 wur­den in den USA gan­ze 248 SF-Ti­tel pu­bli­ziert, ein Aus­stoß, der freu­te leicht von bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Ver­la­gen er­reicht, ja über­trof­fen wird. Das Vo­lu­men der Science Fic­ti­on hat sich seit 1972 hier wie in den USA gut ver­drei­facht, den­noch ist der Vor­sprung, den die USA in Be­zug auf die Neu­ver­öf­fent­li­chun­gen ha­ben, ge­wach­sen – trotz der bei uns viel bes­se­ren Re­la­ti­on zwi­schen Neu­ver­öf­fent­li­chun­gen und Nach­dru­cken. Es be­steht al­so kein Grund zur Furcht, den deut­schen Ver­la­gen könn­ten ame­ri­ka­ni­sche Li­zenz­ti­tel knapp wer­den.
    Die 1053 Ti­tel teil­ten sich 96 Ver­la­ge; die 5 größ­ten SF-Ver­le­ger wa­ren: Ace/Gros­set/Char­ter/Tem­po (130 Ti­tel), Ballan­ti­ne/Del Rey (94), Pocket/Si­mon & Schus­ter/Ti­mes­ca­pe (79), Ber­kley/Jo­ve/Put­nam (72) und DAW (64). Zum Ver­gleich: Der bun­des­deut­sche Markt­füh­rer Hey­ne brach­te es 1981 auf 87 SF-Ti­tel, zähl­te man je­doch nur die Erst­ver­öf­fent­li­chun­gen, lä­ge Hey­ne auch vor Ace und Ballan­ti­ne.
    Ein­schnei­dens­tes Er­eig­nis in der ame­ri­ka­ni­schen Ver­lags­land­schaft war 1981 der Aus­stieg des zweit­größ­ten Pa­per­back­ver­la­ges, Dell, aus dem SF-Ge­schäft. Die SF sei ein­fach „un­pro­fi­ta­bel“ war die la­ko­ni­sche Be­grün­dung, ein State­ment, das nach der Ent­wick­lung in den letz­ten Jah­ren für vie­le un­ver­ständ­lich blei­ben dürf­te. Für wei­te­res Auf­se­hen sorg­te 1982 ei­ne „Ele­fan­ten­hoch­zeit“, als die Ace-Grup­pe von Ber­kley/Jo­ve/Put­nam über­nom­men wur­de, die bei die­ser Ge­le­gen­heit gleich auch noch Play­boy Books an­mie­te­ten.
    In der Ver­lags­po­li­tik setz­te man 1981 wei­ter ver­stärkt auf große Na­men. Für pro­mi­nen­te Au­to­ren wur­den ho­he Vor­schüs­se be­zahlt, was na­tür­lich zu Las­ten der brei­ten Mas­se der Schrift­stel­ler ging. Der po­pu­lä­re Astro­nom Carl Sa­gan er­hielt für einen noch un­ge­schrie­be­nen SF-Ro­man sa­ge und schrei­be 2 Mil­lio­nen Dol­lar Vor­schuß, Frank Her­bert für den fünf­ten Du­ne -Ro­man 1,5 Mil­lio­nen, und auch Ni­ven/Pour­nel­le kas­sier­ten für einen noch un­ge­schrie­be­nen Ro­man über 500.000 Dol­lar. Of­fen­bar lohnt sich das Big Busi­ness mit der SF/Fan­ta­sy, denn 1981/82 wa­ren mehr Bü­cher als je zu­vor in den Best­sel­ler­lis­ten ver­tre­ten. Her­berts The God Em­per­or of Du­ne lag wo­chen­lang auf Platz 2, Do­nald­sons The One Tree und Hein­leins Fri­day tum­mel­ten sich wie Ro­ma­ne von King un­ter den ers­ten 10, und in Eng­land schaff­te Al­diss’ Hel­li­co­nia Spring so­gar den Sprung auf den ers­ten Platz. Bei die­ser Ent­wick­lung ist die Fan­ta­sy ge­gen­über der SF wei­ter auf dem Vor­marsch, und die Nei­gung zu mehr­bän­di­gen Wer­ken wächst. Ne­ben un­be­kann­te­ren Au­to­ren set­zen nun auch Stars wie Wolfe, Sil­ver­berg, Al­diss, Har­ry Har­ri­son u. a. auf gan­ze Zy­klen, die sich gut ver­kau­fen und dem Au­tor ge­wis­se fi­nan­zi­el­le Si­cher­hei­ten bie­ten. Bei den Pu­bli­ka­ti­ons­for­men ist ein Trend hin zum so­ge­nann­ten Tra­de Pa­per­back, grö­ße­ren, oft il­lus­trier­ten, 5 bis 10 Dol­lar teu­ren Qua­li­täts­pa­per­backs, fest­zu­stel­len. Tra­de Pa­per­backs sind wohl auf dem bes­ten We­ge, das ge­bun­de­ne Buch zu er­set­zen.

Ma­ga­zin­sze­ne
     
    Die Zeit der Ma­ga­zi­ne ist vor­bei, hört man im­mer wie­der. Auch 1981/82 wur­den wie­der be­kann­te Pu­bli­ka­tio­nen des Gen­res zu Gra­be ge­tra­gen, aber es gibt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher