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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes
Autoren: Madea Stephanie
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auf dem matschigen Waldboden auf. Ausgelaugt und immer noch zitternd kam er auf die Füße. Er schwankte wie auf einem Floß, mit Mühe blieb er stehen. Unter gesenkten Lidern sah er, wie Sam mit einer Dose auf ihn zielte. Was zur Hölle …?
Ein Zischen erklang. Nebel umhüllte ihn wie ein Energiefeld, drang durch seine Haut und eroberte seinen Geist in Sekundenschnelle. Er versteifte sich und schlug der Länge nach hin. Sein Hinterkopf prallte gegen einen Stein, doch er spürte den Schmerz nicht. Alles, was er fühlte, war dick mit Watte umwickelt, taub. Er hatte die Kontrolle über sich verloren, brüllte. Nein, sein Innerstes schrie, entließ seine tiefe Furcht aus seinem aufgerissenen Mund. Schiere Panik überwältigte ihn.
Der flüsternde Nebel wich urplötzlich, als hätte der Schlund der Hölle ihn weggeatmet. Timothy blinzelte durch die Tannen zum Himmel hinauf. Sein Atem ging stockend. Schweiß löste ein Frösteln aus. Diffuse Erinnerungsfetzen lähmten seinen Körper wie seine Gedanken.
„Herrje, was war das?“
Er hatte keine Ahnung. Gott sei Dank hatte das Martyrium nur kurz gewährt.
„Amy, gib mir die Pistole.“
„Nein, Sam, nein. Timothy, wach auf. Bitte, steh auf.“
Mit einem Ruck setzte er sich auf. Amy bedrohte die wild gestikulierende Sam mit der Betäubungspistole. Also wusste Amy, dass er ein Vampir war und ihr helfen konnte. Sie hatte bisher nur sein Geheimnis vor Sam geschützt. Niemand hatte Amy die Erinnerung an die Existenz von Wesen genommen. Er rappelte sich zu schnell für Sams Wahrnehmung auf, hielt ihr zwei Finger an die Schläfe und schickte sie ein Weilchen schlafen. Er bettete sie auf den Boden. Timothy vermochte zwar, ihr die Erinnerung an die vergangenen Minuten zu nehmen und sich in ihrem Geist als normalen Mann darzustellen, doch weiter gestattete er sich nicht, in ihren Verstand vorzudringen. Er wusste nicht, wie lange sie bereits Wesen jagte, vom Dasein der Homo animal auf der Erde ahnte. Ihr Langzeitgedächtnis durfte er keinesfalls verändern. Er würde nur wirres Zeug hinterlassen und sie in ein mentales, nicht zu entwirrendes Chaos stürzen. Das hatte er nicht vor, auch wenn sie allem Anschein nach Werwölfen professionell auflauerte.
„Timothy. Gott sei Dank. Ich dachte schon, du erkennst mich nicht.“ Amy sackte zusammen.
Er schöpfte nach Atem und nickte. Das Spray hatte ihn wahrhaftig lahmgelegt.
„Was ist? Sam sagte, das wären nur synthetisch verstärkte Benzodiazepine. Sie sollten stark beruhigen … normalerweise.“ Amys kraftlose Worte versiegten.
Verflucht, diese Tranquilizer hatten ihm Schmerzen zugefügt! Ihn entzweigerissen, warum auch immer. Zum Heulen war ihm zumute. Seine Haut zitterte, als läge er in einer Gefriertruhe auf schockgefrorenen Tiefkühlerbsen. Er atmete tief durch, analysierte die sedierenden Arzneistoffe. Er hätte nicht derart auf ein aggressionsdämpfendes Medikament reagieren dürfen, dennoch erhielt er nur zögerlich die Kontrolle über sich zurück.
Vor Amy sank er auf die Knie und fixierte ihre schwarzen Augen, in denen unzählige Sternchen zu funkeln schienen. Amy wusste, dass er ein Vampir war. Ihr Vertrauen erreichte beinahe sein unterkühltes Innenleben. Ein Schleier des Schmerzes lag auf ihren Pupillen. Ihre Mundwinkel zuckten kurz empor, dann senkte sie die Lider. Rasch löste er den Gürtel und entfernte den durchtränkten Stoff. Amys Fitness sei Dank hatten sich noch keine Thrombosen oder Giftstoffe gebildet, sodass er den Schritt wagen durfte. Sein Körper transformierte sich, pumpte gieriges Blut. Seine Muskeln schwollen an, ebenso sein Geschlecht. Die Fänge vibrierten, sein Blick färbte sich.
„Du solltest das nicht tun.“
So ruhig er es vermochte, sprach er mit Amy, die dicht vor einer Ohnmacht wegen Blutverlustes stand. Er legte den Oberarm frei und leckte über die langen, tiefen Kratzer, verschloss sie mit der Feuchtigkeit auf seiner Zungenspitze.
„Aber wer hört schon auf mich …“
Er genoss Amys Elixier, kostete aus, was er nehmen musste, um zu geben. Nicht mehr als zur Wundheilung nötig war, nur das, was auf der Zunge haften blieb. Und dennoch war es das Stärkste, das Göttlichste, was er je zu sich genommen hatte. Das Verbotene. Das Süchtigmachende.
    16. April 2011
    H owdy! Na, wie geht’s? Cool, dass du wieder hereinschneist. Du weißt aber schon noch, wer ich bin, oder? Siehste, wusst’ ich’s doch. Mich vergisst man nicht so schnell. Lilith, die Dämonin mit dem Körperproblem, mit der
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