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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes
Autoren: Madea Stephanie
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Rache des letzten Nephilims im Nacken, mit der Schuld am Tod einiger Persönchen, der Teilschuld
    an dem Aufenthalt einer jungen Cheerleaderin in einer Notaufnahme wegen Zweckentfremdung von Haushaltsgegenständen …
    Genau, alles alter Käse. Deshalb bist du nicht hier. Ich auch nicht. Oder glaubst du, ich würde ohne Sinn und Verstand in einem 0815-Köter herumsitzen und den lieben Dämon eine gute Frau sein lassen? Wie du dich erinnern wirst, ist bei mir immer alles von vornherein perfekt durchgeplant. Seit ich den megamächtigen Superring von Jonas Baker aus seines Bruders Tresor habe an mich bringen können, muss ich niemals wieder in die Ungewissheit springen und kann mir meine Körper, auf die ich nun einmal angewiesen bin, aussuchen.
    Also, nochmals meine Frage: Glaubst du, dass ich ohne Sinn und …
Gut, brav. Letztes Mal schon hat es mich erstaunt, wie schnell und begierig und mühelos Menschen dazulernen. Wo war ich? Genau, im Hund. Mein Plan B sieht nun wie folgt aus: Schnapp dir den zweiten Ring! Nase auf den Boden,
    ran ans Herrchen. Zunge raus und das Schwanzwedeln nicht vergessen.
~~
    Der Bodenbelag unter dem dicken Reifenprofil veränderte sich und holte Samantha endgültig aus ihrer Besinnungslosigkeit. Sie öffnete abrupt die Augen und erkannte das Dach ihres Jeeps. Fotos von den Touren, die sie mit ihrem Bruder Chris unternommen hatte, tapezierten die Decke. Sie setzte sich auf und starrte durch die Frontscheibe auf die im Morgennebel schwebende Golden Gate Bridge. Im rotgelben Licht der aufgehenden Sonne machte die Hängebrücke ihrem Namen alle Ehre. Marin County schälte sich allmählich aus den weißen Schwaden. Als ein dunkelgrünes Fahrbahnschild mit Sausalito Exit 2¾ an ihr vorüberzog und der Wagen in die rechte Röhre des Waldo Grade Tunnels eintauchte, begann ihr Gehirn endlich mit der Arbeit.
    „Was ist passiert?“ Himmel, was war mit ihrer Stimme? Sie klang wie Rod Stewart. Das Räuspern entpuppte sich als keine gute Idee, es brannte wie Sau, aber zumindest erinnerte sie sich schlagartig. „Amy?“
Amy drehte sich auf dem Beifahrersitz um. Sie lächelte. „Alles okay, Samantha. Hier, Schmerztabletten aus der Apotheke für dich und mich.“
Sams Blutdruck sackte kurzfristig in den Keller. Sie nickte, nahm die Packung entgegen und drückte Amys nach hinten gereichte Hand kurz an ihre Wange. Gott sei Dank. Was hatte sie bloß getan? Sie hätte Amy nicht in ihr Vorhaben hineinziehen dürfen und ihr Drängen, dabei sein zu wollen, ablehnen müssen.
„Timothy bringt uns nach Hause.“
Das registrierte sie erst jetzt! Der Schokoladenmann saß am Steuer. An ihrem Steuer. Verpestete die Luft und ruinierte den Sitz. „Wie nett.“ Sie lehnte sich zurück. Hatte sie einen Filmriss? Was war geschehen, nachdem der Mann irrtümlich in die Falle getappt war und die Werwölfe sich auf und davongemacht hatten? Oder waren die nur in ihrer … Nein, sonst würde Amy keine Tabletten benötigen und ihr Hals würde nicht brennen, als hätte man ihr von innen die Haut abgezogen und mit Spiritus getränkt. Amy hatte den fremden Mann also aus dem Netz befreit und dieser kutschierte sie nun nach Hause. War sie etwa ohnmächtig geworden? Ab den Werwölfen fehlte alles.
„Danke“, murmelte sie, an niemand bestimmten gewandt.
„Bitte.“ Timothy drehte sich kurz zu ihr und blickte wieder auf die Straße.
Auch wenn man seine Miene durch die Schlammpackung kaum erkannte, wirkte sie freundlich. Dennoch flüsterte ihr Instinkt, dass Vorsicht geboten war. Was schlich er nachts im Wald umher? Dieser Kerl war ihr nicht geheuer. Zu imposant, zu undurchsichtig. Sie sehnte sich nur nach Vergessen.
„Und da wären wir.“ Er bog nach einer Ampel auf den Parkplatz des Waldo Point Harbors ab und fuhr langsam weiter, bis sie automatisch an der richtigen Stelle Stopp sagte. „Und Sie wohnen wirklich auf einem der Hausboote?“
Sam traute ihrer Stimme nicht, deshalb antwortete sie nur mit Ja und selbst das hörte sich an wie ein raues Krächzen.
„Nichts, was ein oder zwei Whiskey nicht lindern könnten.“ Er zwinkerte ihr zu. Dreck krümelte in die Getränkehalter.
Sam brummte, eher vage als zustimmend, obwohl sie einen ähnlichen Gedanken gehabt hatte. Schaumbad, Schmerztabletten und eine Flasche Bourbon.
„Ist es okay, wenn ich Amy noch mit deinem Wagen …?“
„Amy?“, fragte Sam plötzlich unsicher. Schließlich kannten sie den Kerl nicht.
„Ja, klar. Ist okay.“
„Gut. Ich rufe dich später an.“
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