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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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sollte. Da hier so viele Erdwelt-ÜW und Feen abhingen, galt die ungeschriebene Regel: Wenn du eine blutende Wunde hast, oder als Frau deine Tage, halt dich vom Wayfarer fern. Der Geruch von Blut war gefährlich, er konnte jederzeit irgendjemanden ausrasten lassen, denn Blut wirkte auf eine ganze Reihe von Übernatürlichen wie ein Aphrodisiakum.
    Es musste also ziemlich heftig sein, wenn Chase diese Konvention brach.
    »Vampire«, sagte er. »Die Opfer wurden ausgeblutet, haben aber keine offensichtlichen Schnittwunden oder andere Verletzungen. Sharah hat die Leichen untersucht, und tatsächlich – alle hatten zwei kleine Bissmale am Hals. Sie saßen im obersten Rang auf dem Balkon, ganz hinten, allein. Es hat also niemand gesehen, was passiert ist.«
    Vampire? Natürlich gab es Vampire in Seattle, aber welche, die sich darauf verlegten, in einem Kino über Menschen herzufallen? Das kam mir merkwürdig vor. Die Anonymen Bluttrinker hatten hart daran gearbeitet, das Trinken von Unschuldigen zurückzudrängen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Habt ihr sie?«
    Chase runzelte die Stirn. »Wir konnten keine Spur von ihnen finden. Wir dachten, du könntest uns vielleicht helfen. Die Wunden sind frisch; die Vampire sind vermutlich noch ganz in der Nähe. Wenn irgendjemand sie aufspüren kann, dann du.«
    Ich stöhnte. »Ich soll für euch Buffy spielen? Nenn mir einen guten Grund, weshalb ich meinesgleichen töten sollte.«
    Chase lachte heiser. »Weil du zum AND gehörst. Weil du auf der richtigen Seite stehst. Weil du weißt, dass das, was die getan haben, falsch war. Verdammt, von mir aus kannst du dich auch als Mann verkleiden und dich Angel nennen, ist mir völlig egal. Aber hilf uns.«
    Toll, ganz toll. Das war also der Preis, den ich dafür bezahlen sollte, dass ich nett zum Freund meiner Schwester war. Aber wenn er mich so anstarrte und mich um Hilfe anbettelte, wie konnte ich da nein sagen? Ich band mir die Schürze ab und warf sie auf den Tresen.
    »Chrysandra, ich bin bald wieder da. Übernimm die Bar für mich.« Dann folgte ich Chase, der zur Tür hinaus in die dunkle Januarnacht eilte.
     
    Mein Name ist Menolly D’Artigo, und ich war einmal Akrobatin. Mit anderen Worten: Ich war verdammt gut darin, mich irgendwo reinzuschleichen und Leute auszuspionieren. Jedenfalls war ich meistens verdammt gut darin. Zufällig bin ich aber halb menschlich, von der Mutterseite, und halb Fee, von der Vaterseite. Diese genetische Mischung führt zu Problemen, und die Fähigkeiten, mit denen ein solches Halb-Mensch-halb-FeeKind auf die Welt kommt, werden von gewissen Unsicherheiten verzerrt. Meine Schwestern – Camille, eine Hexe, und Delilah, eine Werkatze – haben diese Lektion ebenfalls auf die harte Tour gelernt.
    Während einer routinemäßigen Erkundungsmission passierte mir ein Schnitzer, dank meiner chaotischen inneren Schaltkreise und eines blöden Zufalls. Das war der letzte Fehler, den ich je gemacht habe. Der Elwing-Blutclan bekam mich zu packen, und die spielen nicht herum. Die Folter schien eine Ewigkeit zu dauern, und – nun ja, »Ewigkeit« gilt jetzt auch für mein Dasein. Nachdem Dredge mich getötet hatte, ließ er mich in der Welt der Untoten wiederauferstehen und verwandelte mich in einen Vampir, damit ich wurde wie er. Aber ich weigerte mich, den Dreckskerl gewinnen zu lassen. Niemand hat bei mir das letzte Wort, schon gar nicht ein Sadist wie Dredge.
    Meine Schwestern und ich arbeiten für den Anderwelt-Nachrichtendienst, der vor ein paar Monaten abgeschafft wurde. In Y’Elestrial, unserer Heimatstadt in der Anderwelt, ist ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Königin Lethesanar hat alle Agenten zurückbeordert und dem Militär unterstellt. Wir haben uns dafür entschieden, Erdseits zu bleiben, vor allem da sie eine Todesdrohung über uns verhängt hat – wir sollten uns also zu Hause lieber nicht blicken lassen.
    Jetzt sind wir in einen Wettlauf gegen die Zeit verstrickt, oder vielmehr gegen einen mächtigen Dämonenfürsten namens Schattenschwinge. Er ist sehr groß und sehr böse und der aktuelle Herrscher über die Unterirdischen Reiche. Zusammen mit seinen Dämonenhorden will Schattenschwinge die Erde wie die Anderwelt überrennen und die Herrschaft übernehmen. Wir haben allerdings noch ein paar Verbündete zu Hause in der Anderwelt. Die Elfenkönigin Asteria hilft uns, so gut sie kann, aber das ist eben nicht viel. Meine Schwestern und ich und unsere bunt zusammengewürfelte Gruppe von Freunden sind
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