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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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hier nichts zu suchen hat... « Sie verstummte vage, als ich den Unseligen zu Boden schleuderte.
    »Wir können ihn auf keinen Fall durch das Portal zurückgehen lassen. Ich schlage vor, du genehmigst dir einen kleinen Snack«, sagte ich.
    Tavah blinzelte, dann lächelte sie, wobei sie reichlich Zähne zeigte. Sie war nicht so mäkelig wie ich, was ihre Mahlzeiten anging. »Danke, Boss«, sagte sie, als ich mich abwandte, um wieder nach oben zu gehen.
    Hinter mir stieß der Goblin einen erschrockenen Schrei aus, der abrupt abgeschnitten wurde. Ich hielt einen Augenblick lang inne. Im Keller war es still, bis auf leise, schleckende Geräusche von Tavah. Sacht schloss ich die Tür und kehrte in die Bar zurück. Wir durften nicht riskieren, dass der Goblin zurück in die Anderwelt oder gleich nach Y’Elestrial rannte und dort Sachen herumerzählte. Weder die Königin noch die verstreuten Reste des AND wussten, dass wir noch hier waren. Und ich wollte, dass das so blieb.
     
    Im Wayfarer steppte der Bär. Als mir dieser Job an der Bar zugewiesen worden war, hatte ich mich damit abgefunden, einen Haufen betrunkener Penner und trauriger, heimatloser Gestalten zu bedienen. Aber zu meiner Erleichterung und Überraschung tranken die meisten Feen, die in den Wayfarer kamen, zwar genug, um sich zu amüsieren, aber nicht so viel, dass es ständig Ärger gab.
    Die Vollblutmenschen unter meinen Gästen waren auch ganz in Ordnung. Sie zahlten gutes Geld dafür, ihre Abende in der Gesellschaft diverser Feen und erdgebundener Übernatürlicher verplempern zu dürfen. Na ja, bis auf die Feenmaiden, und die gingen mir nur auf die Nerven, weil sie knauserig waren. Ich meine, sie kauften sich einen Drink und nuckelten den ganzen Abend daran herum, belegten aber kostbare Plätze in den Sitznischen. Sie waren nur aus einem einzigen Grund hier: um sich von irgendeinem sexgierigen Bewohner der Anderwelt ins Bett zerren zu lassen.
    Um ehrlich zu sein, fand ich sie eigentlich eher bemitleidenswert als nervig. Es war ja nicht ihre Schuld, dass sie so empfänglich für Sidhe-Pheromone waren. Wenn sich hier irgendjemand hätte beherrschen müssen, dann die Feen aus dem Volk meines Vaters. Wir Sidhe wussten genau, was passieren konnte, wenn Sex im Spiel war, aber viele Menschen verstanden das nicht. Im Lauf der Monate hatte ich allerdings gelernt, die Klappe zu halten. Wenn ich nämlich doch einmal versucht hatte, eine schwer verknallte Feenmaid von ihrem Vorhaben abzubringen, war ich nur auf Unverständnis gestoßen. Manche waren richtig wütend geworden.
    Da das Goblin-Problem nun gelöst war, kehrte ich an meinen Tresen zurück, gerade rechtzeitig, um Camille und Trillian zur Tür hereinspazieren zu sehen. Meine älteste Schwester Camille sah umwerfend aus, mit langem, rabenschwarzem Haar und violetten Augen. Sie war kurvenreich und sinnlich, ihr Kleidungsstil so eine Art Designer-Sado-Maso; heute trug sie ein Lederbustier und einen fließenden Chiffonrock. Trillian sah aus wie eine Figur aus Matrix in seinem langen Mantel aus schwarzem Wildleder, schwarzen Jeans und einem schwarzen Rolli. Er war ein Svartaner – finstere Cousins der Elfen –, und seine Kleidung und sein Teint ergaben eine große pechschwarze Gestalt, eingerahmt von silbernem Haar, das ihm bis zu den Hüften reichte. Es wellte sich und wogte – dieses Haar hatte wahrhaft ein Eigenleben. Die beiden als Paar waren jedenfalls ein echter Hingucker.
    Ich wartete, bis sie sich einen Tisch ausgesucht hatten, wischte mir dann die Hände am Bartuch ab und warf es Chrysandra zu. »Ich mache kurz Pause«, sagte ich und ging mit einem Kelch Blütenwein für Camille und einem Scotch on the rocks für Trillian zu den beiden hinüber. Ich musste den Svartaner nicht unbedingt haben, aber ich wollte mit Camille reden. Sie blickte auf, als ich neben ihr auf die Bank glitt, und ich drückte sie kurz an mich.
    Trillian ließ ein Lächeln aufblitzen. Wie üblich ignorierte ich ihn. »Was habt ihr herausgefunden?«, fragte ich meine Schwester.
    Sie lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. »Sie sind verschwunden. Trillian hat überall gesucht, aber keine Spur von Vater oder Tante Rythwar gefunden. Ihre Häuser waren verlassen, alles war weg.«
    »Scheiße.« Ich starrte auf meine Fingernägel hinab. Sie waren perfekt, und das würden sie auch für immer sein. »Hat denn niemand eine Ahnung, wo sie stecken könnten?«
    Nun meldete sich Trillian zu Wort. »Nein. Ich habe alle meine üblichen
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