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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei
Autoren: Fritz Leiber
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machte ein lautes Lachen die Runde.
    Der Graue Mausling hatte wenig Lust, sein Leben zu riskieren – Hasjarls Kämpfer kam ihm mit jeder Minute gefährlicher vor, ein gewaltiger Mann, der wie Fafhrd eine Axt als zweite Waffe trug und der auch noch Berater seines Herrn zu sein schien, vielleicht eine Art General hinter den Kulissen – ähnlich seiner Stellung bei Gwaay. Trotzdem war der Mausling versucht, seine Vorstellung mit einer Überraschung zu krönen.
    In diesem Augenblick ertönte Gwaays glockenhelle Stimme von neuem – eine Stimme, die nicht von seinen Stimmbändern ausging, die bereits zerfallen waren, sondern die sein unbändiger Wille aus den Atomen der Luft gewann.
    »Aus der schwärzesten Tiefe rufe ich dich in diesen Saalmein Kämpfer, komm herbei!«
    Das war zuviel für den Mausling. Ivivis hatte kurz nach Flindachs Erscheinen ihre Robe wieder angezogen, da sie wußte, daß die Wirkung ihrer Maske verpufft war; inzwischen stand sie wieder in ihrer Verkleidung als Zauberlehrling neben ihrem Herrn. Mit förmlicher Geste reichte er ihr seinen Zauberstab, ohne sie anzuschauen, hob die Hände an den Kragen seines Umhangs, warf ihn zusammen mit der Kapuze von sich. Aus der gleichen Bewegung heraus zog er Skalpell, das aus der Scheide pfiff, sprang aufstampfend auf die oberste der drei Stufen, die zum tieferen Teil des Saales führten, und duckte sich. Drohend starrte er mit erhobenem Schwert um sich, eine beeindruckende Gestalt in Grau und Silber, wenn er auch ziemlich klein war und neben einem Dolch auch noch eine Weinhaut um die Hüfte trug.
    Fafhrd, der sich zu seinem Herrn umgewandt hatte, um noch einen kurzen Hinweis zu geben, zerrte nun seine rote Maske vom Kopf, riß Graywand aus der Scheide und sprang mit lautem Stampfen ebenfalls vor.
    Die beiden sahen und erkannten einander.
    Die nun folgende Stille nahmen die Zuschauer als weiteres Zeichen für die furchteinflößende Erscheinung der beiden der eine so fürchterlich groß, der andere ein verwandelter Zauberer. Offenbar hatten die beiden großen Respekt voreinander.
    Fafhrd gewann als erster die Sprache wieder – vielleicht weil ihm die Stimme und die Bewegungen des schwarzen Zauberers gleich irgendwie bekannt vorgekommen waren. Er begann schallend zu lachen, was er sofort in ein wildes drohendes Geschrei ummünzte: »Du alter Roßtäuscher! Prahler! Zauberlehrling! Du magischer Schnüffler! Warze! Schildkröte! «
    Der Mausling, der von den beiden vielleicht der erstauntere war, weil er den fremden Krieger immer wieder mit Fafhrd verglichen hatte, ging auf das Stichwort seines Freundes ein – und gerade noch rechtzeitig, denn er wollte selbst schon lachend herausplatzen. Und mit dröhnender Stimme erwiderte er: »Prahlhans! Säufer! Raufbold! Mädchenschreck! Großfuß!«
    Die gebannt zuhörenden Zuschauer empfanden diese Schmähungen als ziemlich harmlos, doch die Intensität, mit der sie vorgebracht wurden, machte das wieder wett.
    Stampfend rückte Fafhrd noch einen Schritt heran: »Oh, wie habe ich von diesem Augenblick geträumt! Ich zerstückele dich von deinen dicken Fußnägeln bis zu deinem wurmzerfressenen Gehirn!«
    Anstatt eine Stufe nach unten zu marschieren, stampfte der Mausling auf der Stelle, um auf gleicher Höhe zu bleiben, und brüllte: »Meine Wut findet endlich ein Ziel. Ich häute dir jede deiner Lügen einzeln ab – besonders die über deine Reisen nach Norden!«
    Fafhrd brüllte: »Denk an Ool Hrusp!« und der Mausling erwiderte: »Und Lithquil!«, und dann begann der Kampf.
    Für die anwesenden Quarmallier mochten Lithquil und Ool Hrusp Orte sein, wo sich die beiden Helden schon einmal im Kampf begegnet waren, oder Schlachtfelder, auf denen sie sich bekämpft hatten – oder vielleicht auch Mädchen, die sie geliebt hatten. In Wirklichkeit war Lithquil der Name des Verrückten Herzogs in der Stadt Ool Hrusp, für den Fafhrd und der Mausling einmal ein sehr realistisches und lange geprobtes Scheinduell inszeniert hatten, das eine halbe Stunde dauerte. Die quarmallischen Zuschauer, die also einen langen und interessanten Kampf erwarteten, wurden nicht enttäuscht.
    Zunächst begann Fafhrd mit drei mächtigen Hieben, von denen jeder ausgereicht hätte, den Mausling zu zerteilen, doch dieser lenkte sie im letzten Augenblick derart geschickt mit seiner Klinge ab, daß Graywand wenige Zentimeter über seinen Kopf dahinzischte und das schrille Lied des aufeinanderprallenden Stahls ertönte.
    Der Mausling konterte nun mit
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