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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei
Autoren: Fritz Leiber
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jedem Hustenanfall sah er sich mißtrauisch um und ließ dabei bösartig ein Lid sinken, um seine Wachsamkeit zu dokumentieren.
    Im nächsten Augenblick ertönte ein leises Scharren, und jemand rief: »Eine Ratte!« Ein Wächter feuerte einen Pfeil in die Schatten um das Brunnenbecken; die Spitze schurrte über den Stein. Hasjarl fragte mit lauter Stimme, warum man seine Wiesel nicht mitgebracht hätte – und auch nicht seine großen Hunde und seine Eulen, zum Schutz vor Gift-Fledermäusen, die Gwaay gegen seinen Bruder ins Feld führen mochte – und er schwor, er werde sich der Schuldigen in seiner Folterkammer annehmen.
    Da war es wieder – das hastige Krabbeln winziger Füßchen auf dem glatten Steinfußboden, und neue Pfeile zischten sinnlos in die Dunkelheit, ratschten ins Leere, und die Wächter traten unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    In all dem Durcheinander rief Fafhrd plötzlich: »Los, hebt die Schilde, ihr vier da, und bildet einen Schutzwall um Hasjarl! Vergeßt nicht, daß ein Pfeil aus irgendeinem Torbogen heranfliegen und eurem geliebten Herrn die Brust durchbohren kann!«
    Schuldbewußt befolgten die Wächter den Befehl, und Hasjarl winkte sie nicht zur Seite. Fafhrd lachte und bemerkte: »Einen Kämpfer mit einer Maske auszustatten, macht ihn gewaltig und furchteinflößend, aber ihm die Hände hinter dem Rücken zu binden – damit läßt sich der Feind nicht beeindrucken. Und es hat auch andere Nachteile. Wenn nun plötzlich dieser Gwaaysche Streiter angestürmt kommt, der kühner als Zobold und mächtiger als ein verrückter Elefant sein soll, wenn er angerast kommt und deine ängstlichen Wachen zur Seite schleudert ...?«
    »Durchschneidet seine Fesseln!« bellte Hasjarl, und jemand machte sich mit einem Dolch hinter Fafhrd zu schaffen. »Aber gebt ihm Schwert und Axt noch nicht. Haltet sie nur bereit, damit er sofort heran kann!«
    Fafhrd bewegte ein wenig die Schultern, schwenkte die Arme und begann vorsichtig, seine Handgelenke zu massieren. Wieder lachte er durch seine Maske.
    Hasjarl konnte nicht ruhig bleiben. Er gab Befehl, die geschlossenen Türen noch einmal abzusuchen. Fafhrd duckte sich zum Sprung, als der Trupp die Tür erreichte, hinter der sich Friska und die beiden Mädchen verbargen, denn er wußte, daß sich das Zimmer nicht verschließen ließ. Doch obwohl die Wächter heftig an der Klinke rüttelten, blieb die Tür geschlossen. Fafhrd stellte sich vor, wie sich Brillas breiter Rücken dagegen stemmte und die Mädchen vielleicht noch gegen seinen Bauch drückten, und er lächelte unter seiner roten Maske.
    Hasjarl stapfte noch ein wenig herum, verfluchte seinen Bruder, weil er zu spät kam, und schwor, er hätte die Mädchen und die Gefolgschaft Gwaays schonen wollen, doch das wäre jetzt vorbei. Dann sagte einer der Söldner, daß Gwaays Botschaft vielleicht nur eine List gewesen wäre, sie alle aus dem Weg zu schaffen, während durch andere Tunnel oder sogar durch die Luftschächte ein Angriff von unten begänne, und Hasjarl packte den Mann an der Kehle und schüttelte ihn und fragte, warum er das nicht früher gesagt hatte.
    In diesem Augenblick erklang ein Gong, ein helles, durchdringendes Geräusch. Hasjarl ließ den Mann los und sah sich verwundert um. Ein zweitesmal ertönte der Gong, dann traten durch den breiteren Torbogen zwei gewaltige Gestalten, die die Griffe einer verzierten schwarz-roten Bahre trugen.
    Die Tretsklaven waren in Quarmall natürlich allgemein bekannt, doch sie einmal nicht auf ihren Antriebsbändern zu sehen, war fast so grotesk und verwunderlich, als erblickte man sie zum erstenmal. Ihr Erscheinen schien ein Symbol für die Veränderungen zu sein, die in diesem Lande vorgingen, und so gab es allerlei Gemurmel und Kopfschütteln, und die dicht geschlossenen Reihen, die Hasjarl schützten, gerieten etwas in Bewegung.
    Die Tretsklaven marschierten unbeirrbar weiter, und zwei gleichartige Gestalten kamen hinter ihnen in Sicht. Die vier traten fast bis an den Rand der Empore, stellten die Bahre ab, verschränkten ihre winzigen Arme, indem sie vor ihrer gigantischen Brust die Finger verhakten, und blieben reglos stehen.
    Mit schnellen Schritten kam nun ein Zauberer durch den gleichen Torbogen geschritten, eine ziemlich kleine Gestalt in einem schwarzen Umhang mit einer Kapuze, die seine Gesichtszüge verdeckte, und dichtauf gefolgt von einer ähnlich gekleideten, kleineren Person.
    Der schwarze Zauberer stellte sich ein wenig vor der Bahre auf,
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