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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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niemandem.«
    »Siehst du«, sagt Cooper. »Du brauchst jetzt erst mal einen Notnagel. Und das will ich nicht sein.«
    Ich starre ihn an. Warum? , würde ich am liebsten fragen. Warum willst du nicht mein Notnagel sein? Willst du mich nicht?
    Oder willst du mehr von mir?
    Das werde ich wahrscheinlich nie erfahren.
    Zumindest noch nicht.
    Aber vielleicht will ich es auch gar nicht wissen, denn wenn es Letzteres ist, werde ich es eines Tages schon noch herausfinden.
    Und wenn es das Erstere ist…
    Na ja, gut. Dann will ich sterben.
    »Weißt du was?«, sage ich und wende den Blick ab. »Du hast Recht. Es ist okay.«
    »Wirklich?«, fragt Cooper.
    Ich blicke ihn wieder an und lächele.
    Es kostet mich mein letztes Restchen Kraft. Aber ich tue es.
    »Wirklich«, sage ich. »Lass uns nach Hause fahren.«
    »Okay«, sagt er und erwidert mein Lächeln.
    Das ist genug.
    Für den Augenblick.

30
    TAD TOCCO
ASSISTANT PROFESSOR
SPRECHSTUNDE 14.00–15.00 UHR
     
    Das steht auf dem Schild an der Tür.
    Deshalb verstehe ich auch nicht, warum ein griechischer Gott am Schreibtisch sitzt, als ich das Zimmer betrete.
    Im Ernst. Der Typ, der vor seinem Computer sitzt, hat lange, goldene Haare, fast so lang wie meine; er wirkt gesund und durchtrainiert, auf einer Plakette, die auf seinem Schreibtisch liegt, steht Killer Frisbee 4-ever . Seine Hemdsärmel sind aufgekrempelt, und mein bewundernder Blick fällt auf Unterarme, die so prachtvoll und muskulös sind, dass ich einen Moment lang glaube, aus Versehen in einen Snowboard-Shop oder so etwas geraten zu sein.
    »Hi.« Der Typ am Schreibtisch lächelt mich an und enthüllt dabei zwei Reihen weißer, ebenmäßiger Zähne. Allerdings nicht so ebenmäßig, dass sie absolut perfekt sind, sondern nur so ebenmäßig, dass ich mir vorstellen kann, wie er sich als Kind gegen die feste Zahnspange gewehrt hat.
    Anscheinend hat er sich durchgesetzt.
    »Warten Sie, sagen Sie nichts«, meint er. »Heather Wells, oder?«
    Er ist in meinem Alter. Vielleicht ein bisschen älter. Dreißig, einunddreißig. Er hat allerdings eine Lesebrille auf der Nase – hübsch, mit Goldrand. Auf einem Regalbrett liegt eine Scooby-Doo -Lunchbox, so eine, wie sie Kinder im ersten Schuljahr haben.
    »Äh«, sage ich. »Ja. Woher…« Meine Stimme erstirbt. Manchmal vergesse ich, dass ich eine Zeitlang mal in sämtlichen Mädchenzimmern an der Wand gehangen habe und manchmal auch in den Zimmern der Jungen.
    »Ich habe vor ein paar Tagen Ihren Auftritt mit Frank Robillard und seiner Band gesehen«, erwidert der Typ fröhlich. »Drüben in Joe’s Pub.«
    Mein Magen hebt sich. »Oh. Sie waren da?«
    »Jazz ist eigentlich nicht mein Ding«, sagt der Typ. »Aber das Lied, das Sie gesungen haben, hat mir gefallen.«
    »Das war ein Song von Ella Fitzgerald«, erwidere ich. Am liebsten würde ich mich übergeben. Rodgers und Harts »I Wish I Were in Love Again« ist zufällig eins von Coopers Lieblingsliedern, allerdings habe ich es nicht deshalb gewählt, na ja, es könnte einer der Gründe gewesen sein.
    Zum Glück musste er dann in der letzten Minute zu einer Art Notfalleinsatz weg. Ich glaube nicht, dass ich auf die Bühne gegangen wäre, wenn ich gewusst hätte, dass er im Publikum ist.
    »Frank und ich …«, stammele ich. »W-wir haben nur so ein bisschen rumgealbert.«
    Na ja, Frank hat rumgealbert. Ich war todernst, zumindest bis ich merkte, dass mich niemand ausbuhte. Dann begann ich, mich zu entspannen und hatte auch ein wenig Spaß. Danach klatschten die Leute, aber der Applaus galt natürlich Frank, obwohl Patty mir versicherte, dass sie
auch meinetwegen klatschten. Vermutlich aber nur, weil ich den Mut hatte, überhaupt auf die Bühne zu gehen. Meine Stimme war richtig eingerostet, und ich habe durchaus wahrgenommen, dass mein Dad, der ebenfalls im Publikum saß, am heftigsten von allen Gästen applaudierte. Es ist schön zu wissen, dass wenigstens ein Elternteil auf mich aufpasst.
    »Nun, ich fand, es klang toll«, sagt der griechische Gott. »Sie haben also endlich meine Nachricht bekommen?«
    Ich blinzele verwirrt. »Ja, äh, ich glaube schon. Ich hatte eine Nachricht von jemandem namens Tad Tocco.«
    »Das bin ich«, sagt Tad, und sein Lächeln wird noch strahlender. Als er aufsteht und mir seine rechte Hand entgegenstreckt, stelle ich fest, wie groß er ist. Größer als ich. Und wahrscheinlich auch schwerer. Er ist ein großer, muskulöser Mann. »Ihr Mathematiklehrer.« Meine Hand verschwindet in
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