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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente
Autoren: Rita Falk
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Und jetzt aus dem Weg. Und zwar flott!«, sag ich und dreh mich ab.
    So nach und nach sind wohl einige Kollegen dazugekommen, und die meisten müssen jetzt grinsen. Andere haben die Arme verschränkt und schauen eher verschämt in den Boden. Aber das ist mir wurst. Was mir nicht wurst ist, dass ich natürlich trotz alledem seinen Anordnungen nachkommen muss. Auch wenn’s mir noch so zuwider ist. Aber schließlich ist er mein Vorgesetzter. Was mir aber noch viel weniger wurst ist, dass es die nächsten Wochen |227| keinen Deut anders wird. Weil ich hier in dieser dämlichen PI abhänge, um schwangere Kolleginnen zu ersetzen. Und natürlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit diesem Arschloch aufeinanderpralle. Richtig fies aber wird es erst, wie ich ihn eines Abends im Polizeihof in die Ecke drücken und ihm mal Manieren beibringen muss. Zum Beispiel, wie man sich älteren Personen gegenüber zu benehmen hat, und so weiter. Wobei das auch noch nicht mal das Ding ist. Das kann schon mal vorkommen. Keine Frage. Grad so unter Kollegen. Und da hat jeder vollstes Verständnis dafür. Wirklich. Wenn der Arsch aber tags darauf tot im Hof liegt, ist das halt Scheiße.
    Aber das ist saudummerweise wieder eine ganz andere Geschichte.

|228| Glossar
    Achter
    Handschellen (bayerischer Polizeijargon)
     
    bieseln
    pinkeln
     
    Datterer
    Tattergreis, meistens wird er in der maskulinen Form genannt. Ein älteres, eher etwas unbeholfenes und unglaublich nerviges Männlein also.
     
    Fleischpflanzerl
    Frikadellen oder Buletten oder Fleischküchle sind flache Knödel aus gemischtem Hackfleisch und nach Leberkäs meine Lieblingsbrotzeit.
     
    in die Froas fallen
    Zuckungen kriegen, Schaum vorm Mund, epileptische Anfälle, ausflippen, ausrasten oder lethargisch ins Leere starren. Also kein schöner Zustand, aber kommt vor.
     
    Gemächt
    Männliches Betriebssystem. Empfindlichste Stelle bei Körperkontakt sowohl im positiven, aber auch im negativen Sinn, bis hin zum game over.
     
    Gerotze
    Bei starker Erkältung läuft die Nase, kennt man ja. Allerdings wird der Begriff auch gern bei Weicheiern benutzt. Wenn eben einer wegen jedem Dreck zu heulen anfängt, nennt man diese Flennerei auch gern ein Gerotze, ein elendiges.
     
    |229| greislich
    ungenießbar (bei Mahlzeiten); hässlich (bei Weibsbildern)
     
    grindig
    mies, gammelig, ungepflegt
     
    Grinserl
    ist kein Lächeln. Eher das Gegenteil. Vielleicht trifft es »ein hämisches Schmunzeln« am besten.
     
    Haindling
    ist A) ein Ort in Niederbayern und vielen Pilgern ein Begriff, hier aber nicht relevant. Und B) eine Band, die in bairischer Mundart irgendwo zwischen Pop, Jazz und Volksmusik changiert und deren Gründer Hans-Jürgen Buchner außer Arschgeige so ziemlich jedes Musikinstrument spielt. Ich persönlich mag diese Musik. Schon allein wegen der Sprache.
     
    Haxerl
    Haxen = Beine; Haxerl = winzige Beine
     
    holterdipolter
    ruckzuck, geschwind, eilig, ohne Ankündigung
     
    Krawattl
    Wenn man jemanden am Krawattl packt, packt man ihn am Kragen, also eine eher unfreundliche Geste.
     
    Remmidemmi
    Durcheinander, Chaos
     
    |230| Schafkopfen
    Ein Kartenspiel mit weniger glorreichem Ruf, wird eher in Bauernwirtschaften gespielt.
     
    scheißerlfreundlich
    Eine Art von unangenehmer Freundlichkeit, Ich würd sagen, von schleimig über ironisch bis rein ins Hinterfotzige.
     
    Tragerl (Bier)
    Tragerl ist ein zärtlicher Ausdruck für Träger oder Kasten, der Getränke beinhaltet. Wenn man aber von Bier spricht, ist eine gewisse Zärtlichkeit durchaus angebracht.
     
    Wammerl
    Ein gut durchwachsener Schweinebauch. Wird gern direkt im Sauerkraut erhitzt und gibt dem Kraut einen unverschämt guten Geschmack. Aber auch gegrillt, resch und knusprig   – der pure Wahnsinn.
     
    Zinken
    ein eher überdimensionales Modell einer Nase
     
    Zischhalbe
    ist in der Regel das erste Bier, und der Durst lässt es quasi schon in der Gurgel verdunsten. Deshalb trinkt man es so schnell wie möglich, dass alles grad so zischt.
     
    Ein umfangreicheres Glossar gibt’s für den findigen Leser auf Rita Falks homepage unter: www.Falk-Rita.de

|231| Aus dem Kochbuch von der Oma, anno 1937

    Rahmgulasch
    Saftiges Rindfleisch schneidet man in größere Stücke, ebenso Speck, diesen in sehr kleine Würfel (auf 1   kg Fleisch 50 bis 100   Gramm Speck). Dann lässt man Butter sehr heiß, fast braun werden. Man hackt etliche Zwiebeln in ganz feine Stückchen. Diese und den Speck gibt man in die heiße
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