Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition)
Autoren: C. J. Lyons
Vom Netzwerk:
Footballstadiums ausfindig machen oder innerhalb von zehn Sekunden durch einen verschwommenen Fingerabdruck jedweden US -Bürger ausfindig machen konnten. Verfluchtes CSI .
    »Was ist los?«, fragte er, als sie später nebeneinander im Bett lagen. Auf die bemühte Unterhaltung beim Essen war bemühter Sex gefolgt, was allein Caitlyns Schuld war. Wenn sie Sorgen hatte, versuchte sie sich häufig durch Sex abzulenken. Heute Abend war das allerdings wenig förderlich gewesen.
    »Die Arbeit.« Eine weitere Lüge. Nun, eigentlich eine Wiederholung derselben Lüge, um genau zu sein.
    »Ich dachte, du wärst froh darüber, dass sie dir noch keine neue Aufgabe zugewiesen haben.« Er schlang die Arme um Caitlyn, und als er sie an sich zog, glitten seine Finger über die K-förmige Narbe auf ihrer Brust. Ein kleines Andenken an den Psychopathen, mit dem sie vor sechs Monaten aneinandergeraten war. Die Berührung war unangenehm. Sie verlagerte das Gewicht, bis seine Hand stattdessen auf ihrem Busen ruhte. Viel besser. Sie entspannte sich ein wenig in seinem Arm und überlegte bereits, ob es nicht vielleicht an der Zeit für weitere sexuelle Ablenkungsmanöver wäre, als er »Wer weiß, wohin sie dich schicken« seufzte. Schon war die Stimmung dahin.
    Sie setzte seinem schwermütigen Tonfall einen Scherz entgegen. »Bismarck, North Dakota.«
    Er setzte sich kerzengerade auf. »Im Ernst?«
    Sie brachte ein Lächeln über sich, was er im Dunkeln jedoch nicht sehen konnte. Eine Versetzung nach Bismarck war das, was angehenden Agenten angedroht wurde, wenn sie etwas vermasselten. »Nein. Das ist nur ein alter FBI -Witz.«
    »Den finde ich überhaupt nicht komisch.« Er legte sich wieder hin und schwieg, sein Daumen zog sanfte Kreise auf ihrer Schulter. Normalerweise entspannte sich Caitlyn unter seinen Zärtlichkeiten. Jetzt aber weckten sie nur eine weitere Sorge. Sie würde ihn verlassen, wenn sie eine neue Stelle bekäme. Ihm wehtun, und sich selbst auch.
    Das mit ihnen beiden hätte niemals so lange gehen dürfen. Sie befand sich auf völlig fremdem Terrain, ohne eine Ahnung, wie es weitergehen sollte.
    Als Caitlyn endlich einschlief, waren ihre Träume mit Szenen aus ihrer Kindheit durchzogen, die sich nicht zu einem zusammenhängenden Ganzen fügen wollten. Lena, die lachend davonkrabbelte, während Vonnie mit einer sauberen Windel hinter ihr herjagte … Dad und Eli Hale, die auf der Veranda saßen, aber nicht so wie sonst, gemütlich in den Stühlen kippelnd, Bier tranken, sondern mit zusammengesteckten Köpfen in eine ernsthafte Unterhaltung vertieft waren. Ein seltsamer Anblick: der blasse Rotschopf Sean Tierney, dünn und drahtig, Seite an Seite mit einem kastanienbraunen Kerl, der beinahe doppelt so breit war wie er und einen rasierten Schädel hatte.
    »Geht spielen, Mädchen«, hatte ihr Vater Caitlyn und Vonnie angefahren, als sie beide die Stufen der Veranda hinaufgesprungen kamen. »Na los, lasst uns in Ruhe.«
    Eli blieb still, aber ein scharfer Blick von ihm ließ Vonnie nach Caitlyns Arm greifen und sie die Stufen hinunterziehen. Anscheinend steckte Eli irgendwie in Schwierigkeiten und Sean Tierney war der Einzige, der ihm helfen konnte.
    Denn das war es, was ihr Vater tat, er half Menschen. Der beste Job der Welt, wie er immer wieder betonte.
    Caitlyn wollte so werden wie er. Sie führte Vonnie zur anderen Seite des Hauses, dort schlüpften sie durch ein Loch im Gitterwerk und krochen unter der Veranda entlang bis zu der Stelle genau unter ihren Vätern. Wie konnten sie helfen, wenn sie nicht wussten, was los war?
    »Es ist nun mal die Wahrheit«, sagte Sean Tierney aufgebracht und seine Stimme, die Caitlyn immer so beruhigend fand, klang dabei ganz ungewohnt. »Warum sollte ich aufhören, die Wahrheit zu sagen?«
    »Sei nicht so ein Dickschädel. Alle Beweise sind gegen mich. Ich habe diesen Mann umgebracht. Es ist besser für alle, wenn ich das auch zugebe.« Eli klang traurig, als wäre jemand gestorben oder so.
    »Das ist doch verrückt! Das kannst du nicht tun …«
    »Überlass du mir die Entscheidung, was ich tun kann und was nicht«, sagte Eli streng. »Ich werde tun, was nötig ist, um meine Familie zu schützen.«
    Über Vonnie und Caitlyn, die nebeneinander kauerten, waren schwere Stiefelschritte zu hören. Erde rieselte auf sie hinab. »Ich werde nicht lügen. Schon gar nicht, wenn es bedeutet, dass dadurch ein Unschuldiger im Gefängnis landet.«
    »Dann sag einfach gar nichts. Du musst einfach den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher