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Schwarzes Gold und rote Locken

Schwarzes Gold und rote Locken

Titel: Schwarzes Gold und rote Locken
Autoren: Sandra Marton
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lächelnd, „keine überladene Anrichte mit einem gigantischen Frühstücksbüfett?"
    „Ich habe einige Veränderungen durchgeführt", erklärte sie. „Bedien dich. Du musst ja halbverhungert sein."
    Cade lachte. „Irgendwann in den vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte ich wohl so etwas wie eine Mahlzeit, aber ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern."
    Nachdem er endlich gesättigt war, lehnte er sich zufrieden zurück. „Das war fabelhaft, Schwesterherz. Noch eine Tasse Kaffee, und dann muss ich los."
    „Wohin?"
    „Ins Büro."
    „Wieso?"
    „Ich brauche ein paar Akten."
    „Warum?"
    Cade zog die Brauen hoch. „Es geht um etwas Geschäftliches, Schwesterchen. Du würdest das nicht verstehen."
    Kyra preßte die Lippen zusammen. „Stell mich auf die Probe."
    „Ich weiß, du meinst es gut, Kleines, aber... "
    „Aber was? Ist die Sache zu kompliziert für mein hübsches Köpfchen?"
    Er warf seine Serviette auf den Tisch. „Was, zum Teufel, ist eigentlich hier los? Ich habe allmählich die Nase voll von diesem Unsinn! "
    „Ich auch." Kyras Augen funkelten herausfordernd. „Frauen mögen es nicht, wenn
    *man sie wie ... wie Puppen behandelt."
    „Und Männer mögen es nicht, wenn man ihnen Vorwürfe macht, nur weil sie rücksichtsvoll sind. Wenn ein Mann eine Frau liebt ..." Unvermittelt schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. „Sollten Zach oder Grant anrufen, sag ihnen bitte, sie könnten mich im Büro erreichen."
    Kyra nickte. „Ja, Sir."
    Cade stürmte zur Tür hinaus.

    Es dauerte fast eine Woche, bis Cade Zach alle Informationen schicken konnte und dieser die Unterlagen geprüft hatte.
    Dann endlich rief Zach an. „Wir haben es fast geschafft."
    „Was meinst du mit ,fast`? Ich habe dir alles geschickt, was ich finden konnte."
    „Stimmt. Es waren ein paar ganz interessante Papiere darunter. Die Frau, die Gordon Oil leitet, hat einige clevere Ideen, wie man die Schulden der Firma reduzieren kann. Ich war wirklich beeindruckt."
    Außerdem kenne ich mich in Bilanzen und Kalkulationen aus. Hättest du mir auch nur eine Minute deiner kostbaren Zeit geopfert ...
    „Mach dir nichts draus", erwiderte Cade schroff. „Sag mir einfach den Preis."
    „Das werde ich, aber vorher brauche in noch die aktuellen Zahlen." „Verdammt, Zach, nenn
    irgendeinen Betrag!"
    „So macht man keine Geschäfte, Cade, das ist nicht mein Stil. Wo liegt das Problem?
    Ruf in Dallas an
    und rede mit der Sekretärin oder der
    Buchhalterin ..."
    „Ich muss nicht mit Angelica Gordon sprechen?"
    „Natürlich nicht. Ein halbes Dutzend Fragen, und die Sache ist erledigt."
    „Wirklich?"
    „Mein Ehrenwort, Bruder. Und in vierundzwanzig Stunden bist du der Besitzer von Gordon Oil."
    In vierundzwanzig Stunden, dachte Cade, als er den Hörer auflegte, kann ich Angelica Gordon für immer vergessen.
    In dieser Nacht verfolgte ihn ein beklemmender Alptraum. Er rannte einen endlosen dunklen Korridor entlang, riss unzählige Türen auf, ohne das zu finden, was sein klopfendes Herz begehrte - eine ganz bestimmte Frau ...
    „Angelica?" Ihren Namen auf den Lippen, erwachte er.
    Kurz darauf schlug er die Bettdecke zurück und stand auf. Es hatte geschneit. Es war der erste Schnee dieses Winters, die Landschaft lag weiß und still im Mondlicht. Cade blickte aus dem Fenster zum nächtlichen Himmel hinauf. Er fragte sich, ob Angelica vielleicht zufällig auch gerade den Mond betrachtete und die gleiche erschreckende Leere im Herzen verspürte.
    Cade fluchte leise vor sich hin.
    Er liebte sie nicht. Er hatte sie nie geliebt, genausowenig wie sie ihn geliebt hatte. Sie hatte nur einem selbstsüchtigen Traum nachgehangen.
    Cade zog sich Jeans und ein altes Sweatshirt an. Barfuss ging er durch das stille Haus in die Küche hinunter. Seit Jahren schon hatte er keinen Appetit mehr auf heiße Schokolade gehabt, aber heute…
    Das helle Mondlicht fiel auf die Gestalt seiner Schwester. Nur mit einem langen Flanellnachthemd bekleidet, hatte Kyra es sich auf dem gepolsterten Fenstersitz im Erker bequem gemacht und schaute hinaus auf die Berge.
    „Was tust du hier?" fragte Cade. „Es ist schon spät. Außerdem ist es hier unten kalt.
    Du hättest dir einen Morgenrock anziehen sollen und... " Stirnrunzelnd räusperte er sich.
    „Kommt das eigentlich oft vor, Kyra? Ich meine ... äh ... Bin ich manchmal übertrieben fürsorglich?"
    Sie lächelte flüchtig. „Du willst wissen, ob du wie Vater bist?"
    „Unsinn. Ich bin nicht wie der alte
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