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Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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seine Pistole mit dem Schalldämpfer aus dem Hosenbund und drückte sofort ab. David hechtete zur Seite und die Kugel zertrümmerte einen Spiegel, in dem sich das Gesicht des Skorpions plötzlich in unzählige Facetten aufsplitterte.
    Bevor der Skorpion ein weiteres Mal abdrücken konnte, wurde plötzlich von hinten auf ihn geschossen. Hinter dem Putzwagen ging eine zierliche Frau in Deckung, schoss auf den Skorpion, traf ihn auch in den Rücken, sodass er nach vorn geschleudert wurde, aber nicht zu Boden ging. Erstaunt drehte er sich zu der Frau um und begann laut zu lachen.
    „Ich bin doch unverwundbar und unsterblich! Wusstest du das nicht?“, schrie er und ging schießend auf den Putzwagen zu, traf aber nur die metallenen Eimer und die Spiegel an den Wänden. Wieder schoss die Frau und David sah, wie die Kugeln das Sakko des Skorpions zerfetzten, doch noch immer stand er aufrecht und die Treffer schienen ihm nichts anzuhaben.
    Auf dem Boden lag die Fernbedienung und in dem Augenblick, als der Countdown abgelaufen war, erschütterte eine gewaltige Explosion das Gebäude. Durch die Druckwelle zersplitterten sämtliche Fenster in dem Korridor und die Scherben schossen wie winzige Messer durch die Luft. Überall war nur noch Schutt und beißender Rauch. Die Alarmanlagen schrillten und aus dem Konferenzsaal stürzten die Delegierten, geschützt von den deutschen und amerikanischen Agenten, und rannten in den unbeschädigten Teil des Gebäudes.
    Als sich der Staub ein wenig gelichtet hatte, war der Skorpion verschwunden. Vorsichtig trat David zu einem großen Loch in der Außenmauer, das die Explosion gerissen hatte, und sah aus dem ersten Stock hinunter auf den Parkplatz. Auf dem mit Betontrümmern übersäten Parkplatz entdeckte er den Skorpion, der über Mauerteile wankte und eine Blutspur hinter sich herzog. Mit einem Satz sprang David durch das zerborstene Fenster hinunter auf den Parkplatz. Als der Skorpion David bemerkte, drehte er sich um und blieb schwankend stehen.
    Das Gesicht des Skorpions war weiß wie der Schnee, der jetzt immer stärker vom bleigrauen Himmel fiel, nur seine Augen glühten noch immer ekstatisch. Duprés presste die Lippen zusammen und unter Aufbietung aller seiner Kräfte gelang es ihm, eine Hand in seine Hosentasche zu stecken. Noch ehe ihn David daran hindern konnte, hatte der Skorpion die Hand wieder hervorgezogen, wobei sich sein Gesicht vor Schmerz verdüsterte. In seiner blutigen Faust hielt er jetzt eine Handgranate, deren Ring bereits abgezogen war. Langsam entspannten sich seine Züge und mit seinen tief liegenden Augen fixierte er David.
    „Wusstest du, dass Skorpione niemals in Gefangenschaft gehen, sondern sich immer selbst töten?“, schrie er und seine Stimme wurde vom Sirenengeheul der eintreffenden Einsatzfahrzeuge fast verschluckt. „Doch sie wollen auch andere mit in den Tod nehmen.“
    Bevor der Skorpion seinen Satz beendet hatte, war David auch schon hinter ein parkendes Auto gehechtet. In diesem Augenblick zündete der Skorpion die Handgranate und Eisensplitter, vermischt mit Blut und Fleischfetzen, regneten auf David herab. Als er sich vorsichtig erhob, war von dem Skorpion nur noch eine blutige Masse übrig.

    Henri Duprés, der Skorpion, war genauso gestorben, wie er gelebt hatte: kompromisslos und ohne Rücksicht auf fremdes und das eigene Leben. Niemals wieder in Gefangenschaft zu geraten, das hatte er sich geschworen. Wahrscheinlich war Duprés schon vor vielen Jahren gestorben, damals, als man ihn mit den Skorpionen gefoltert und er an Marie gedacht hatte, um nicht verrückt zu werden.
    „Weißt du“, hatte er einmal vor einem ihrer früheren Einsätze gesagt, „wenn sie mich gefangen nehmen, dann denke ich einfach an Marie und kann so den Schmerz besser ertragen.“
    „Wer ist Marie?“, hatte ihn David gefragt.
    „Marie ist die Frau, die ich nie treffen werde, die nie zu Hause auf mich wartet, die nie mit mir alt werden wird. Marie existiert nur in meiner Phantasie.“

Epilog: Berlin – Bahnhof Zoo

    Mit einer leeren Reisetasche verließ David Stein die Zentrale der „Abteilung“ am Lehniner Platz. An einem Zeitungskiosk warf er einen Blick auf die Schlagzeilen der Tageszeitungen. Alle berichteten von einer Explosion im Hotel Bayerischer Hof. Die Ursache der Explosion war unklar, aber mit keinem Wort wurde erwähnt, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt hatte. Zum Glück war der Teil des Hotels, in dem die Sicherheitskonferenz
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