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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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vertuschen. Aber etwas anderes gibt es nicht, oder? Gewissen oder Gehorsam? Führer oder Geführter? Wessen Befehlen gehorchen Sie?« Er deutete auf die Datacard. »Wer wird Ihnen sagen, was jetzt zu tun ist? Sehen Sie? Gewissen und Pflicht.« Er verbeugte sich erneut. »Guten Abend, Prinzessin.«
    Sie ließ ihn gehen.
    Leia nahm sich ihr Datapad vor und sah sich die Aufzeichnungen noch einmal und schließlich ein drittes Mal an. Die Bilder waren scharf und unzweideutig. Die Konstruktion der Schiffe war klar zu erkennen und ließ keine Zweifel daran, dass yevethanische Kolonisten dabei waren, sich häuslich auf einer Welt niederzulassen, die noch am Tage zuvor den Kubaz gehört hatte.
    Leia holte ihr Komm aus der Schublade, in das sie es am Abend zuvor geworfen hatte, und wählte einen vertrauten Kanal. »Han«, sagte sie. »Du kannst aufhören, dich vor mir zu verstecken. Wo bist du? Bitte – komm zu mir, wir müssen reden.«
     
    »Diese Mörder«, murmelte Han, als er sich die Aufzeichnung von Doornik-319 angesehen hatte, und schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe schon einiges erlebt, aber eine Familie heute umzubringen und morgen in ihr Haus einzuziehen, liegt auf demselben Niveau wie die Dinge, die sich unser alter Kumpel Palpatine ausgedacht hat.«
    Leia nickte. »Langsam frage ich mich, ob die größte Demütigung, die das Imperium den Yevethanern angetan hat, nicht darin bestanden hat, die Maßstäbe für ihr Verhalten etwas heraufzusetzen«, sagte sie.
    »Ja, das ist ein hübsches Bild, nicht wahr? Die Sturmtruppen des Imperators als Beispiel für gute Manieren«, nickte Han. »Etwa so, als würde man Protokolldroiden mit Blastern bewaffnen.«
    Er versuchte, ihr ein Lächeln abzuringen, aber sie hatte sich abgewandt und blickte auf die Karte des Koornacht-Sternhaufens, die auf dem Hauptschirm abgebildet war, und er folgte ihrem Blick. »Da, schau, was sie getan haben – das gibt überhaupt keinen Sinn«, sagte er. »Es ist ja nicht so, als wären diese Siedlungen den Ligawelten in irgendeiner Weise zu nahe gerückt. Und Knappheit an Immobilien herrscht dort ja auch nicht.«
    »Ich fürchte, es macht durchaus Sinn«, sagte Leia und stützte das Kinn auf beide Hände. »So vieles von dem, was Spaar gesagt hat, klingt jetzt in meinen Ohren ganz anders – beinahe als hätte er mich mit der Wahrheit belogen. ›Unser allergrößter Wunsch ist der, alleine gelassen zu werden. ‹ Ich erinnere mich noch ganz deutlich. Das hat er bei unserem ersten Zusammentreffen gesagt. Er machte auch eine Bemerkung, wie seltsam es doch sei, so viele verschiedene Spezies zu sehen. Und er hat gesagt, die Yevethaner brauchen unseren Schutz nicht.«
    »Nein«, sagte Han. »Aber die Kubaz hätten ihn gebraucht.«
    »Genau genommen hat er das auch gesagt«, erklärte Leia. »Er hat gesagt, seine Mission bestehe darin, sein Volk zu schützen – und das hat er getan. Er hat sie sicher in jenem Schiff festgehalten, fern von uns. Und er hat darauf geachtet, sich selbst möglichst wenig unserer Umgebung auszusetzen – gerade als ob er Angst vor Ansteckung hätte. Deshalb sind diese Siedlungen vernichtet worden, Han. Das war kein Grenzkrieg, und es ging auch nicht um territoriale Ansprüche. Das war ein Akt des Ekels.«
    Han sah sie mit zweifelnder Miene an. »Mag sein. Aber da ist noch etwas. Sieh dir doch die Resultate an. Doornik-319 liegt beinahe auf einer Verbindungslinie zwischen Coruscant und N’zoth. Genau da, wo man sich einen vorgeschobenen Stützpunkt wünschen würde. Diese anderen Ziele – es ist gerade, als ob sie eine Brandschneise zwischen sich und uns gebrannt hätten.«
    Sie tippte auf den Lichtpunkt, der Doornik-319 darstellte. »Oder einen Burggraben ausgehoben. Komplett mit Tor und Zugbrücke vielleicht.«
    »Genau«, sagte Han. »Und was wirst du jetzt unternehmen?«
    Leia zog den Finger zurück und schüttelte langsam den Kopf. »Allem Anschein nach ist bereits alles vorbei. Alles, was ich jetzt an notwendigen Maßnahmen erkennen kann, ist, dass wir sicherstellen müssen, dass Nil Spaar auf seiner Seite des Burggrabens bleibt. Schutz der Siedlungen, die noch nicht niedergebrannt worden sind – Galatos, Wehttam, das Marais.« Sie blickte zu Han auf. »Ich werde wohl die Fünfte Flotte erneut nach Farlax schicken müssen.«
    »Damit hatte ich gerechnet«, sagte Han. »Ich habe die Flotte in Kampfbereitschaft gelassen – kein Urlaub, keine größeren Wartungsarbeiten. Sie sollten innerhalb einer halben
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