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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)
Autoren: Martin Walker
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Gelletreau. „Wenn Sie ihn empfangen wollen,
ich habe nichts dagegen.“
    Fabiola öffnete dem Bürgermeister die Tür und trat zur Seite. Ein
Blitzlicht zuckte. O nein, dachte Bruno, dieser Philippe Delaron fängt an zu
nerven.
    „Schauen Sie sich das an, Bruno“, sagte der Bürgermeister. Er kam aufs
Bett zu und fächerte ein paar Computerausdrucke auf. „Übrigens, ich habe Ihre
Hühner und den Hund gefüttert und anschließend Gigi ausgeführt. Er sitzt jetzt
unten in meinem Wagen.“
    Mangin hielt Bruno ein Foto vors Gesicht. Es zeigte ihn, Bruno, wie er,
weit aus dem Fenster gebeugt, dem Feuerwehrmann auf der Leiter eines der
Kinder reichte, während aus einem Fenster im Erdgeschoss Flammen emporschlugen.
Auf einem zweiten Foto war zu sehen, wie er als dunkle Silhouette vor dem
Feuerball der Explosion an der Leiter hing.
    „Für die morgige Titelseite. Philippe sagt, dass er die Aufnahmen auch
an Paris-Match verkaufen konnte. Er würde jetzt gerne
noch eine von dir im Krankenbett machen, um die Story abzurunden.“
    „Wissen Sie schon, dass Pons verhaftet wurde?“, fragte Bruno.
    „Ja, Jean-Jacques hat mich angerufen. Das bedeutet, ich werde die Wahl
gewinnen - würde Pamela wahrscheinlich jetzt sagen. Sie wartet draußen und
lässt fragen, ob sie hier willkommen ist.“
    Natürlich wollte Bruno sie sehen. „Weiß sie über Pons Bescheid?“
    „Ja, von mir.“
    „Wie hat sie's aufgenommen?“
    Der Bürgermeister zuckte mit den Achseln, wie das nur ein Franzose
konnte, der so zum Ausdruck brachte, wie gelassen er die Bürde der
Unwägbarkeiten des Lebens auf sich nahm, zu denen in erster Linie das
unvergleichliche Mysterium der Frauen zählte.
    „Hat Jean-Jacques auch davon gesprochen, wie es Isabelle geht? Wissen
Sie, dass sie angeschossen wurde?“
    „Jean-Jacques gibt Entwarnung. Es geht ihr schon sehr viel besser.“
    „Gibt's Neues über die, die im Haus gefunden wurden?“, fragte Bruno.
    „Sie sind noch nicht identifiziert. Da ist ein junger inspecteur aus
Bergerac, der Sie gern sprechen würde, wenn es Ihnen recht ist.“
    „Das wird Jofflin sein, ein vielversprechender Mann. Holen Sie ihn
rein. Der Fall hat Vorrang.“
    Jofflin kam ebenfalls mit Fotos, die allerdings grau und unscharf waren.
    „Die Kriminaltechnik hat die verbrannten Bilder, die in Didiers
Mülleimer gefunden wurden, mit Infrarot und aufwändigen Computerverfahren
wiederherzustellen versucht. Das ist das Ergebnis. Ich glaube, der Kerl wurde
erpresst.“
    Bruno hatte Mühe, Fassung zu bewahren, als er auf den Bildern Didier
erkannte, zusammen mit einem nackten chinesischen Jungen. Was ihn besonders
ekelte, war, dass Didier noch seine Socken anhatte. Bruno musterte die Chaiselongue,
auf der die beiden lagen.
    „Das Möbelstück kenne ich. Es steht in der ausgebauten Scheune auf Pons'
Anwesen, in dem Haus, wo die Kinder wohnten.“ Ihm wurde schlecht. Er hatte
nicht einmal gewusst, dass es neben den Nichten auch einen Jungen gab.
    „Kein Zweifel, es ist derselbe Junge, den Sie aus dem Haus herausgeholt
haben“, sagte Jofflin.
    Bruno gab dem Bürgermeister die Fotos. „Was bin ich bloß für ein flici In meinem
Revier wird ein Päderastenbordell betrieben, und ich weiß nichts davon. Noch
ein Verbrechen, das wir dem jungen Pons anlasten müssen. Man stelle sich vor,
er wäre Ihr Nachfolger geworden...“
    „Ich habe seinen Vater zu erreichen versucht, um ihm zu sagen, dass sein
Sohn verhaftet worden ist und im Krankenhaus liegt, konnte ihn aber nirgends
auftreiben“, sagte der Bürgermeister. „Ich weiß, wie zerstritten die beiden
sind, aber immerhin ist er ja sein Sohn.“
    Bruno nickte müde. An Jofflin gewandt, fragte er: „Haben Sie genug
Beweise, um Boniface Pons für den Trüffelbetrug zu belangen?“
    „Mehr als genug“, antwortete der junge inspecteur. „Wir haben
das Finanzamt bereits eingeschaltet. Der Alte ist weder bei sich zu Hause noch
in seinem neuen Büro in Saint-Felix. Einen Anrufbeantworter hat er nicht
eingeschaltet.“
    „Haben Sie ihn zur Fahndung ausgeschrieben?“, fragte Bruno.
„Wahrscheinlich ist er in seinem Auto unterwegs, einem großen Mercedes.“
    „Seinen Wagen haben wir schon gefunden. Er steht vor der auberge“, sagte
Jofflin. „Ich wollte Sie fragen, wo er diese Trüffelkultur angelegt hat.“
    „Hinterm Friedhof“, antwortete der Bürgermeister, „an der kleinen
Straße, die runter zu Lespinasse' Tankstelle führt.“
    „Natürlich“, sagte Bruno, dem plötzlich ein
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