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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)
Autoren: Klaus Wanninger
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ihr verzweifeltes Keuchen. Sie rang nach Luft, verfiel erneut in ihr rasselndes Husten. Er bückte sich nieder, legte ihr den Arm um die Schulter, versuchte sie hochzuziehen. Sie sträubte sich mit allen Kräften dagegen, holte heftig aus, stieß ihm den rechten Ellenbogen in den Leib. Er schnappte nach Luft, drohte für einen Moment, das Bewusstsein zu verlieren. Seine Füße verloren den Halt, er fühlte sich hart auf den kalten Boden geworfen. Mein Gott, was machst du hier, schoss es ihm durch den Kopf, mitten auf der Straße, wo jeden Augenblick …
    Genau in dem Moment hörte er plötzlich das Dröhnen eines Motors. Erschrocken drückte er sich mit der rechten Hand vom Asphalt weg, versuchte aufzuspringen. Mühsam kam er auf die Beine, bückte sich ein letztes Mal, um die Frau mit sich zur Seite zu reißen, sah das Aufflammen der Scheinwerfer wenige Meter von sich entfernt. Er zerrte die widerspenstige Gestalt in die Höhe, nahm Anlauf, federte sich vom Boden ab. Mitten im Sprung sah er sich plötzlich voll vom grellen Licht des auf ihn zuschießenden Fahrzeugs erfasst.

4. Kapitel
    Mehr als nur ein Schutzengel hatte da seine Hände über sie gehalten.
    Das Auto war im Abstand von wenigen Zentimetern an ihnen vorbeigeschossen, seine Fahrt ungebremst fortsetzend. Nur das laute Hupen hatte erkennen lassen, dass der Kerl am Steuer mitbekommen hatte, dass er beinahe mit lebenden Wesen kollidiert war.
    Am ganzen Körper zitternd kam Martin Faber auf dem nassen Gras des Randstreifens auf die Füße. »Sind Sie wahnsinnig?«, brüllte er. »Was soll das? Wollen Sie uns beide umbringen?« Er schrie sich seinen Zorn aus dem Leib, sah die flehende Miene der Frau auf sich gerichtet. Es schien, als hätte sie das gefährliche Geschehen überhaupt nicht wahrgenommen.
    »Mein Kind, mein Kind«, verfiel sie wieder in ihr stereotypes Jammern.
    »Was ist mit Ihrem Kind?«
    Sie wies in die Richtung des Parkplatzes, holte tief Luft. »Weg. Elena ist weg. In meinem Auto.«
    Er begriff überhaupt nichts. »Wo ist Ihr Auto?«
    »Weg«, keuchte sie. »Mit Elena.« Sie schien um jedes Wort zu kämpfen. »Ich musste nur kurz …«
    »Was?«
    »Aus… austreten«, stotterte sie, »in die Büsche. Nur kurz und trotzdem …«
    »Sie wollen mir sagen, Sie haben Ihr Kind in Ihrem Wagen zurückgelassen, weil Sie pinkeln mussten und in der kurzen Zeit …« Er verstummte, musterte irritiert ihr Gesicht.
    Sie rang um Luft, nickte mit dem Kopf.
    »Ihr Auto wurde gestohlen mitsamt Ihrem Kind?« Er wusste nicht, ob er ihr glauben sollte, sah ihre flehende Miene.
    »Helfen Sie mir, bitte, mein Kind!«
    Die Sache mit der angeblichen Entführung schien ihm reichlich dubios. Hier in dieser gottverlassenen Gegend sollte der Frau jemand aufgelauert und ihr Auto samt ihrem Kind gestohlen haben? Es gab nur zwei Möglichkeiten, überlegte er. Entweder sie war völlig durchgeknallt, irgendwo der Klapse entkommen – oder sie hatte recht. Wobei ihm die erste Version wahrscheinlicher schien.
    »Bitte, helfen Sie mir. Mein Kind, mein Kind!«
    Und wenn sie doch recht hatte? Wenn sie – allem Anschein zum Trotz – tatsächlich nur hatte pinkeln wollen und irgendeinem Verrückten zum Opfer gefallen war?
    »Gut«, sagte er. »Wir rufen die Polizei. Moment, ich hole mein Handy.« Er lief zu seinem Wagen, kramte nach dem Mobiltelefon, spürte die Frau hinter sich.
    »Bitte«, flehte sie. »Wir müssen Elena suchen. Sie ist weg.« Sie wies die Straße entlang Richtung Eningen.
    »Haben Sie das Auto dorthin verschwinden sehen?« Er sah ihr eifriges Nicken, wusste nicht, wie er reagieren sollte. »Aber es hat doch keinen Sinn, einfach hinterherzufahren. Die sind doch längst auf und davon.«
    »Bitte«, wiederholte sie. »Bitte.«
    Er nahm sein Handy, gab den Notruf ein. »Ich informiere jetzt die Polizei«, erklärte er.
    Das Geräusch eines nahenden Fahrzeugs ließ ihn unwillkürlich zur Seite treten. Er zog die Frau mit sich auf den Randstreifen, hatte die Stimme genau in dem Moment im Ohr, als das Auto vorbeijagte. Wie kann man bei dem Nebel nur so verrückt rasen, überlegte er.
    »Ja, was ist los?«, tönte es aus dem Handy.
    Martin Faber versuchte sich zu konzentrieren, nannte seinen Namen, erklärte den Grund seines Anrufs. Der Mann am anderen Ende hatte dieselben Schwierigkeiten, zu begreifen, wie er selbst.
    »Moment, ich gebe Sie weiter an meine Kollegin«, erklärte er nach kurzem Zögern.
    Er hörte die Stimme einer Polizeibeamtin, wiederholte seine
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