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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall
Autoren: Frank Schmeisser
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auf einen günstigen Augenblick.
    „Verfluchter Bengel! Mach die Tür auf, oder es knallt!“, brüllte die Oma.
    Ich schob die Stuhllehne unter die Türklinke, sodass die Schurkin sie nicht mehr runterdrücken und die Tür öffnen konnte.
    „Ich schieße!“, schrie sie und ich tauchte ab. Ich wartete auf den Knall. Aber nichts geschah. Ich robbte ein Stück nach vorne und wagte nicht, mich aufzurichten. Ich zog die Kommode ein Stück zu mir, bis ich dahinter in Deckung gehen konnte. Dann schob ich sie nach vorne und verbarrikadierte damit die Küchentür. Ich riss den Schlüssel vom Haken und rannte die Treppe hoch.

Helden in Gefahr
    Oben angekommen war es so dunkel, dass ich meine Hand vor Augen nicht sah. Ich tastete hektisch die Wände ab. Irgendwo musste doch der verdammte Lichtschalter sein. Da! Ein kleiner Hebel. Ich drückte ihn nach unten. Licht flammte sirrend auf. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und bekam einen fiesen Hieb ab. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich sackte auf die Knie.
    „Oh nein!“, hörte ich Action-Bärbel aufjaulen. „Sebastian!“
    Ich schüttelte mich. Action-Bärbel warf den Tennisschläger, mit dem sie mir einen über die Rübe gezogen hatte, beiseite.

    Unten hörte ich die Oma schreien wie am Spieß. Sie bollerte gegen die Tür. Action-Bärbel zog mich hoch auf die Beine.
    „Es tut mir so leid“, jammerte sie.
    „Macht nix. Wir müssen weg hier. Sofort!“, schrie ich.
    „Ich krieg seine Fesseln nicht auf.“
    Im Hintergrund saß der Spinnenmann, an Armen und Beinen an einen Stuhl gefesselt. Er sah mit großen Augen zu uns rüber.
    „Versuch es weiter!“, schrie ich und lief in den Flur zurück. Die Oma bollerte weiter gegen die Tür. Der Stuhl wackelte bedenklich.
    „Beeil dich!“, rief ich Action-Bärbel zu.
    „Hab’s gleich!“, schrie Action-Bärbel zurück.
    „Nimm ihm den Knebel aus dem Mund!“, rief ich, ohne die Barrikaden vor der Küchentür auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, damit uns die bewaffnete Oma nicht überraschen konnte.
    „Danke. Was? Wer? Wieso?“, hörte ich den Spinnenmann ächzen.
    „Wir kommen, um Sie zu retten. Aber ich kriege die Fesseln nicht auf“, erklärte Action-Bärbel dem verdutzten Spinnenmann, warum gerade zwei maskierte Kinder in seinem Gefängnis einen Affentanz aufführten.
    „Mein Messer. In meiner Tasche. Da hinten!“, hörte ich ihn rufen. Dann ein Schuss wie ein Donnerknall. Holzstücke flogen aus der Küchentür. Aber noch hielt der Stuhl.
    „Beeilt euch, um Gottes willen!“, schrie ich.
    „Ich … kann … nicht hexen!“, schrie Action-Bärbel zurück.
    „Endlich!“
    Ich sah mich um. Der Spinnenmann rieb sich die Handgelenke, während Action-Bärbel mit einem großen Messer an seinen Fußfesseln rumsägte. Dann waren sie durch. Die Seile plumpsten auf den Boden. Der Spinnenmann war frei. Action-Bärbel half ihm auf.
    „Los jetzt, raus hier!“, befahl ich, und die beiden eierten hinter mir her die Treppen runter und vorbei an der Küchentür, hinter der die Oma brüllte und fluchte.
    „Kann nicht richtig gehen. Meine Beine sind eingeschlafen“, stöhnte der Spinnenmann, dem man ansah, dass er nur unter Schmerzen und gestützt von Action-Bärbel vorwärtskam.
    Erst als ich draußen im Garten war, wagte ich es, mich wieder umzusehen. Action-Bärbel stützte den Spinnenmann immer noch. Sie waren langsam, aber sie waren draußen. Das Gesicht der Oma erschien am Fenster. Ihr Gesicht, das auf den ersten Blick so niedlich und harmlos wirkte, war nur noch eine böse Fratze. Sie schrie und schrie und schrie.
    Ich lief ein Stück zurück und an die freie Seite des Spinnenmanns, sodass er sich auf Action-Bärbel und mich stützen konnte. So liefen wir gemeinsam durch den Garten und weiter. Immer weiter. Weg vom Haus und der bösen, wahnsinnigen Schurkenoma.
    Erst als wir im Wald waren, blieben wir stehen und ließen uns auf den Boden fallen. Wir schnauften um die Wette. Und dann drückte ich Action-Bärbel ganz fest. Ich war so froh und glücklich, dass sie das alles heil überstanden hatte, dass ich einen dicken Kloß im Hals bekam.
    „Ich danke euch“, sagte der Spinnenmann. „Seid ihr nicht die Kinder, die ich letztens im Wald getroffen habe?“
    „Ja. Wir sind die Unglaublichen Dreieinhalb“, sagte Action-Bärbel stolz. Was mich gleich mit stolz machte.
    „Dreieinhalb?“, fragte der Spinnenmann und kratzte sich am Kopf.
    „Ja. Wir sind Superhelden“, sagte
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