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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
Autoren: Henry Neff
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zurück und
hielt den Mund umklammert, der von Ohr zu Ohr gespalten war. Vor Schmerz keuchend riss Max Coopers Kris an sich und hievte den Agenten abermals auf seine Schultern. Dann betrachtete er den Wald.
    Die umliegenden Bäume waren voller Krähen – Wicca-Familiaren -, die vollkommen reglos zwischen den Zweigen hockten und mit glitzernden Augen die Szene beobachteten. Eine der Krähen öffnete den scharfen Schnabel, um ein heiseres Krächzen hervorzustoßen, und eine andere fiel ein und dann noch eine, bis ein höhnischer Chor aus dem Wald hervorbrach. Max wusste, dass ihm nur noch eine einzige Möglichkeit blieb.
    Er drehte sich um und rannte los.
    Entgegen Coopers früherem Rat hielt Max direkt auf die Schlucht zu. Er hatte keine andere Wahl: Cooper war verletzt und die einzige Hilfe befand sich in dieser Richtung. Also lief er mit zusammengebissenen Zähnen durch den Wald und bemühte sich, den schwankenden Agenten auf seinen Schultern ruhig zu halten. Hinter sich hörte er den widerhallenden Ruf von Hörnern und das Dröhnen von Trommeln, während die Krähen am Himmel kreisten und ununterbrochen in einem misstönenden Chor krächzten.
    Die Verfolger kamen schnell heran.
    Dunkle Gestalten huschten zu beiden Seiten durch die Bäume – Vyes. Einige der Kreaturen liefen auf zwei Beinen, andere auf vieren; alle waren sehr schnell. Max sprang über einen schmalen Bach und tauchte zwischen einigen dicht nebeneinander stehenden Fichten unter, die den Eingang zur Schlucht markierten. Die Vyes stürzten hinter ihm her.
    Max hatte es mit brennenden Lungen beinahe durch die düstere Schlucht geschafft, als ihm klar wurde, dass er nicht länger in der Lage war, schneller zu rennen als seine Verfolger.
Um Luft ringend blieb er stehen und drehte sich um. Etwa zehn Meter hinter ihm glänzten ihre gelben Augen in der Finsternis: Hunderte hochgewachsener Vyes, schlaksig wie Greyhounds und offenkundig auf Geschwindigkeit gezüchtet. Einer erhob sich auf zwei Beinen und winkte Max zu.
    »Überlass uns den Mann, und wir werden dir erlauben, noch ein Weilchen länger zu laufen«, höhnte er mit einem listigen Lächeln.
    Max antwortete nicht, sondern holte tief Atem und wich zurück, wobei er mit der Hand über die steile Felswand strich, bis er spürte, dass sie wieder schmaler wurde. Die Vyes zischten und lachten und kamen herbeigekrochen, einige vollkommen wölfisch im Aussehen, andere mit entschieden menschlichen Nasen und Lippen und Ohren in grauenhaften, geifernden Gesichtern.
    Wo der Canyon auf eine Breite von weniger als drei Metern zusammenlief, wagte Max, hinter sich zu blicken. Direkt vor ihm waren die verborgenen Ebenen, ein offener Raum. Sobald er dort war, das wusste er, würden sie ihn umzingeln. Ohne die Vyes aus den Augen zu lassen, ließ Max Cooper langsam zu Boden. Der Agent stöhnte und sank gegen den Felsen, während Max sich mit einer Waffe in jeder Hand erhob.
    »Du kannst dich nirgendwo verstecken, kleiner Hund von Rowan«, sagte der am nächsten stehende Vye, bleckte die Zähne und hob einen kurzen Spieß, der für den Nahkampf gemacht war. Die anderen Vyes richteten sich auf den Hinterbeinen auf und heulten, bis die Wände des Canyons zitterten und Kieselsteine auf das festgestampfte Flussbett prasselten.
    Trotz des Heulens wurde Max’ Welt auf unheimliche Weise still. Hoch aufgerichtet trat er vor, um sich seinen
Feinden zu stellen und ihnen den knappen Soldatensalut zu entbieten, den Scathach ihn gelehrt hatte. Die Krallen der Vyes zuckten, doch die unerwartete Wendung der Ereignisse ließ sie zögern. Als Max’ Hände zu zittern begannen, wurden seine Verfolger deutlicher – jedes Haar, jeder Zahn und jedes glitzernde Auge war auf wundersame Weise in allen Einzelheiten zu sehen. Das ständig in ihm lauernde Etwas begann zu brodeln und zu wüten, und diesmal kämpfte er nicht dagegen an. Die Alte Magie sammelte Kraft und schwoll in Max an wie eine Frühlingsflut, so schnell und schrecklich, dass alles vor ihr davongerissen werden würde. Als sie über die Ufer trat, stieß Max einen Schrei aus, und der Canyon explodierte in einem jähen Blitz blendend weißen Lichts.
     
    Das Prasseln eines Lagerfeuers weckte Max. Neben ihm stöhnte etwas, und als er sich aufrichtete, sah er Cooper auf einer Bettrolle liegen, das Gesicht glänzend von Schweiß.
    »Ah, er wacht auf«, erklang eine besänftigende Stimme in der Nähe.
    Max drehte sich um und sah Astaroth am Feuer sitzen. Das Gesicht des Dämons
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