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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
Autoren: Henry Neff
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Cooper missbilligend. »Die Leichen sind genug.«
    »Aber es ist sehr wohl ein Spiel«, widersprach Max und rammte den Pflock in den Boden. »Und wir müssen die Regeln bestimmen. Ich lasse Astaroth wissen, dass ich hier bin – dass ich hier bin und dass ich ihm trotze. Astaroth ist hochmütig, Cooper. Einer solchen Herausforderung kann er nicht widerstehen. Der Dämon wird Jagd auf mich machen und das verschafft uns Zeit.«
    Cooper nickte und betrachtete die Ogamrunen näher, bevor er Max in den Wald folgte.
    Bei Sonnenaufgang umringten viele solcher Pflöcke die Lichtung. Max und Cooper wählten unterschiedliche Ausgucke und lauschten aufmerksam. Da zerriss ein Heulen und Hörnerschall die Luft des kühlen Morgens. Ihre Botschaft war entdeckt worden. Schwarze Krähen – die Familiare der Wiccas – flogen hoch in die Luft hinauf und kreisten am Himmel, um die offene Lichtung und den Baldachin des Waldes unter sich abzusuchen. Als die Vögel hinabtauchten, fanden sie nichts als Borken, Zweige und Steine.
     
    Die Patrouillen des Feindes wurden größer, aber das spielte keine Rolle. Drei Nächte lang terrorisierten Max und Cooper Astaroths Armee, die vergeblich nach ihnen und der verborgenen Schlucht suchte. Tagsüber schliefen Max und Cooper, wann immer sie konnten; sie ernährten sich von Beeren, Wurzeln und Kaninchen, wenn sie welche fanden oder fingen. Während der März verging, wurde Max immer stärker, aber er bemerkte, dass Coopers Erschöpfung wuchs.
    Als die Sonne am vierten Abend unterging, erklärte Max, als Cooper sich den Schlaf aus den Gliedern schüttelte:

    »Ich werde heute Nacht allein gehen. Sie brauchen Ruhe.«
    »Ich bin okay«, antwortete der Agent. »Und es ist zu gefährlich, allein zu gehen. Sie werden die Patrouillen vergrößern.«
    »Das spielt keine Rolle«, entgegnete Max, und er wusste, dass es die Wahrheit war. »Die Patrouillen könnten hundert Vyes umfassen und es würde ihnen nichts nutzen.«
    »Werde nicht großspurig«, knurrte Cooper, während er sich Balsam auf eine oberflächliche Wunde an der Schulter strich. »Es ist töricht, eine größere Schlacht herauszufordern, Max. List muss unsere Methode sein.«
    »Es ist töricht, halb schlafend auf die Jagd zu gehen«, widersprach Max. »Sie wissen, dass Sie Ruhe brauchen.«
    Cooper nickte widerstrebend und saß einige Sekunden lang schweigend da. »Und wohin würdest du sie führen?«, fragte er schließlich.
    »Zurück in die Dünen«, antwortete Max. »Die letzten Patrouillen dachten, wir würden uns dort verstecken.«
    »Ein guter Plan«, sagte Cooper und schloss nachdenklich die Augen.
    Max sah, dass eine dünne Schweißschicht die Stirn des Agenten bedeckte, und das machte ihm Sorgen.
    »Sie werden sich morgen besser fühlen«, sagte Max und scheuchte dabei eine Fliege von Coopers Kinn.
    »Natürlich werde ich das«, flüsterte Cooper, bevor er eindöste.
    Max beobachtete den Agenten einen Moment lang, aber dieser schien friedlich zu schlafen. Also stieß er sich von der groben Borke ab und ließ sich vom Baum fallen. Als er durch den Wald schlich, fühlte er sich wie ein mächtiges Raubtier, das sich einen Weg zu dem flackernden Feuerschein der Lichtung bahnte. Dort blieb er einen Moment
lang stehen und spähte zu den vielen Zelten hinüber, zu den Belagerungsmaschinen und den Wicca-Kutschen, die die Lichtung übersäten.
    Hinter ihm knackte ein Zweig.
    Max fuhr herum und zog binnen eines Wimpernschlags sein Gladius. Dessen tödliche Spitze deutete zitternd auf ein Paar lumineszierender Augen in einigen Schritten Entfernung. Ein tiefes Knurren erklang in der Dunkelheit, aber bei dem Geschöpf handelte es sich nicht um einen Vye. Max ließ den Gladius kaum merklich sinken und schaute das Geschöpf, dessen dunkles Fell sich wie ein Ballen Seide kräuselte, genauer an.
    Zuerst dachte Max, es handele sich um eine größere Version des Mündels seiner Mutter, Isis. Aber bei näherem Hinschauen stellte er fest, dass es nicht so war. Das Geschöpf vor Max sah aus wie ein blauschwarzer Tiger, nur dass seine Beine nicht in Pfoten endeten, sondern in menschlichen Händen, die in harten, gebogenen Krallen ausliefen. Noch nie zuvor hatte er im Sanktuarium eine solche Kreatur gesehen, und er wusste, dass es sich um ein wildes Mündel handelte. Max bemerkte Blut an den Krallen des Geschöpfs und konnte es außerdem im Atem des Tieres riechen, der in langsamen Stößen aus seiner feuchten Schnauze kam.
    »Ich bin auf deiner Seite«,
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