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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1
Autoren: bishop
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Philippa nicht wundern, wenn Kathryn Tänzer in den kommenden Wochen wie auf Wolken schwebte.
    Philippa selbst schien ein Stein vom Herzen gefallen zu sein. Sie drehte sich auf dem Absatz um, lief über die oberste Stufe der Treppe und ließ Wilhelm einfach stehen. Sie widerstand bewusst dem Drang, eine triumphierende Bemerkung zu machen. Erst als sie das Kopfsteinpflaster überquerte und auf die Stallungen zuging, warf sie einen
kurzen Blick zurück. Der Fürst stolzierte davon, Slathan trippelte hinter ihm her. Ein oder zwei der Edlen des Rates, die sich noch im Hof befanden, machten Anstalten, auf ihn zuzugehen, blieben dann aber stehen. Als Wilhelm seine Kutsche erreicht hatte, lüftete er den Hut und starrte über den Hof hinweg Philippa an.
    Sie neigte den Kopf. Ohne die Geste zu erwidern, kehrte er ihr den Rücken zu, sprang in die Kutsche, und einen Augenblick später war er verschwunden.
    Als sie zu den Ställen eilte, um Kathryn und ihren Fliegerinnen zu gratulieren, grinste Philippa über beide Wangen.

Kapitel 43
    L ark sprang von Tups Rücken herunter. Das Gras unter ihren Stiefeln fühlte sich so weich an wie Wolken, und ihr Herz war so voller Freude, dass sie am liebsten getanzt hätte. Aber sie beherrschte sich und führte Tup in angemessenem Schritt zu den Stallungen. Sie mied den Kreis mit den Fackeln und blieb dicht hinter dem Rest der Klasse. Tup tänzelte neben ihr her, warf stolz den Kopf hoch und breitete raschelnd die Flügel aus, als wolle er gleich noch einmal losfliegen.
    Am Eingang trafen sie Rosella, die so breit grinste, dass ihr die Wangen wehtun mussten. »Beeilen Sie sich, Lark! Bingen Sie ihn in die Box, bevor jemand es sieht …«
    »Larkyn!« Lark und Rosella erstarrten, als sie Meisterin Winters Stimme vernahmen. Sie blickten sich gegenseitig mit großen Augen an, dann drehten sie sich langsam um und sahen die Pferdemeisterin über den Hof auf sie zukommen. Ein seltenes Lächeln umspielte den Mund von Meisterin Winter. »Gut gemacht, Larkyn!«
    Tup tänzelte ungeduldig, wollte in den Stall und an den Hafertrog, doch Lark war klar, dass sie Philippa Winter nicht einfach stehen lassen konnte. Hastig drückte sie Rosella Tups Zügel in die Hand und ging der Pferdemeisterin ein Stück entgegen.
    »Danke, Meisterin Winter«, sagte sie.
    »Wie ich sehe, habe ich mir ganz umsonst Sorgen um Sie
gemacht«, fuhr Meisterin Winter fort. »Ihre Wenden waren sehr elegant und Ihre Grazien wirklich bemerkenswert. Was für eine Verbesserung! Wie haben Sie das nur gemacht?«
    Lark trat einen weiteren Schritt vor und hoffte, der Pferdemeisterin damit den Blick auf Tup und Rosella zu versperren, die bereits den Gang hinuntergingen. »Also, ich … es war … wir …«
    Alles vergeblich. Philippa Winter starrte an ihr vorbei auf Tup und Rosella, die hastig den Gang hinunterliefen. »Was …? Rosella! Halt!«
    Rosella blieb wie angewurzelt stehen. Tup hielt mit zuckenden Ohren neben ihr an.
    Meisterin Winter trat mit zwei entschlossenen Schritten an Lark vorbei und hatte nach zwei weiteren Tup erreicht. Sie fuhr mit der Hand über sein Hinterteil und sein Rückgrat, dort, wo eigentlich der Flugsattel hätte sitzen müssen. Sie betastete das schmale Lederband, an dem Rosella und Lark so hart gearbeitet hatten, schob die Finger durch die obere Schlinge und tippte gegen die dünne Metallschnalle, mit der die Länge reguliert werden konnte. Ein Brustgurt, knapp zwei Finger breit, lief von einer Schulter um Tups Brust herum und war an dem Riemen der anderen Schulter befestigt. Meisterin Winter überprüfte gründlich die ganze Konstruktion. Sie steckte die ganze Hand durch die Schlinge und zog kräftig. Natürlich war sie fest. Immerhin hatte sie Lark den ganzen Flug über gehalten. Tup drehte den Hals, sah die Pferdemeisterin an und wieherte, wie es Lark schien, fragend.
    Lark holte tief Luft, während sie zu ihm ging. Rosella trat vorsichtshalber ein paar Schritte zurück.
    Philippa Winters Lächeln war verschwunden, und ihre
schmalen Lippen bildeten eine grimmige Linie. »So haben Sie es also gemacht«, stellte sie schließlich fest. »Sie sind einfach ohne Sattel geflogen.«
    Larks Wangen brannten, doch sie hob das Kinn und hielt so gut sie konnte dem stählernen Blick der Pferdemeisterin stand. »Nicht ganz«, sagte sie, und ihre Stimme zitterte nur ganz wenig. »Wie Sie sehen, habe ich den Brustgurt benutzt.«
    »Ihnen war ausdrücklich verboten worden, jemals wieder ohne Sattel zu fliegen!«
    »Das
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