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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1
Autoren: bishop
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sicher?«, brummte Broh.
    »Es gibt selbstverständlich gewisse Risiken, Meister Hammloh, die sich jedoch mit den Privilegien die Waage halten. Die Pferdemeisterinnen von Oc folgen in der Rangordnung unmittelbar dem Fürsten und den Edlen des
Rates. Und natürlich müssen …«, ihr Blick schweifte aus dem Fenster zu den silberfarbenen Zweigen des Rautenbaumes, »… es müssen gewisse Opfer gebracht werden.«
    Als sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass die Augen des Mädchens wieder leuchteten. Larkyn sah ihre Brüder am Tisch an. »Broh«, sagte sie. »Nikh. Was wollt ihr denn machen, wenn ich gehe? Wer wird für euch kochen, die Ziegen und Kühe melken und die Hühner füttern?«
    Mickelwitt holte wieder Luft, aber Philippa bedeutete ihm mit zusammengekniffenen Augen zu schweigen. Inzwi schen wäre sie sogar bereit gewesen, ihn mit einem Hieb der Gerte zur Räson zu bringen, wenn er sich nicht endlich ruhig verhielte.
    Broh Hammloh beugte sich zu seiner Schwester vor. »Lark, es wird nicht leicht. Aber …« Er zögerte, als müsste er erst die richtigen Worte finden. »Mama hat sich auf dem Hof zu Tode geschuftet. Und du siehst ihr so ähnlich.«
    Das Mädchen biss sich wieder auf die Lippe.
    »Es wäre eine gute Sache«, Broh lehnte sich zurück, als wolle er seinen Worten eine gewisse Endgültigkeit verleihen, »dich nicht zu schnell altern zu sehen.«
    Larkyn traten erneut die Tränen in die Augen. Als Philippa Bruder und Schwester so miteinander erlebte, überkam sie ein schmerzliches Gefühl, und ihr schnürte sich fast der Hals zu. Dabei war ihr sehr wohl bewusst, was das für ein Gefühl in ihr war. Blanker Neid. Sie biss die Zähne zusammen.
    »Du willst also, dass ich es tue?«, fragte Larkyn.
    »Du musst!«, platzte Mickelwitt heraus. »Es ist schließlich nicht so, als hättest du …«
    »Zum letzten Mal, Mickelwitt: Halten Sie den Mund, Sie alter Narr!«, fauchte Philippa. Die Hammlohs starrten sie
an, und Lark errötete. »Larkyn«, sagte Philippa knapp, »wollen Sie auf die Himmelsakademie gehen?«
    Das Mädchen zögerte nur einen kurzen Augenblick. »Ja, das will ich. Und ich will mit Tup zusammen sein.«
    Bei diesem unwürdigen Namen verzog Philippa das Gesicht, aber sie nickte. »Dann werden wir besprechen, was zu tun ist. Zuallererst einmal müssen Sie damit aufhören, bei dem Fohlen im Stall zu schlafen.«
    »Aber ich kann es doch nicht allein lassen! Es wimmert die ganze Nacht.«
    Philippa erhob sich vom Tisch, zog die Handschuhe aus dem Gürtel und streifte sie gemächlich über. »Auf der Akademie schlafen die Mädchen in den Betten im Schlafsaal, und die Pferde sind in den Ställen untergebracht, wo sie auch hingehören. Die Oc-Hunde bleiben bei ihnen, bis sie keine Gesellschaft mehr brauchen. Haben Sie einen Hund?«
    »Nein«, überlegte Lark. »Aber wir haben Ziegen.« Philippa, die gerade ihre Schirmmütze auseinanderfaltete, verbarg rasch ihr Gesicht dahinter. Wäre die Situation nicht so unwägbar gewesen, hätte sie gelacht. »Also gut«, erklärte sie, während sie sich zur Tür wandte und ihre Kappe aufsetzte. »Dann muss eine Ziege genügen. Und Sie brauchen Reitstunden.«
    »Ich kann reiten. Ich bin auf Char geritten.«
    Philippa riss nun endlich der Geduldsfaden, und sie wirbelte herum. »Ohne Sattel über das Land zu trampeln, Kind«, stieß sie nachdrücklich hervor, »ist nicht gleich reiten. Sie müssen lernen, Sattel und Zaumzeug zu benutzen, die Disziplin verstehen lernen… Sie sind wahrhaftig bemerkenswert ungeeignet für die Akademie, und dennoch dürfen Sie auf keinen Fall scheitern.«

    Lark richtete sich ganz gerade auf. »Wieso, Meisterin Winter?«
    Philippa zögerte. Dies hier war der schwierigste Teil. Gewöhnlich wurde den Mädchen das erklärt, lange bevor sie ihrer Obhut übergeben wurden. Sie spie die bitteren Worte aus, als wollte sie das Ganze so schnell wie möglich hinter sich bringen. »Geflügelte Pferde binden sich kein zweites Mal. Verliert ein geflügeltes Pferd seine Reiterin, stirbt es. Wenn Sie also versagen, wird Ihr Fohlen eingeschläfert. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«

Kapitel 3
    D u hast vergessen, wie es sich anfühlte, Philippa.« Mar gret Morghen, verwitwete Margret Himmelsstürmer, lächelte sie müde über den Schreibtisch hinweg an. Das Büro war mit poliertem Holz und Messing eingerichtet, im Kamin brannte ein kleines Feuer, und auf dem Tisch flackerte eine Öllampe. Ein aufgeschlagenes Rechnungsbuch voller Zahlen lag vor
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