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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1
Autoren: bishop
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dummes Bergvolk.« Das war Broh. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, ohne Philippa aus den Augen zu lassen.
    »Verstehen Sie mich richtig«, erwiderte sie. »Es gibt viele Menschen, die nicht lesen können.« Wenn sie den ältesten Hammloh auf ihre Seite ziehen wollte, musste sie ihm gegenüber Vorsicht walten lassen. Sonst müsste sie sich auf die Macht des Fürsten berufen, und das wollte sie nicht, nicht Broh Hammloh gegenüber.
    »Ich kann lesen und schreiben und rechnen. Obwohl ich das meiste zu Hause gelernt habe!«, erklärte Larkyn mit einem Seitenhieb auf Mickelwitt. Philippa amüsierte sich, als sie sah, wie dessen fleischige Wangen rot anliefen.
    »Nun gut«, sagte sie und stellte ihren Becher entschieden auf dem Tisch ab. »Das wäre also geklärt.«
    »Was?«, fragte Nikh Hammloh.
    Philippa mahlte mit dem Kiefer. Sie war bald mit ihrer Geduld am Ende. Sie musste einen Weg finden, dies alles dem Fürsten, der Direktorin und dem Zuchtmeister zu erklären. Doch am schwierigsten schien es, die Angelegenheit den Hammlohs klarzumachen. Ihr Blick ruhte auf Larkyns blassem Gesicht, als sie erklärte: »Wenn ein junges Mädchen ein geflügeltes Pferd an sich bindet, dann gilt diese Bindung für die Ewigkeit. Man kann sie nicht mehr rückgängig machen. Was bedeutet, dass Sie auf die Himmelsakademie gehen werden, um dort zu trainieren.«
    Es versetzte Philippa einen schmerzlichen Stich, als sie die Hoffnung in den Augen des Mädchens aufleuchten
sah. Larkyn war aufgesprungen, ihr Mund stand offen, und ihre Augen schimmerten vor lauter Aufregung fast violett. »In die Himmelsakademie?«, flüsterte sie. Wie im Traum drehte sie sich zu Broh um und ließ sich dann langsam zurück auf den Stuhl sinken. Als hätte jemand eine Kerze ausgeblasen, erlosch schlagartig das Leuchten in ihren Augen. »Oh«, sagte sie leise und wiederholte es noch einmal. »Oh. Aber … nein. Nein, ich kann nicht.« Sie wandte sich wieder an Philippa. »Meine Brüder brauchen mich hier.«
    Philippa schnaubte. Diese Leute verstanden aber auch wirklich überhaupt nichts, und das zerrte mächtig an ihren Nerven. Sie wandte sich an Broh und breitete resigniert die Hände aus: »Ich verstehe das Problem, Meister Hammloh, aber der Fürst wird es nicht verstehen, und er hat sich dem Rat gegenüber zu verantworten. Jedes Pferd aus den Blutlinien trainiert mit seiner Reiterin an der Akademie. Wir können nicht zulassen, dass ein geflügeltes Pferd auf einer Farm im Hochland aufgezogen wird. Allein der Verlust wäre eine Katastrophe, von möglichen Nachahmern einmal ganz zu schweigen.«
    »Dann schicken Sie doch das Fohlen auf die Akademie und lassen Lark hier, wo sie hingehört«, meinte Nikh.
    Philippa war der drohende Blick, den Lark ihrem Bruder bei diesen Worten zuwarf, nicht entgangen. »Ganz offensichtlich wissen Sie nichts über die geflügelten Pferde«, sagte sie.
    »Wieso auch? Im Hochland gibt es solche Wesen nicht«, gab er schroff zurück.
    »Allerdings.« Sie nickte. »Ich versuche, es Ihnen zu erklären. Geflügelte Pferde sind ganz anders als Pferde, die keine Flügel besitzen, selbst wenn sie von derselben Mutter
und demselben Vater abstammen. Sie reifen schneller heran und sind intelligenter und empfindsamer als ihre flügellosen Gefährten. Zudem bindet sich ein geflügeltes Pferd ohne Ausnahme auf ewig.« Ihr Blick wanderte zu Larkyn. »Das Fohlen kann nicht hierbleiben, und es kann auch nicht ohne das Mädchen sein. Es würde sterben. So etwas ist durchaus schon vorgekommen.«
    Langes Schweigen folgte ihren Ausführungen. Nikh wischte sich die Krümel von den Fingern, und Broh strich sich nachdenklich über das Kinn. Lark starrte ihren unberührten Teebecher an und kaute auf ihrer Unterlippe.
    Etwas ruhiger fuhr Philippa fort: »Obwohl ich es nicht gern erwähne, muss ich Sie wohl daran erinnern, welche Strafe auf unstatthafte Einmischung in die Blutlinien dieser Pferde steht.«
    »Unser Hof würde konfisziert«, sagte Broh.
    »Mindestens.«
    »Wir werden verbannt«, übertrumpfte Nikh ihn.
    »Gut möglich.«
    Philippa lehnte sich zurück und ließ den Hammlohs Zeit zum Nachdenken. Als Mickelwitt den Mund öffnete und ansetzte, etwas zu sagen, hob sie den Zeigefinger und gebot ihm Einhalt. Nicht dass die Familie in dieser Angelegenheit etwa eine Wahl hatte. Aber sie hoffte, dass die Brüder selbst zu der richtigen Entscheidung finden würden, ohne dass ihnen das jemand unter die Nase reiben musste.
    »Ist sie dort denn
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