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Schuldig wer vergisst

Titel: Schuldig wer vergisst
Autoren: Kate Charles Anke und Dr Eberhard Kreutzer
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glaube, Sie sollten sie anrufen. Mit ihr reden.« So – es war raus.
    Er presste die Lippen zusammen. »Verzeihung, Reverend Cherry, aber ich denke, das geht Sie nichts an.« Sein Gesichtsausdruck sagte, was mischst du dich ein, du blöde Kuh.
    Frances ließ sich nicht einschüchtern. Dafür war es zu spät. »Sie ist meine Freundin. Ich kenne sie schon eine Ewigkeit. Und ich habe sie sehr gern.«
    »Und was hat sie Ihnen dann über mich gesagt?«, fragte er und runzelte die Stirn.
    Jetzt musste sie auf der Hut sein. »Nur, dass Sie eine Meinungsverschiedenheit hatten. Ich glaube, Sie sollten miteinander
reden.« Ihr seid beide so stur, hätte sie am liebsten gesagt. Der eine schlimmer als der andere.
    Neville zögerte. »Nur zu Ihrer Information«, sagte er schließlich. »Ich habe ihr eine E-Mail geschickt und ihr genau das gesagt – dass wir reden müssen. Aber sie hat sich nicht einmal zu einer Antwort bequemt. Ich glaube, Sie geben dem Falschen die Schuld.«
    Sie erinnerte sich an Trionas Klage über ihren PC. »Aber ihr Computer funktioniert doch nicht!«, platzte Frances heraus. »Sie hat Ihre E-Mail gar nicht bekommen.«
    »Ach so.« Er legte sich verwirrt die Hände auf die blutunterlaufenen Augen, als bräuchte er Zeit, diese Information zu verarbeiten.
    »Rufen Sie sie an«, wiederholte Frances. »Sobald Sie können, sobald Sie geschlafen haben.«
    »Wissen Sie was?«, sagte er, und sein unrasiertes Gesicht verzog sich langsam zu einem Lächeln. »Ich glaube, das mache ich.«
     
    Es war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort, um mit Marco zu sprechen, war Callie schnell klar. Sie deutete eine entschuldigende Geste in seine Richtung an und folgte dann Angus Hamilton, der – nach einem kurzen Wortwechsel mit der Polizistin – entschlossenen Schrittes durch die Eingangstür von Lochside marschierte. »Wo ist sie?«, fragte er allgemein in die Runde. »Wo ist meine kleine Alex?«
    Die Dame am Empfang zuckte die Achseln. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir.«
    »Ich bin ihr Vater«, brüllte Angus, »und ich wünsche sie zu sehen, auf der Stelle!«
    Es erfolgte ein kurzer Anruf, dann dauerte es nicht lange, bis Dr. Farnsworth wieder erschien. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie.

    »Meine Tochter ist hier. Ich komme, um sie mit nach Hause zu nehmen.« Er stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf.
    »Sie ist im Moment bei ihrer Mutter«, ließ die Ärztin ihn wissen. »Können wir Ihnen eine Tasse Kaffee oder Tee bringen lassen, während Sie warten?«
    »Bei ihrer Mutter?«, donnerte er. »Welcher Idiot hat das zugelassen?«
    »Ich«, sagte Dr. Farnsworth in ruhigem Ton. »Ich hatte den Eindruck, es würde beiden guttun. Sobald Alex Gelegenheit gehabt hat, sich mit ihrer Mutter wieder vertraut zu machen, und sie eine Weile geplaudert haben, werde ich ihr sagen, dass Sie hier sind.«
     
    Angus Hamilton marschierte mindestens eine Viertelstunde lang in der Eingangsdiele auf und ab und schien niemanden um sich wahrzunehmen. Callie wagte weder Marco anzusprechen noch hinauszugehen, und so setzte sie sich in einen Sessel und versuchte, sich unsichtbar zu machen. Der andere Polizist begab sich nach draußen und fummelte im Gehen mit einer Schachtel Zigaretten herum, doch Marco blieb. Er setzte sich Callie gegenüber an die andere Seite des Zimmers, und sein Blick wanderte zwischen ihr und Angus Hamilton hin und her.
    Morag brach den Bann. Sie erschien in der Tür zwischen Diele und Korridor, und Angus blieb abrupt stehen.
    »Mutter!«
    »Hallo, Angus«, sagte sie ruhig.
    »Ich hätte wissen müssen, dass du dahintersteckst.«
    »Hinter was? Ich bin aus dem gleichen Grund hier wie du, Angus«, erklärte Morag. »Wegen unserer kleinen Alex.«
    Er blickte seine Mutter finster an. »Hast du ihr den Floh ins Ohr gesetzt, wegzulaufen? Ist sie die ganze Zeit bei dir gewesen?«

    »Mach dich nicht lächerlich, Angus«, erwiderte Morag scharf. »Wenn dafür irgendjemand verantwortlich ist, dann diese Frau, die du geheiratet hast.«
    Seine Nasenflügel blähten sich auf. »Lass ja Jilly aus dem Spiel! Du hast Alex gegen sie aufgebracht. Willst du das etwa leugnen?«
    »Ich habe Alex monatelang kaum zu Gesicht bekommen. Wie hätte ich das also anstellen sollen?«
    »Und wenn es nach mir geht, wirst du sie auch künftig eine ganze Weile nicht zu Gesicht bekommen.« Angus Hamilton drehte sich wieder zur Rezeption um und schlug mit der Faust auf die Theke. »Ich wünsche, dass meine Tochter kommt. Auf der Stelle. Habe
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