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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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stimmte. „Ist Carly da?“
    „Ja. Ich hole sie.“
    „Hier spricht Mac“, fügte er hinzu – auch wenn er nicht genau wusste, weshalb.
    „Einen Moment, bitte.“
    Er hörte, wie der Hörer abgelegt wurde. Dann vernahm er murmelnde Stimmen, die aber so leise waren, dass er nichts verstehen konnte. Anscheinend hatte Carly einen Freund, und dieser Freund war über Nacht geblieben. Mac dachte kurz darüber nach und schüttelte den Kopf. Von ihm aus konnte sie mit der gesamten NFL schlafen, solange sie es nicht vor seiner Tochter tat.
    „Mac? Was ist los?“
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie nichts isst, das nicht zu ihren Klamotten passt?“
    Aus mehreren hundert Kilometern Entfernung hörte er seine Exfrau seufzen. „Tut sie das nicht? Das tut mir leid. Ich hatte gehofft, dass sie damit aufhört. Wir haben darüber gesprochen.“
    „Du und Emily, ihr habt darüber gesprochen. Aber mir hast du kein Sterbenswörtchen gesagt.“
    „Stimmt. Das hätte ich tun sollen.“
    „Wie lange geht das schon so?“
    „Seit ungefähr sechs Wochen. Ich habe mit der Kinderärztin gesprochen. Sie hält es für möglich, dass Emily auf die Art ein bisschen Kontrolle über ihr Leben gewinnen will. Und vielleichtuns dazu bringen will, das zu tun, was sie möchte. Sie hatte weder bei der Scheidung ein Mitspracherecht noch bei deinem Umzug. Sie bestraft uns.“
    „Kann sie nicht einfach nur einen Trotzanfall kriegen und fertig?“
    „Wem sagst du das?“
    Er setzte sich auf eine Ecke seines Schreibtischs. „Also gut. Wie funktioniert das Ganze? Gestern Abend hat sie ja auch gegessen.“
    „Klar. Sie hatte rote Sachen an. Und ich habe Spaghetti mitgebracht, einen Salat aus roten Blättern und zum Nachtisch Erdbeertörtchen. Welche Farbe trägt sie jetzt gerade?“
    „Lila. Ich habe Pfannkuchen und Speck gemacht. Bislang hat sie nichts davon angerührt.“
    „An Lila-Tagen sind Blaubeeren ganz gut. Obwohl … als ich letzte Woche bei der Ärztin war, meinte sie, dass der Hunger sie irgendwann zwingen würde, das zu essen, was wir ihr auftischen, solange wir nicht nachgeben.“
    Seine Tochter hungern lassen? Das konnte er sich nicht vorstellen. „Hat es funktioniert?“
    „Ich war zu feige, es auszuprobieren.“
    „Na super. Dann muss ich also der Böse sein?“
    „Es ist nur ein Vorschlag. Mach es so, wie du es für richtig hältst.“
    Sein Bauch sagte ihm, dass die Ärztin nicht ganz falschlag – irgendwann bekäme Emily Hunger, und dann würde sie alles essen, was auf den Tisch kam. Aber wollte er so ihren gemeinsamen Sommer beginnen? Außerdem hatte er die Pflicht, für sie zu sorgen. Er konnte sich genau vorstellen, wie Emily sich in einer offiziellen Befragung darüber beschwerte, dass ihr tyrannischer Vater ihr zwei Tage lang nichts zu essen gegeben hatte.
    „Wie zum Teufel soll ich wissen, was richtig ist?“, fragte er mehr sich selbst als Carly.
    „Du warst immer ein guter Vater, Mac.“
    „Na klar. Deshalb bin ich ja auch einfach aus ihrem Leben verschwunden.Ich bin ein richtiger Held, nicht wahr?“
    Carly schwieg mehrere Sekunden. Dann sagte sie: „Emily weiß nicht, dass ich jemanden kennengelernt habe. Brian und ich treffen uns seit zwei Monaten, aber ich habe sie einander noch nicht vorgestellt. Ich möchte erst sicher sein, dass es etwas Ernstes ist.“
    Dass seine Exfrau mit einem anderen Mann zusammen war, interessierte ihn nicht, aber der Gedanke, dass seine Tochter noch einen Vater bekäme, war ihm verhasst.
    „Von mir erfährt sie nichts“, sagte er.
    „Danke. Ich wünschte, ich könnte dir bei der Essensgeschichte mehr helfen.“
    „Ich krieg das schon hin. Vor Gericht würde man mir vermutlich sagen, dass ich es verdient habe.“
    „Du musst euch beiden ein bisschen Zeit geben“, meinte Carly. „Deshalb ist sie ja den ganzen Sommer bei dir.“
    „Ich weiß. Ich werde dir in ein paar Tagen mal eine E-Mail schreiben und dir berichten, wie es so läuft.“
    „Das wäre schön. Mach’s gut, Mac.“
    „Du auch.“
    Er legte auf und ging zurück in die Küche.
    Emily saß noch genauso da wie vor seinem Weggang. Nur ein Detail hatte sich geändert: Sie hielt ihr Stoffnashorn im Arm.
    „Kann Elvis mir vielleicht einen Rat geben?“, fragte er.
    Skeptisch sah sie ihn mit ihren großen blauen Augen an und schüttelte den Kopf.
    „Typisch Nashorn. Wenn ich Auto fahre, quatscht er mich die ganze Zeit voll. Immerzu sagt er mir, wann ich die Spur wechseln soll und wo ich abbiegen

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