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Schoene, raetselhafte Becca

Schoene, raetselhafte Becca

Titel: Schoene, raetselhafte Becca
Autoren: Raeanne Thayne
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„Ich glaube nicht. Sie wird bestimmt besser.“ Stirnrunzelnd fuhr sie fort: „Du solltest bei ihr nicht den Polizisten heraushängen lassen. Ich glaube, sie hat eine schwere Zeit durchgemacht.“
    „Wie kommst du darauf?“
    Donna vergewisserte sich, dass Becca und das Mädchen außer Hörweite waren, ehe sie mit unterdrückter Stimme fortfuhr: „Als sie vor drei Tagen hier angekommen ist, hat sie praktisch um einen Job gebettelt. Sie bräuchte etwas, um während der nächsten Wochen über die Runden zu kommen, und fragte, ob wir einen Ferienjob für sie hätten. Sie war klug genug, mit Lou anstatt mit mir zu reden. Hat wohl sofort erkannt, dass er der Weichere ist.“
    Trace hütete sich, ihr seine Meinung zu diesem Thema zu verraten. Er musste Donna wohl kaum an die vielen kostenlosen Mahlzeiten erinnern, die sie allen Gästen spendierte, die eine Zeit lang knapp bei Kasse waren, oder an die Lebensmittel, die sie dem Altenheim zur Verfügung stellte, wenn es die Senioren der Stadt einmal wöchentlich zu einem kostenlosen Mittagessen einlud.
    „Sei nett zu ihr, hörst du? Du warst ja auch so ziemlich als Einziger in der Stadt nett zu Wally.“
    „Er ist ganz allein gestorben, nur in Gesellschaft dieser hässlichen Töle. Wo war da seine Enkelin?“
    Beschwichtigend tätschelte Donna ihm die Schulter, während sie ein heiseres Husten ausstieß. „Wally und sein Sohn hatten vor Jahren einen furchtbaren Krach. Dafür kannst du aber seine Enkelin nicht verantwortlich machen. Wäre Wally sauer auf sie gewesen, weil sie ihn nie besucht hat, hätte er ihr wohl kaum sein Haus vermacht, oder?“
    Donna hatte natürlich recht – wie so oft. Und wenn er der jungen Frau seine Unterstützung anbot, sollte es mehr als ein Lippenbekenntnis sein.
    Lippen. Wieder musste er an ihre Lippen denken. Sie luden geradezu zum Küssen ein. Er unterdrückte einen Seufzer. Jetzt träumte er schon von einer Frau, die möglicherweise verheiratet war. Höchste Zeit, nach Hause zu fahren und sich ins Bett zu legen.
    Ausgerechnet der Chef der Polizei! Genau das, was sie brauchte.
    Becca eilte von Tisch zu Tisch, schenkte Kaffee und Wasser nach, räumte Teller ab und beschäftigte sich mit allem Möglichen, nur damit sie nicht Gefahr lief, sich mit dem gut aussehenden Mann unterhalten zu müssen, der in Pine Gulch den Arm des Gesetzes repräsentierte.
    Irgendwie erschien es ihr unfair. Warum konnte Trace Bowman kein alter Knacker mit Bierbauch, lüsternem Blick und einem Zahnstocher zwischen den Lippen sein – das Klischee eines Kleinstadtpolizisten? War er nicht viel zu jung für einen Polizeichef? Höchstens Mitte dreißig. Braunes Haar und grüne Augen mit einem durchdringenden Blick – und einem Lächeln, das einem das Herz schmelzen ließ. Ausgesprochen männlich, sehr stark und sehr, sehr gefährlich – jedenfalls für sie.
    Warum durchfuhr sie jedes Mal, wenn sie einen Blick in seine Richtung riskierte, ein lustvoller Schauer? Polizei. Chef. Waren das nicht genug Gründe, um sich von Trace Bowman fernzuhalten?
    Sie war schon immer eine gute Beobachterin gewesen, und im Geiste fasste sie zusammen, was sie bei ihrer kurzen Begegnung über ihn erfahren hatte. Seinen geröteten Augen und den dunklen Ringen darunter nach zu urteilen, arbeitete er entweder sehr hart, oder er war ein leidenschaftlicher Spieler. Vor Müdigkeit ließ er die Schultern hängen. Es muss die Arbeit sein, entschied sie mit einem Blick auf die Uniform und die schmutzverkrusteten Stiefel.
    Ob er verheiratet war? Einen Ehering trug er jedenfalls nicht. Wahrscheinlich war er Single. Hätte er eine Frau, würde er nach dem Dienst wahrscheinlich sofort nach Hause gehen, frühstücken und vielleicht ein bisschen Sex haben, anstatt in der Kneipe zu sitzen. Natürlich war es denkbar, dass seine Frau selbst zu beschäftigt war, um ihr Leben nach seinem Stundenplan ausrichten. Aber er sah definitiv unverheiratet aus.
    Er schien sie nicht besonders sympathisch zu finden. Sie konnte sich den Grund ausmalen – jetzt, da sie wusste, dass er der Nachbar ihres Großvaters gewesen war. Wahrscheinlich dachte er, dass sie ihn öfter hätte besuchen sollen. Sie hätte ihm gern erzählt, dass das überhaupt nicht möglich war, denn sie hatte erst von seiner Existenz erfahren, als sie die Nachricht von seinem Tod erhielt. Und von ihrem Erbe. Das war wirklich ein Schock gewesen. Vor allem, da zu dieser Zeit ihr eigenes Leben in Arizona ein einziger Scherbenhaufen war.
    Ein
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