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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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Bekleidungsindustrie wohlbekannt, selbst heute noch. Ich benutze diesen Namen nicht, weil scheinheilige, chauvinistische Schufte, wie Sie einer sind, glauben könnten, daß es dieser Name war und sein Geld und nicht die vielen Stunden harter Arbeit, die meine Firma so erfolgreich gemacht haben.«
    Sein Arm schloß sich noch fester um sie, und sie keuchte auf vor Schmerz, weil er ihren Arm noch weiter in ihren Rücken drehte. Seinen eisigen Augen war sie wehrlos ausgeliefert.
    Zusätzlich zu ihrer Wut fühlte sie eine eigenartige Verwirrung. Der Schmerz in ihrem Arm war gar nichts, verglichen mit dem beunruhigenden Bewußtsein, ihm so nahe zu sein. Sein Oberkörper, gegen den sich ihre Brüste drängten, fühlte
sich an wie eine Mauer. Harte Schenkel drängten sich gegen ihre, bis sie eine Position fanden, in der sie sich zusammenfügten.
    Das kalte Licht in seinen Augen, das noch vor einem Augenblick so böse aufgeblitzt hatte, brannte jetzt vor Wildheit, die ihr noch viel mehr angst machte. Jeder Zentimeter ihres Gesichtes schien von einer heißen blauen Flamme verbrannt zu werden, und sie fühlte, wie diese Flamme ihre Augen, Schläfen, Wangen und Lippen verzehrte.
    Erin senkte den Blick, sie gestand sich dieses drängende angenehme Gefühl in ihrer Brust ein, tolerieren konnte sie es jedoch nicht. Sofort fühlte sie, daß die nur mühsam unter Kontrolle gehaltene Anspannung in dem Körper an ihrer Seite nachließ, und er ließ sie los.
    Sie wandte ihm den Rücken zu, um sich wieder zu fangen, und weil sie nicht wußte, was sie sonst hätte tun sollen, nahm sie ihren Platz auf dem Sofa wieder ein.
    »Und wie heißt Ihr Freund?« fragte er und deutete auf den riesigen Ring an ihrer linken Hand. Klang seine Stimme nicht ein wenig anders? Weniger selbstsicher? Ein bißchen zittrig?
    »Der Name meines Verlobten ist Bart Stanton. Er ist ein Geschäftsmann aus Houston.«
    Wieder lachte er scheppernd auf, sein Lachen klang unmißverständlich höhnisch. »Bart Stanton! Bart, um Himmels willen«, sagte er und lachte noch immer. »Fährt er vielleicht einen El Dorado mit langen Stierhörnern auf der Motorhaube?«
    »Ich habe es nicht nötig, mich weiterhin von Ihnen beleidigen zu lassen, Mr. Barrett!«
    »Sie werden sich all das anhören, was ich zu sagen habe«, explodierte er, jetzt gar nicht mehr spöttisch. »Ich glaube Ihnen keine Sekunde, daß Sie wirklich diejenige sind, die Sie zu sein behaupten. Ich denke, daß Sie auf irgendeine Weise eine Kontaktperson für Lyman sind. Sie sind heute hier erschienen und haben erwartet, ihn hier zu treffen, haben jedoch mich vorgefunden. Dann haben Sie sich dieses Märchen ausgedacht und gehofft, daß ich dumm genug sein würde, darauf hereinzufallen. Aber da täuschen Sie sich, Lady.«
    »Würden Sie bitte damit aufhören, mich Lady zu nennen. Sie kennen meinen Namen.«
    »Ich kenne den Namen, den Sie mir genannt haben, Miss O’Shea. Oder sollte ich Sie lieber Mrs. Greene nennen? Aber das tut nichts zur Sache«, lenkte er ein, als er sah, daß sie in Hitze geriet. »Wenn ich recht überlege, ist O’Shea ein irischer Name. Und Sie sagen, daß man Sie aus einem katholischen Waisenhaus adoptiert hat. Sollten die siebenhundertfünfzigtausend Dollar vielleicht dazu benutzt werden, um Waffen damit zu kaufen, die dann nach Nordirland geschickt würden? Oder vielleicht sind Sie ja auch hierhergekommen, um Drogen zu verkaufen. Oder Drogen zu kaufen. Ich weiß noch nicht, welche meiner Vermutungen richtig ist, aber ich werde es herausfinden.«
    »Das ist doch absurd«, flüsterte Erin rauh. »Alles, was Sie tun müssen, ist, meine Ausweise überprüfen zu lassen. Rufen Sie in meiner Firma an. Rufen Sie Bart an.«
    »Sie klingen gar nicht wie jemand aus Texas.«
    »Ich habe fünf Jahre lang in New York gelebt. Dort habe ich meinen Akzent verloren.«
    »Wenn es stimmt, was Sie behaupten, wer wußte denn
davon, daß Sie auf dieser fanatischen Suche nach Ihrem so lange verschollenen Bruder waren?«
    »Die Menschen, mit denen ich zusammen arbeite. Bart. Meine Mutter, Mrs. Merle O’Shea. Sie lebt in Shreveport, in Louisiana.«
    Er machte sich Notizen auf einem kleinen Block, den er aus der Tasche seines Hemds geangelt hatte. Mitten in den Notizen hielt er inne. »Aber Sie haben doch gesagt, sie lebt in Houston.«
    »Als mein Vater, Gerald O’Shea starb, ist sie zu ihrer Schwester nach Louisiana gezogen.«
    »Wie ist der Name der Schwester?« fragte er barsch. Erin nannte ihm den Namen.
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