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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11)
Autoren: Hans Kneifel
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Bestes, Marschall Wamsler.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Wamsler. »Übrigens – wo haben Sie sich mit diesem Testschiff, mit der AZTRAN, so lange herumgetrieben?«
    Cliff glaubte, sich verhört zu haben.
    »Wie bitte?« fragte er ungläubig.
    »Wo Sie waren!« konterte Wamsler. »Immerhin: fast sechs Wochen!«
    »Wir waren im All«, erklärte Cliff. »Ziemlich beschäftigt.«
    »Sie haben da auf diesem merkwürdigen Planeten Urlaub gemacht, ich weiß es schon. Sie haben sich gedacht, daß Sie sich den unterbrochenen Urlaub auf diese Weise nehmen konnten!«
    Cliff wußte, daß es Wamsler ernst meinte und richtete sich steif auf.
    »Marschall Wamsler«, sagte er scharf, »ich bin überzeugt, daß Sie scherzen. Es ist zwar ein denkbar befremdendes Verfahren, jemanden, der immerhin zur Rettung des Planeten beigetragen hat, auf diese Art zu diffamieren. Wir waren nicht nur im All, sondern wir waren in der Zukunft!«
    Wamsler lachte auf und kratzte sich im Nacken.
    »Jetzt scherzen Sie, McLane!«
    Cliff wandte sich an Silvan Rott, der neben Villa saß und bisher geschwiegen hatte.
    »Helfen Sie mir, Rott!« sagte er laut. »Wir waren in der Zukunft!«
    »Schildern Sie«, sagte Rott. »Wir hatten noch keine Gelegenheit, den Flugschreiber zu demontieren und nachzusehen.«
    Cliff beugte sich vor und erläuterte:
    »An Bord der AZTRAN vergeht während des Überlichtfluges die Zeit viel schneller als auf der Erde. Wir waren insgesamt vielleicht dreißig Stunden unterwegs, und hier vergingen sechs Wochen. Die beiden Systeme unterscheiden sich in der Geschwindigkeit des Zeitablaufes. Außerdem landeten wir auf Tjader II, um dort das Schiff zu reparieren. Ich schreibe noch an meinem Bericht, aber dort konnten wir unter Lebensgefahr die Fremden belauschen.«
    Wamsler sprang auf.
    »Überlassen Sie das Erfinden von utopischen Stories dem Ibsen, Mann! Sie sind wieder einmal eines Ihrer berüchtigten Manöver geflogen. Sie haben den Testflug offensichtlich zur Zufriedenheit absolviert, aber zwischen den einzelnen Etappen haben Sie sich auf irgendeinem Planeten gesonnt.«
    McLane war ernsthaft verwirrt.
    Er schwieg, schüttelte den Kopf, dann dachte er nach. Schließlich kam ihm die rettende Idee, aber er war nicht sicher, ob es eine gute Idee war.
    Er öffnete den Deckel der Schachtel.
    »Was haben Sie da?« fragte Wamsler scharf.
    »Einen giftigen, äußerst schnellen Käfer«, sagte Cliff bedächtig. »Wir haben ihn auf Tjader II gefunden und ihn als Maskottchen in der AZTRAN Beta mitgenommen. Ein interessantes Tierchen. Er greift nur mißtrauische Menschen an! Uns an Bord schien er zu lieben.«
    Sein Gesicht war ernst, und seine Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen.
    »Hören Sie auf!« schrie Wamsler.
    Cliff schüttelte den Kopf und hob mit einem Ruck den Deckel ab.
    ›Seneca‹ kletterte über das große Blatt der Woodlarkrose, entfaltete seine Flügel, holte mehrmals Luft und summte davon. Irgendwie glich er einer LANCET im Steigflug. Er raste auf Wamsler zu, umkreiste dessen Kopf und ließ sich dann auf der Sessellehne nieder. Wamsler sprang auf, warf beinahe den Stuhl um und vertrieb das Maskottchen. Der Käfer schwirrte weiter.
    »Rufen Sie Ihren blödsinnigen Käfer zurück, Oberst!« schrie Wamsler. Villa blieb gelassen sitzen und grinste ironisch.
    »Haben Sie Angst, Marschall?« fragte er leichthin.
    Wamsler schlug um sich.
    »Keine Spur!« versicherte er laut. »Nur machen mich diese Biester sehr nervös!«
    Cliff erklärte trocken:
    »Das ist unser AZTRAN-Maskottchen, Marschall. Ich habe einen Vorschlag, der uns beide zufriedenstellen dürfte. Wollen Sie ihn hören?«
    Wamsler sah mit unendlicher Erleichterung, wie der Käfer in die Richtung auf die Raumkugelprojektion davonsurrte und sich dort auf einer Rigel-Ähnlichen niederließ. Der Stern begann zu blinken wie ein Leuchtfeuer.
    »Ja. Schießen Sie los!«
    Cliff holte tief Atem und begann:
    »Ich wette mit Ihnen, Marschall. Um einhundert Flaschen Archer's tears . Gilt die Wette?«
    Rott, Spring-Brauner und Villa grinsten, Wamsler blieb ernst.
    »Was wollen Sie?«
    »Erstens können Sie meine Crew unter Eid verhören lassen, meinetwegen von den Leuten Villas. Zweitens haben wir ein Logbuch an Bord, dessen Existenz Sie rundweg ignorieren. Drittens hat die AZTRAN Beta einen Flugschreiber, der jede Minute des Fluges genau registriert hat. Untersuchen Sie diese drei Dinge! Dann verstehen Sie, warum ich wetten möchte.«
    Wamsler sprang auf, sein Sessel
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