Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11)
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
aus der Nähe des Testschiffes AZTRAN bringen würden.
    »Es sind noch fünfzehn Minuten«, sagte er leise. »Ich werde nach Ablauf der letzten Minute versuchen, das Schiff zu erreichen. Sie haben gewonnen. Bleibt noch etwas zu sagen?«
    Sarkastisch erwiderte McLane:
    »Ich hoffe, Ihr Aufenthalt auf dieser Welt war nicht ohne Schönheiten und gewisse spannende Momente.«
    Der GSD-Mann hob die Hand bis in Schulterhöhe und meldete sich.
    »Was tun wir jetzt?«
    Hasso Sigbjörnson deutete auf das Videophongerät.
    »Wir haben die Mannschaft von EOS IV aufgeklärt. Sobald das Schiff zu sehen ist, werden wir eine Meldung bekommen. Ich bin an diesem Schirm.«
    Er stand auf, drehte den Sichtschirm herum und stellte mit wenigen Schaltungen eine Direktverbindung zu Earth Outer Space Station IV her.
    »Hier Sigbjörnson«, sagte er. »Kennwort Tjader II. Verbindung stehenlassen.«
    Die Stimme eines Technikers kommentierte das Radarbild von dem Raumkubus, in dem Erde und Mond lagen.
    »Verbindung steht bis Büro Wamsler.«
    »Projizieren Sie das Echo von AZTRAN, bitte.«
    »Eine Sekunde.«
    Auf dem Bildschirm entstand ein vergrößertes, sehr exaktes Bild einer dreidimensionalen Wiedergabe der kosmischen Gegend. Um die Erde raste, fast lichtschnell, die AZTRAN Beta.
    »Danke. Wir warten hier.«
    Hasso wußte, daß wieder einmal alles von dem fabelhaften Zusammenspiel der restlichen Mannschaft abhing. Mario bediente an seiner Stelle die Maschinen, und Helga bediente gleichzeitig das Funkgerät und die Sichtschirme. Atan Shubashi war am Overkill-Zielgerät, und Tamara vertrat Cliff. Ein Mann war zuwenig an Bord.
    Aus dem Lautsprecher drangen die Arbeitsgeräusche aus dem Innenraum von EOS IV in das stille Büro. Fern hörte man das Summen der Lichtflutbarriere, die den einzigen Ausgang versperrte. Die Terraner und der Fremde schwiegen und warteten fast reglos. Die Spannung griff auf die Nerven des Magens über, und Hasso fühlte einen dicken, steinernen Klumpen unterhalb des Zwerchfells.
    Zehn Minuten vor der Sekunde X griffen die Männer nach den Waffen und setzten sich so hin, daß sie einander ins Gesicht sahen.
    Fünf Minuten, bevor das Schiff kommen sollte, begannen Hasso die Finger zu zittern, und er stellte den Kolben der Waffe auf den Oberschenkel. Der Lauf wies auf Wamsler.
    Noch war der Fremde in Wamslers Körper das Ziel.
    Noch ... drei Minuten.
    »Hasso, wir haben alles durchgesprochen. Wissen unsere Leute genau, daß sie nur auf ein bestimmtes Kommando schießen sollen?«
    Cliff fragte, ohne den Blick von Wamsler zu nehmen.
    »Ja«, erwiderte Hasso. »Sie kennen beide Kommandos. Das, das Sie zum Warten veranlaßt und jenes, das den Befehl zur Vernichtung gibt. Sie kennen beide Kommandos auswendig, Chef.«
    Cliff stieß die Luft pfeifend aus den Lungen.
    »Das ist gut«, sagte er.
    Zwei Minuten.
    Die Männer beherrschten sich eisern, aber von Sekunde zu Sekunde war es schwieriger, sich zusammenzunehmen. Die Sekunden schienen dahinzuschleichen, und die Zeit war auf eine seltsame Weise verschoben.
    Hasso bezwang sich, um nicht aufzuschreien.
    »Echo«, sagte er.
    Wamsler stand langsam auf.
    »Testflug« , sagte Hasso ruhig.
    Die Direktverbindung Terra – EOS IV – AZTRAN bewirkte, daß das Schiff fast augenblicklich von den Radarschirmen verschwand. Das Testschiff befand sich wies der im Bereich des Feldes aus Zeit und Raum. Die AZTRAN war unsichtbar.
    »Echo AZTRAN verschwunden!« kommentierte Hasso mit gepreßter Stimme.
    Cliff stand auf und sagte:
    »Gehen Sie, Fremder. Verlassen Sie diesen Körper. Leben Sie wohl – wenn Sie es vermögen.«
    Wamsler stand einen Augenblick ruhig da, dann weiteten sich seine Augen.
    Sekunden vergingen.
    Dann schwankte der Raummarschall hin und her, vor und zurück, stützte seinen massigen Körper gegen den Tisch und schaute die anderen an. Er zwinkerte, schien nichts zu begreifen und fragte mühsam, mit krächzender Stimme und trockenen Lippen:
    »Was machen Sie hier, McLane?«
    Cliff erwiderte ruhig, obwohl er seine Knie schwach werden fühlte:
    »Ich warte, Fremder.«
    »Fremder? Was soll ... ich ge... ich beginne zu verstehen. Ich war ... o verdammt!«
    Er fiel in den Sessel zurück und schlug beide Hände vor das Gesicht. Hasso zielte mit der Gasdruckwaffe auf den Marschall, kontrollierte das Verhalten der anderen Terraner und sagte:
    »Das Echo des dritten Schiffes verändert sich. Sie drehen bei, beschleunigen langsam, werden schneller ... ich glaube, Marzal gehorcht.«
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher