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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11)
Autoren: Hans Kneifel
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leider vorübergehend gehemmten Freundes Wamsler, finden können, dürfen Sie an dieser meiner Versicherung kaum zweifeln.«
    Die Terraner fühlten förmlich mit körperlicher Eindringlichkeit, wie der Fremde mehr und mehr in die Enge getrieben wurde und dies auch erkennen mußte. Er sah nacheinander in vier harte Gesichter, dann fragte Marzal weiter.
    »Es ist unmöglich, eines unserer Schiffe zu vernichten«, sagte er. »Wie haben Sie es geschafft, zwei der Schiffe in Gasschleier zu verwandeln?«
    Cliff deutete auf die Projektion.
    »Wir kamen aus der Zukunft und waren nur für Sekunden sichtbar. Zu wenig Zeit, uns zu orten und zu beschießen, und noch weniger Zeit, uns zu sehen und übernehmen zu können.«
    »Das dritte Schiff ... ich muß dorthin zurück?«
    »Ja«, erwiderte Hasso Sigbjörnson. »Und: Die AZTRAN Beta kreist mit dem Rest der Besatzung und Leutnant Tamara Jagellovsk als stellvertretendem Kommandanten um die Erde. Unterlichtschnell. Um eine Zeitverschiebung zu vermeiden, wird das Schiff erst dann beschleunigen, wenn es in unmittelbarer Nähe des dritten Schiffes ist. Dann ist es unsichtbar. Wenn es in Abständen unglaublich kurzer Zeit auftaucht, wird es von uns eine Nachricht empfangen. Tamara wird nicht zögern, das dritte Schiff ohne Warnung abzuschießen. Wenn Sie an Bord gehen, geschieht dem Schiff nichts.«
    Marzal sah auf die Uhr.
    »Noch dreißig Minuten«, stellte er fest. »Wenn ich mich weigere?«
    »Wir machten schon den Vorschlag«, meldete sich der GSD-Beamte zu Wort, »mit Ihnen ein Experiment in der Kälteschlafkammer zu unternehmen. Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    Der Beamte war einer der zehn Männer gewesen, die Villas Haus belagert hatten. Er war aus der Betäubung aufgewacht und hatte festgestellt, daß seine Erinnerungen an die Fremden persönlich geworden waren. Er ahnte, daß man ihn und seine Kameraden zum Mörder Villas bestimmt hatte, und das schuf einen unauslöschlichen Haß auf die Fremden. Er wußte auch, daß der Fremde, der Wamsler übernommen hatte, den Namen Marzal trug und daß die Rasse Rower hieß.
    »Eine Alternative?«
    »Ja. Sie bleiben auf der Erde. Irgendwann werden Sie dabei wahnsinnig werden. Sie sind das einsamste Wesen dieser Galaxis, wenn Sie bei uns bleiben. Sie können sich zwar jedes Menschen bemächtigen, aber Sie werden sämtliche Qualen einer ewigen Einsamkeit verspüren. Und daß ich schnell genug bin, um für die erste beider Möglichkeiten zu garantieren, zeige ich Ihnen gern.«
    In einer halben Sekunde bewegte er seinen Arm, griff zu der Waffe, zielte und schoß. Die Nadel surrte einige Zentimeter über Wamslers Kopf hinweg und bohrte sich in die Wandverkleidung.
    Villa breitete die Hände aus und sagte fast versöhnlich:
    »Ich bin überzeugt davon, daß Sie klug genug sind, Marzal, uns zu verstehen.«
    Der Fremde nickte langsam.
    »Und daß Sie einsehen, daß Ihr Rückzug aus Wamslers Körper, zurück ins Schiff genau das ist, was Ihnen bleibt.«
    Wamsler versuchte einen letzten Weg.
    »Ich gehe zurück ins Schiff und rase davon. Wer von Ihnen garantiert mir, daß dieses Schiff nicht vernichtet wird?«
    Zum erstenmal seit einer guten halben Stunde lächelte jemand. Es war der schlanke Kommandant, aber sein Lächeln war unecht und sarkastisch.
    »Wir sind in diesem Augenblick die Mächtigen. Wir sind ferner gesonnen, unsere Macht brutal zu demonstrieren. Ihnen muß unser Wort genügen. Mehr haben wir nicht anzubieten.«
    »Sie fordern einen riesigen Verzicht«, sagte der Fremde wütend mit Wamslers Stimme.
    »Wir nehmen uns das Recht, das Sie sich ebenfalls nahmen. Gehen Sie und verlassen Sie dieses System endgültig und mit hoher Geschwindigkeit. Es dauert nur noch zwanzig Minuten, dann ist Ihr Traum von der Herrschaft über die Erde ausgeträumt.«
    Marzal dachte die Forderungen durch.
    Er konnte versuchen, diese Wesen zu übernehmen, einen nach dem anderen. Er wußte genau, daß er der einzige Rower auf diesem Planeten war. Übernahm er, dann würde einer der Männer schonungslos seinen Kameraden niederschießen. Das langsame Ende in einer der Kälteschlafkammern war ihm sicher. Sprang er zurück in einen der bereitgestellten Körper, hatte er trotz der unverhüllten Drohung des unsichtbaren Schiffes eine Chance. In seiner Phantasie erschien die riesige Armada, die diesen Planeten schnell und lautlos besetzen würde ... er entschloß sich endgültig und war überzeugt, daß die Hyperraummanöver sein Schiff, das dritte Schiff,
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