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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft
Autoren: Carter Brown
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Geburtstag«, meinte ich. »Das also ist der
wahre Grund für diesen Auftrag. Die Clique sollte glauben, daß du dir einen
Ehemann geangelt hast. Du hast damit gerechnet, daß deine lieben Freunde um
jeden Preis versuchen würden, die Heirat zu verhindern. Aber, hast du gedacht,
es ist ja doch möglich, daß der Knabe aus New York überlebt, dann holt er mich
hier raus.«
    Sie
nickte. »Ja, so ungefähr war’s.«
    »Und
wenn der kleine Privatdetektiv ins Gras beißt, hast du dir gesagt, mußt du nur
fünfzehnhundert Dollar in den Schornstein schreiben. Eine Kleinigkeit gegen
deine bisherigen Verluste.«
    »Wenn
du willst, kannst du jetzt sofort nach New York zurückfliegen«, gab Erica
erschöpft zurück. »Ich hindere dich nicht daran.«
    »Ich
verdanke dir bis jetzt fünfzehnhundert Mäuse und eine schnelle Nummer«, fuhr
ich fort. »Das war übrigens eine nette Zugabe. So persönlich!«
    Sie
füllte ihr Glas wieder. »Nun geh doch schon«, fuhr sie mich an.
    »Heute
um neun ist eine Sitzung der Clique anberaumt«, widersprach ich. »So nette
Leute enttäuscht man doch nicht!«
    Sie
hob schnell den Kopf. »Du schmeißt die Brocken nicht hin?«
    »Wieso
denn? Ich glaube, daß ich schon einen kleinen Heimvorteil habe. Mal sehen, wie
sich das weiter anläßt .«
    Sie
schüttelte fassungslos den Kopf. »Danny, ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Zu
sagen brauchst du überhaupt nichts«, erklärte ich aufmunternd. »Ich gebe dir
fünf Minuten, um das Glas da auszutrinken, dann verziehst du dich in die Küche
und wärmst unser Cordon Bleu auf.«
    »Und
du glaubst, es besteht wirklich eine Möglichkeit, sie zu schlagen?«
    »Lassen
wir uns überraschen. Aber ich schlage meine Schlachten nur sehr ungern auf
nüchternen Magen.«
     
     
     

13
     
    Wir
aßen zu zweit in der Küche. Dann verschwand Erica nach oben, um sich
umzuziehen, und ich ging wieder ins Gartenzimmer. Die Glastüren standen weit
offen. Ich beschloß, einen Augenblick frische Luft zu schnappen. Es war noch zu
früh für den Sichelmond, aber der Himmel war sternenklar, die Nacht war warm
und weich wie Samt. Santo Bahia mußte ein idealer Ferienort sein, dachte ich.
Aber ob ich noch lange genug leben würde, um mir hier ein paar gute Tage zu
machen?
    Gegen
viertel vor neun tauchte Erica wieder auf. Sie trug ein schwarzes,
durchsichtiges Oberteil und lange schwarze Hosen aus glänzendem Satin. Der
Gesamteindruck war niederschmetternd ordinär.
    »Ich
hab’ schnell einmal bei Alison hereingesehen«, sagte sie. »Das Zimmer ist
dunkel, aber sie scheint noch zu schlafen.«
    »Dann
weck sie um Himmels willen nicht. Ohne sie haben wir an diesem Abend eine
Komplikation weniger, und das können wir wahrhaftig gebrauchen.«
    Sie
ging wieder hinüber zur Bar und mixte sich eins. In dieser Clique, dachte ich,
ist wirklich alles drin. Alkohol, Sex, Betrug... Und hier und da ein hübscher,
kleiner Mord.
    »Sie
müssen gleich kommen«, meinte Erica nervös. »Kann ich dir irgendwie helfen,
Danny?«
    »Du
brauchst bloß stillzusitzen und schön auszusehen, was dir ja nicht schwerfallen
dürfte, dann geht schon alles in Ordnung«, sagte ich.
    »Aber
ich möchte dir wirklich helfen«, sagte sie und zog wahrhaftig einen
Schmollmund, obgleich sie gar nicht der Typ dafür war.
    »Gib
deinen Gästen was zu trinken und verteil sie auf die einzelnen
Sitzgelegenheiten. Den Rest erledige ich selber.«
    »Kann
ich wirklich nicht mehr tun? Ich komme mir so nutzlos vor.«
    Ich
zuckte die Schultern. »Wenn jemand vielleicht eine schnelle Nummer möchte...«,
schlug ich boshaft vor. Das verschlug ihr zum Glück doch die Sprache. Zehn
Minuten später klingelte es. Erica setzte ihren dritten Drink ab und ging zur
Tür. Marcus Lorimer war der erste Gast. Er lächelte schüchtern.
    »Diese
Sache von gestern abend nehme ich dir nicht weiter
übel, Danny«, sagte er rasch. »Wirklich nicht. Das wollte ich dir bloß sagen.«
    »Schon
in Ordnung. Erica gibt Ihnen was zu trinken.«
    Beth
Shaw kam mit Luke Pollard, was mich ein bißchen wunderte. Dann erschienen Sandy
Curzon und Dane Tizack , und seine dröhnende Stimme
beherrschte sofort das ganze Zimmer. Es entwickelte sich das übliche
Party-Blabla, aber die ganze Meute behielt mich wachsam im Auge. Ohne meinen
Hauptdarsteller wollte ich nicht anfangen. Gegen halb zehn klingelte es. Als er
das Zimmer betrat, wurde es totenstill.
    »Sie
kommen spät, Tyler«, sagte ich scharf. »Die Sitzung war für neun angesetzt.«
    »Nun
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