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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition)
Autoren: W.T. Wallenda
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dein Gesicht nicht sehen. Die Fotografin hat sich auf etwas anderes konzentriert!“ „Und jetzt kennt die ganze Stadt meinen Arsch!“ „Ich finde, die Strümpfe und Strapse stehen dir nicht schlecht!“ „Meinst du wirklich?“ „Hast du sie noch, oder musstest du die Dinger zurückgeben?“ Berti lächelte.

Hauptgewinn

    Es gab nur eine Sache, die das Leben eines blamierten Ladendetektivs unterbieten konnte. Das war das Leben eines arbeitslosen blamierten Ladendetektivs. Egal in welchem Geschäft Berti sich bewarb, es hagelte eine Absage nach der anderen.
„Sind Sie nicht der …“, fing es meistens an. Jeder kannte das Foto aus der Zeitung, aber keiner erwähnte dabei den gelösten Fall. Frau Perla schien auf wundersame Art und Weise aus der Sache herausgekommen zu sein. So etwas sprach sich in der Geschäftswelt herum. Für Berti blieb es dennoch sein persönlich größter Erfolg. Er war sich sicher, dass früher oder später eine Anerkennung ausgesprochen werden würde. Momentan blieb dem Privatdetektiv jedoch nichts anderes übrig, als die viele Freizeit, die ihm zwangsweise zur Verfügung stand, zu Hause mit seinem Lebensgefährten zu verbringen. Konny arbeitete vormittags an einem neuen Dr. Wenzel Langedoorn- Roman, der Nachmittag gehörte ihnen. Zeitungen wurden durchforstet, Ideen ausgearbeitet, Bewerbungen geschrieben, Absagen gesammelt. Tagein, tagaus der gleiche Ablauf. Bis es Konny Wels irgendwann zu bunt wurde. Eines Tages brachte er vom Einkaufen eine Überraschung mit. „Dickerchen! Ich habe etwas für dich!“ „Nenn mich nicht immer Dickerchen!“ „Schau mal!“ „Unser Girokonto steht schon fast auf Anschlag, und du kaufst Klamotten?“, wunderte sich Berti, als Konny eine Tasche mit diversen Kleidungsstücken auf den Tisch stellte. „Ich habe investiert!“ „In was?“ „In dich! Das ist Arbeitskleidung. Wir forcieren deine Privatdetektei. Ich habe sogar eine Rechnung fürs Finanzamt“, strahlte der Autor. Konny packte weiter aus. Freudestrahlend legte er noch einen Packen Visitenkarten auf den Tisch. „Unsere erste Werbeaktion. Du verteilst einfach überall deine Visitenkarte.“ Berti starrte seinen Freund überrascht an. In den Augen des Detektivs war ein gewisser Glanz zu erkennen. „Das ist eine Spitzen-Idee! Kleider machen Leute. Ich muss nur noch die High-Society abklappern, ein bisschen Eindruck hinterlassen und den Leuten die Visitenkarten zuschieben! Konny, du bist ein Genie! Zeig mal her.“ Konny reichte seinem Lebensgefährten eine der Karten. Goldener Untergrund, schwarze Schrift. Als Schriftart hatte der Autor Verdana gewählt. Berti las laut vor: „ Herbert Schmadtke, Privatdetektiv, ihr Problem ist mein Problem, Ermittlungen mit Garantie“ , drunter waren die Telefon- und Handynummer notiert. „Keine Adresse?“ „Wir können hier keine Kunden empfangen. Ein richtiges Büro muss warten. Sie rufen dich an, du kommst hin, fertig!“ „Sag mal, Konny. Ist das mit der Garantie nicht ein wenig übertrieben?“ Der Schriftsteller grinste kopfschüttelnd. „Oh nein, ganz im Gegenteil. Das ist der Unterschied zu deinen Konkurrenten.“ „Und wenn ich einen Fall nicht lösen kann?“ Bertis Stimme schwankte etwas. „Nicht, dass ich zweifle, ich meine nur …, also es könnte doch vorkommen … nun.“ Er atmete heftig durch. „Ich bin ja schließlich auch nur ein Mensch!“ „Egal! Du garantierst es den Kunden! Es ist doch erwiesen, dass 99 Prozent aller Fälle lösbar sind. Das eine klitzekleine Restprozentchen an unlösbaren Fällen kannst du ja wegen Auslastung ablehnen“, zwinkerte er. Berti hatte Feuer gefangen. „Wieso sind wir nicht früher auf diese Idee gekommen?“ „Wir haben einfach nicht gut genug nachgedacht, beziehungsweise vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen, wie man so schön sagt.“ „Zum Tennis-Club ziehe ich Sportsachen an. Ich treibe mich ein wenig im Bar-Bereich herum und lasse hier und da eine der Karten liegen.“ „Gute Idee, allerdings musst du dort im Anzug aufkreuzen. Die haben Türsteher.“ „Wie vor der Disse?“ „Ja. Genauso, wie vor der Diskothek!“ „Warum?“ „Blöde Frage. Du weißt doch, welches Klientel dort verkehrt.“ „Sollen wir die Adresse streichen?“ Konny schüttelte den Kopf. „Niemals! Von den Bonzen-Sport-Heinis gehen doch alle Tage ein paar Männer und Frauen fremd. Da ist jede Menge Kohle zu holen. Zwei, drei beweiskräftige Fotos, ein paar kleine Notizen, schon wird eine saftige
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