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Schneerose (German Edition)

Schneerose (German Edition)

Titel: Schneerose (German Edition)
Autoren: Maya Shepherd
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wahr?!“
    Er wartet jedoch
nicht wirklich auf eine Antwort von Lia, sondern drückt seine Hand grob gegen
ihren Busen, während Lias Brustkorb sich vor Angst zitternd hebt und senkt.
Ohne sich zu wehren, steht sie nur da und erträgt Bradleys Demütigungen. Ihre
Mitschüler sind plötzlich ganz still geworden und beobachten die Szene
schweigend.
    „Hab ich es doch
gewusst. Das ist mehr als eine Hand voll. Ich habe ein Gespür für Granaten. Von
mir würdest du zweihundert kriegen.“
    Sein
verlangendes Grinsen löst sich in Luft auf, als seine Hand plötzlich von Lias
Brust geschlagen wird.
    „Ich mach es dir
für einen Fuffie, Bradley. Direkt hier oder bist du etwa zu feige?“, ertönt
Trus Stimme und ehe Bradley auch nur die Zeit bekommt, etwas zu erwidern, geht
sie bereits vor ihm auf die Knie und macht sich an dem Reißverschluss seiner
Hose zu schaffen. Überrumpelt stolpert Bradley vor ihr zurück, während die
anderen zu grinsen anfangen.
    „Du wirst doch
etwa nicht kneifen wollen? Hast du Angst, dass alle sehen, wie winzig dein
angeblich gigantischer Schwanz wirklich ist?!“
    Das grunzende
Lachen von Phil ertönt, der dafür sofort einen bösen Blick von Bradley erntet.
    „Du hast doch
keine Ahnung wovon du redest, Fledermaus. Mit dir würde ich in hundert Jahren
nichts anfangen.“, erwidert Bradley abweisend und strafft seine Schultern, um
Tru nun Paroli bieten zu können. Diese lässt sich von ihm jedoch nicht im
Geringsten einschüchtern. Als sie aufsteht und sich vor Bradley aufbaut, der
nur wenige Zentimeter größer als sie ist, erscheint sie Lia unwahrscheinlich
stark, so als ob sie sich von nichts und niemandem unterkriegen lassen würde.
In dem Moment biegt endlich ihre Mathelehrerin, beladen mit einem Haufen
Blätter, in den Flur ein. Die Show ist beendet. Bradley wirft Tru noch einen
letzten abfälligen Blick zu, bevor er sich mit seinen Untertanen in Richtung
Klassenraum begibt.
    Tru dreht sich
nun zu Lia um und lässt ihre warmen braunen Augen vorsichtig über ihr Gesicht
gleiten.
    „Alles okay?“
    Lia strafft den
grünen Blazer der Schuluniform. „Danke für deine Hilfe.“
    Tru macht eine
wegwerfende Handbewegung und lächelt für einen Moment schief, nur um dann
wieder Lia mit ernstem Gesicht anzusehen.
    „Du musst
zurückschlagen!“
    Unbeholfen zuckt
Lia mit den Schultern. „Ich hab doch keine Chance gegen eine ganze Gruppe.“
    „Dann musst du
eben umso härter zuschlagen. Wenn du dich nicht wehrst, lassen sie dich nie in
Ruhe!“
    Hinter Tru
betritt Lia als Letzte das Klassenzimmer und verbarrikadiert sich erneut mit
Musik in den Ohren in der hintersten Reihe, während Tru ganz vorne sitzt und
gedankenverloren aus dem Fenster blickt. In der Klassenarbeit hat Lia mal
wieder eine 5. Mr. Attkins hat Recht, es sieht schlecht aus für die Versetzung.

 
 
 

 
    Der Bass lauter
Musik dringt an seine Ohren und lässt den Boden vibrieren. Die Farben der
Neonlichter legen sich über die Tanzwütigen, während die Menschen an der Bar in
sanftem Dämmerlicht zu einer Masse verschmelzen.
    Orlando tritt an
die überfüllte Theke und braucht der jungen Kellnerin nur in den Rücken zu
blicken, um sie dazu zu bewegen, sich sofort zu ihm umzudrehen. Sie unterbindet
jedes Gespräch oder jede Handlung, mit der sie gerade beschäftigt war,
sogleich, um seine Wünsche, egal welcher Natur sie auch sein mögen, entgegen zu
nehmen. Ihm entgeht auch nicht die Gänsehaut, die sich über ihren Körper in
einem wohligen Schauer ausbreitet, als er einen Bloody Mary fordert. Ein
nervöses Kichern entfährt ihr bevor sie sich dann endlich ihrer Arbeit
zuwendet.
    Er spürt die
ersten neugierigen Blicke bereits auf sich. Sie kommen von allen Seiten und den
verschiedensten Frauen. Den größten Teil bilden natürlich die Single-Damen, die
entweder auf der Suche nach der großen Liebe oder einem kleinen schmutzigen
Abenteuer sind. Aber auch vergebene Frauen machen keinen Hehl aus ihrem
Interesse, indem ihre Augen während eines Gesprächs mit ihrem Partner immer
wieder zu ihm wandern oder sie ihn sogar betrachten, derweilen ihre Lippen die
eines anderen berühren. Egal, wo er hingeht, kann er sich der Aufmerksamkeit
aller gewiss sein.
    Mit zitternden
Händen stellt die Kellnerin ihm nun sein blutrotes Getränk hin, sodass es
leicht überschwappt. Der rote Saft läuft über ihre Finger, die sie dann in
ihren rosa geschminkten Mund steckt und genüsslich unter den Augen Orlandos
daran
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