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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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Schuljunge erkennen.
     »Na,
ich meine, die da.« Er zeigte direkt auf zwei, die brav hintereinander in der
Schlange marschierten.
     »Wen?«,
machte der Soldat einen auf dumm. Alejandro verstand nicht. Hatte er ihn nicht
gesehen?
     »Na,
die mit den Kutten?«
    Da
Alejandro nach vorne schaute, konnte er das verneinende Schütteln des Arztes
nicht sehen, das den Soldaten auf dem Vordersitz galt.
     Der
Fahrer blickte in den Rückspiegel und sah die Anweisung des Arztes auch.
     »Das...
oh das... das sind... jaja... die kommen von Tandria!«
    Das
Herz von Alejandro sprang in die Höhe.
     »Gott
sei gelobt. Tandrianische Soldaten!«
     Warm
pumpte sein Herz die Hoffnung durch seine Adern. Er wollte nicht sagen, dass er
an eine Niederlage geglaubt hätte. Es brauchte keinen Kriegsberichterstatter,
der ihm sagte, dass es um seinen Planeten nicht gut bestellt war. Die
Union-Troopers waren auf Siegeskurs – und wie.
     »Puuh«,
atmete er aus und drehte sich nun freudig zum Arzt um.
     Ein
Lächeln ruhte hier friedlich, das jedes Herz gewinnen konnte. Alejandro lehnte
sich zurück. Bei der Geschwindigkeit waren es nur noch zwei, drei Minuten bis
zur Stadt.
      Er
streckte sich etwas aus, dann stieß er mit seinem linken Fuß unbemerkt gegen
einen weichen Stoff. Das spürte er. Gerade wollte er was sagen, da sah er eine
braune Kutte zwischen den Füßen des Arztes.  Ein glücklicher Schrecken. Er
hielt das Wort noch in der Kehle auf!  Der Heiler hätte ihm sagen können, dass
er auch ein Tandrianer war!  Hatte er aber nicht. Warum? Vorsichtig beäugte er
ihn aus den Winkeln. Der Mann war anders. Die Jungs vorne auf den Sitzen, Fahrer
und Beifahrer, waren klar von diesem Planeten. Sie zischten beim »S« ein wenig.
So machten es alle aus der Gegend von New Jokpol. Sie standen auf Käse, Fisch
und Frauen. Der hier neben ihm sah irgendwie nicht so aus, als würde er sich
mit solch einfachen Dingen zufrieden geben. Ja, wenn er es nicht besser wüsste,
dann würde er sagen:  Der Mann neben ihm sah ein wenig... edler aus.
     »Wie
lange seid ihr schon in der Medizin?«, fragte Alejandro noch schnell.
     Gleich
würden sie zu den ersten Häusern gelangen und dann hätten sie keine Zeit mehr,
um sich solch einer Frage zu widmen.
     »Ich?
Ach, mehr oder weniger schon mein ganzes Leben«, lächelte der Heiler ihn an.
Funkelte da etwas in seinen Augen? Alejandro schüttelte sich.
     Dann
tauchten die ersten Häuser auf und der Fahrer verlangsamte den Jeep.
     »Wo
lang?«, kam die Stimme von vorne.
     Noch
ein schneller Blick zu dem Heiler, dann wandte sich Alejandro selber der Straße
zu.
     »Da
vorne… und dann links«, wies er ihnen die Richtung. Hier waren eindeutig mehr
Trümmerspuren, die nur durch die Luft geflogen kamen als zuvor. Die Kämpfe
mussten heftig toben, nicht weit weg von hier.
     Alejandro
tat so, als würde er den Blickwechsel zwischen Beifahrer und Arzt nicht sehen.
     »Da
lang«, gab er eine weitere Richtungskorrektur nach vorne, während sich in
seinem Herzen ein wenig Ungewissheit breit machte.
     Zu
was für Soldaten war er denn in den Jeep gestiegen? Gut, anscheinend klappte
der Funk dank der Störsender tatsächlich nicht mehr, denn mehr als einmal sah
er in den nachrückenden Truppen einen Funker, der den Hörer in der Hand schüttelte,
so, als wolle er einen Wackelkandidaten wieder auf die richtige Verbindung
hinrütteln. Die Enttäuschung dieser Männer, die für die Kommunikation zuständig
waren, konnte er in ihren Gesichtern ablesen. Sie knallten die Hörer auf den
Kasten der Männer, die sie als dicke Rucksäcke auf den Rücken trugen.
     Doch
dann verlangsamte sich der Wagen plötzlich.
     Bevor
er sich selber weitere Fragen stellen konnte, spürte auch er diese kühle Luft,
die hier in der Straße wehte. Sie waren nur noch drei kurze Abzweigungen von
Nela entfernt. Dies war sogar der Weg, den er vorhin selber gerannt war. Aber… da
war es wesentlich wärmer gewesen. Waren es vorhin bestimmt noch knapp unter 30
Grad, so war das hier gefühlt nur noch fünf Grad warm.
     Alejandro
musste sich schütteln. Abrupt blieb der Fahrer stehen. Und das war nicht gut.
Alejandro konnte die Angst in den Augen der beiden Vordermänner erkennen.
     Der
Arzt neben ihm hatte die Augen geschlossen, seine Augenlider zuckten – wie im
Schlaf. Alejandro bekam solch eine Angst, dass drohte, er könne Nela vergessen.
Nela!!
     »Was…«,
hauchte Alejandro mit zittriger Stimme. Nanu? Was war mit seinem Hals
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