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Schluss mit Reizdarm

Schluss mit Reizdarm

Titel: Schluss mit Reizdarm
Autoren: Trias
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typische Nebenwirkungen: Durchfälle und ein geschwächtes Immunsystem können die Folge sein.
Gute Darmflora durch Probiotika?
    Probiotika enthalten lebende Mikroorganismen, die die Zusammensetzung der Darmbakterien beeinflussen. Sie trotzen der Magensäure und den Gallensalzen, sodass sie unversehrt in den Darmtrakt gelangen. Probiotika können sich vorübergehend dort ansiedeln und sich an der Darmschleimhaut anhaften. Indem sie mit krank machenden Bakterien um das Nährstoffangebot konkurrieren, unterstützen sie die gesunde Darmflora.
    Sogenannte Prebiotika enthalten lösliche Ballaststoffe, häufig Inulin und Oligofruktose. Sie können von den Enzymen im menschlichen Verdauungssystem nicht aufgeschlossen werden. So gelangen diese Stoffe unverdaut in den Dickdarm und werden dort bevorzugt von den Bifidobakterien als Nahrung genutzt. Aufgrund des optimalen Nahrungsangebots können sich diese Bakterien gut entwickeln und halten den Dickdarm gesund.
Wie viele probiotische Bakterien sind nötig?
    Unser Darm beherbergt etwa 100 Billionen Bakterien. Das ist eine Eins mit 14 Nullen: 100 000 000 000 000. Um eine Wirkung auf die Darmflora zu haben, müssen Sie täglich vermutlich zwischen 100 Millionen bis 1 Milliarde probiotische Bakterien aufnehmen. Bisher gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die einen Mindestgehalt an Bakterien in probiotischen Lebensmitteln festschreibt. Jedoch hat die Stiftung Warentest probiotische Milchprodukte bezüglich ihrer Keimzahl überprüft. Heraus kam, dass frisch eingekaufte, probiotische Joghurts eine ausreichende Menge an Probiotika aufweisen. Mit Ablauf der Mindesthaltbarkeitsfrist geht die Keimzahl deutlich zurück.
    Probiotische Joghurts können die Zusammensetzung der Darmbakterien bei täglichem Verzehr positiv regulieren. Da die Darmbesiedlung mit Mikroorganismen nur bei einem Teil der Reizdarm-Betroffenen nicht in Ordnung ist, haben sie nicht immer einen therapeutischen Nutzen. Ihr Verzehr ist aber auch in keinem Fall schädlich oder falsch und sollte daher als eine mögliche Therapieform versucht werden.
Herkömmliche Joghurts tun’s auch
    Auch herkömmliche Joghurts haben – bei regelmäßigem Verzehr – einen positiven Einfluss auf die Darmbesiedlung. Probiotische Joghurts, die meist mehr kosten, sind daher nicht zwingend erforderlich. Ist durch die Einnahme eines Antibiotikums oder durch einen Infekt die Darmbesiedlung im Ungleichgewicht, können herkömmliche und probiotische Joghurts einen Beitrag zum optimalen Bakterienwachstum leisten. Um die Darmflora wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, können Sie auch zu einem probiotischen Medikament, wie z. B. Mutaflor, greifen.
Stress und Ärger verändern Darmmotorik
    Inzwischen sind sich die Experten einig, dass psychische Faktoren beim Reizdarm eine große Rolle spielen können. Einen Hinweis geben Untersuchungen, bei denen die Wirkung von Plazebos bei Betroffenen untersucht wurde. Und: Sie sprachen stärker auf Plazebos an als Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen. Diese Ergebnisse unterstützen, dass der Reizdarm teilweise doch eine somatische Erkrankung ist und somit seelische Ursachen haben kann. Psychische Faktoren sind zwar nicht die alleinige Ursache, sie können jedoch die Beschwerden auslösen und ihre Wahrnehmung verstärken.
    Seelische Belastungen können keine Reizdarmbeschwerden auslösen, aber doch verstärken.
    So führen Stress und Ärger nicht nur zu Veränderungen der Motorik von Magen und Darm, sie erhöhen auch die Wahrnehmung für Schmerzen. Außerdem entsteht immer wieder der Eindruck, dass Menschen, die sich durch die Symptome sehr eingeschränkt fühlen bzw. auf eine symptomatische medikamentöse Behandlung nicht ansprechen, oft erhebliche persönliche Probleme haben oder in einem seelische Ungleichgewicht liegen.
    Mögliche kausale Ketten zwischen Stress und Verstärkung der Reizdarmsymptome.
Seelische Beschwerden haben körperliche Ursachen
    Menschen mit Reizdarm wird nachgesagt, sie seien ängstlicher, depressiver, reizbarer und beobachteten die Vorgänge in ihrem Körper sehr genau. Dabei wird aber immer wieder übersehen, dass 80 Prozent der Menschen in Deutschland im Laufe ihres Lebens die Erfahrung einer schweren seelischen Erkrankung machen. Nicht selten liegen der seelischen Krankheit körperliche Ursachen oder zumindest Teilursachen zugrunde.
    Die Kenntnisse über den Zusammenhang von körperlicher Erkrankung und seelischem Leid sind noch wenig untersucht und verbreitet.
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