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Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Titel: Schluss mit dem ewigen Aufschieben
Autoren: Hans-Werner Rückert
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Aufschieben direkt erfahrbare Angst und Mangel an Sorgfalt im Vordergrund
     stehen, werden Sie von Entspannungsverfahren, Verhaltenstherapie und eventuell von Psychopharmaka eine relativ schnelle Veränderung
     zum Besseren erwarten können. Wenn intensive Konzentrations- und Sorgfaltsstörungen Ihr Leitsymptom sein sollten, dann wird
     Verhaltenstherapie Ihnen dabei helfen, sich besser als bisher durch Hinweisreize aus der Umwelt zu steuern. Außerdem werden
     Sie lernen, Ihre Gedanken, die auf impulsive Spannungsabfuhr drängen, zu beseitigen und konsequent Belohnungsstrategien anzuwenden.
     Das Ziel der Behandlung besteht darin, dass Sie mehr Verantwortung für Ihr Verhalten übernehmen. Je diffuser und damit auch
     schwerer beschreibbar die Störungen in Ihrem Erleben und Verhalten sind, desto weniger wird eine Verhaltenstherapie Ihnen
     helfen können.
    Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie
    Die psychoanalytisch begründeten Therapieformen sind der Auffassung, dass hinter Symptomen bewusste und/oder unbewusste Konflikte
     stehen. Im Laufe der Entwicklung von der Geburt bis zur Adoleszenz werden bewusste und unbewusste Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster
     verinnerlicht, die der Anpassung an die familiäre Umwelt dienen, in die Sie hineingeboren wurden und auf die Sie existentiell
     angewiesen waren. Wir alle haben dabei in den Bereichen von Trieb-, Ich- und Selbstentwicklung sowie der Beziehungen zu wichtigen
     anderen Menschen in vielfältiger Weise Freiheiten und Hemmungen, Einstellungen und Abwehrvorgänge gegen Unerwünschtes erworben.
     Das Ergebnis dieser Lernprozesse ist zum einen unsere »Hardware«, unsere Persönlichkeitsstruktur, als relativ unveränderbares
     Gerüst unseres seelischen Lebens. Zum anderen unsere »Software«, die Programme, mit denen wir unser Leben gestalten. Diese
     wirken komplex zusammen. Es kann vorkommen, dass sie in anderen Umwelten als der unserer Herkunftsfamilie |289| oder für unseren gereiften Organismus nicht (mehr) funktional sind.
    In der psychoanalytischen Therapie geht es darum, aus der lebensgeschichtlichen Entwicklung eines Menschen heraus die wichtigsten
     Konfliktbereiche und in ihnen die Mischung von Wünschen, Impulsen und der Abwehr gegen sie kennen- und verstehen zu lernen,
     aus denen sich die Störungen, unter denen jemand leidet, speisen. Diese Störungen können angesehen werden als Probleme in
     den Beziehungen, die jemand global zu sich selbst oder zu bestimmten Teilen seiner Person (Gedanken, Gefühlen, Impulsen, Verhaltensweisen)
     unterhält oder auch als Probleme der Beziehung zu anderen Menschen. Diese Probleme werden durch die Therapie wiederbelebt
     und für den Patienten erfahrbar. Sie erhalten die Möglichkeit, dank der gereiften Fähigkeiten einer erwachsenen Person und
     unter dem Schutz des Therapeuten bessere (manchmal auch erstmals überhaupt) Lösungen zu finden für bewusste oder bisher unbewusste
     Konflikte.
    Wenn das Aufschieben bei Ihnen Hintergründe in persönlichen Problemen oder Störungen in der Partnerschaft hat, wird eher tiefenpsychologisch
     fundierte oder psychoanalytische Therapie in Frage kommen. Hierbei wird es um die Lösung unbewusster Konflikte gehen, die
     bis in die Kindheit zurückreichen können, und um die Veränderung eingefahrener Einstellungsmuster. Das Aufschieben wird im
     Hinblick auf seine symbolische Bedeutung betrachtet werden, als Ausdruck von Feindseligkeit, gelernter Hilflosigkeit, einem
     Schrei nach Aufmerksamkeit oder in seiner Funktion als neurotischer Selbstschutz. Sie haben in diesem Buch schon viel über
     diese Sichtweisen erfahren.
    Humanistische Therapieverfahren
    Die humanistischen Therapieverfahren haben sich aus der Psychoanalyse heraus entwickelt. Beide teilen daher auch viele Auffassungen,
     beispielsweise die Konzepte von Konflikt, Abwehr und Wiederbelebung der Konflikte in der Therapie, aber sie unterscheiden
     sich hinsichtlich der Bewertung vergangener Erfahrungen und des Vorgehens bei der Behandlung. In der Gesprächspsychotherapie
     (auch Klienten- oder Personenzentrierte Gesprächspsychotherapie nach Rogers genannt) stehen Ihre Sichtweisen im »Hier und
     Jetzt« im Vordergrund. |290| Die Äußerungen des Therapeuten vermitteln einfühlsame Nähe zu Ihrem Erleben und sollen Ihnen helfen, nicht wahrgenommene Aspekte
     Ihrer selbst und/oder von Situationen zu integrieren. Damit wird gefördert, dass Sie sich möglichst uneingeschränkt akzeptieren.
     In der Gestalttherapie
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