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Schloß der verlorenen Seelen

Schloß der verlorenen Seelen

Titel: Schloß der verlorenen Seelen
Autoren: Anne Alexander
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über Kopfschmerzen.”
    “Vermutlich Nachwirkungen des Fährunglücks”, meinte der Earl of Danemore. “Vergiß nicht, daß Laura danach einige Tage im Koma lag.”
    “Wir haben einen sehr guten Hausarzt”, bemerkte Lady Mabel. “Wenn du möchtest, rufe ich ihn nachher an und bitte ihn, sich Laura einmal anzusehen.”
    “Es wird das beste sein”, erwiderte Camilla. “Danke.” Sie stand auf und ging zu ihrer kleinen Schwester. Sie wollte sie überreden, ein Stück Früchtekuchen zu essen. Es gefiel ihr nicht, daß Laura kaum noch Appetit zeigte. Beim Lunch hatte sie nur an ihrer Suppe genippt.
    “Ich habe keinen Hunger”, sagte Laura. Sie stand auf. “Ich…” Ihr Gesicht wurde noch blasser. Hilfesuchend streckte einen Arm aus. “Mir ist so schwindelig, mir…” Sie strauchelte.
    Camilla konnte ihre Schwester gerade noch halten. “Dir ist schwindelig? Fehlt dir sonst noch etwas?” fragte sie. “Hast du Leibschmerzen?”
    “Nein, nur mein Kopf tut mir weh.”
    Der Earl of Danemore trat zu ihnen. “Ich glaube, ich bringe dich auf dein Zimmer hinauf, Kleines”, meinte er und hob Laura hoch.
    “Was hat denn Laura?” fragte Edmund.
    “Sie ist nur etwas müde”, versuchte ihn sein Vater zu beruhigen.
    Auch Lady Mabel war aufgestanden. Gemeinsam brachten sie Laura nach oben und setzten sie auf ihr Bett. Das kleine Mädchen wirkte regelrecht krank. Seine Augen glänzten, aber es hatte kein Fieber.
    Der Earl of Danemore verließ das Zimmer, um mit dem Hausarzt zu telefonieren. Lady Mabel half Camilla, die Kleine auszuziehen.
    Der Earl kehrte schon wenige Minuten später zurück. Er sagte, daß Dr. Forster bereits auf dem Weg sei. Er blickte auf Laura hinunter, die die Augen geschlossen hatte. Aber obwohl sie sich hilflos und schwach fühlte, hielt sie noch immer ihre Puppe im Arm und drückte sie regelrecht an sich. “Ich glaube nicht, daß wir uns Sorgen machen müssen”, bemerkte er und tätschelte die Wange der Kleinen.
    Camilla und Lady Mabel blieben bei Laura und warteten auf den Arzt. Der Earl ging in sein Arbeitszimmer, um noch einige Briefe für seine Sekretärin zu diktieren.
    Um Laura nicht zu stören, unterhielten sich die beiden Frauen nur leise miteinander. Sie sprachen weder von Cathy noch von den Sorgen, die sie sich machten. Schließlich sollte Laura nicht beunruhigt werden. Sie unterhielten sich über das Gut, das zu Danemore gehörte, und über eine Reise nach Europa, die für das nächste Jahr geplant war.
    Dr. Forster ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten. Der Earl of Danemore hatte ihm bereits am Telefon gesagt, was Laura alles hinter sich hatte. Deshalb stellte er jetzt auch keine große Fragen, als er das kleine Mädchen untersuchte. Er horchte es nur ab, blickte in seine Augen und maß seinen Blutdruck.
    “Du hast deine Puppe wohl sehr gerne?” fragte er.
    Laura lächelte ihm zu. “Sie ist von Cathy. Cathy hat sie mir geschenkt.”
    “Cathy? Ist das deine große Schwester?” Dr. Forster sah Camilla an.
    Laura kicherte. “Nein, meine Schwester heißt Camilla. Cathy ist längst tot. Sie hat hier einmal gelebt. Ein Hexenmeister hat sie in ein Bild verbannt, aber sie konnte sich daraus befreien.”
    “Sieht aus, als würdest du eines Tages eine große Geschichtenerzählerin werden”, meinte der Arzt. “Wir sehen uns morgen wieder”, versprach er. Dann ging er mit den beiden Frauen in den kleinen Salon hinüber.
    “Was fehlt meiner Schwester, Doktor Forster”, fragte Camilla. Sie bemühte sich, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, aber sie fühlte, wie sie innerlich regelrecht zitterte.
    “Ich bin überzeugt, daß Lauras Schwäche und Kopfschmerzen noch in dem Fährunglück begründet sind”, erwiderte Dr. Forster. “Ich glaube nicht, daß Sie sich allzu große Sorgen um die Kleine machen müssen, Miß Corman. Vergessen Sie nicht, was das Kind durchgemacht hat. Lauras Blutdruck ist in Ordnung, und beim Abhören habe ich auch keine Herzschwäche feststellen können. Allerdings wirkt die Kleine etwas überanstrengt.” Er schrieb ein Rezept für ein Stärkungsmittel auf. “Könnten Sie Laura morgen vormittag zu einer Blutuntersuchung in meine Praxis bringen?”
    “Selbstverständlich, Doktor Forster”, versprach die junge Frau. Sie nahm das Rezept.
    “Unser Chauffeur wird die Arznei besorgen.” Lady Mabel streckte die Hand nach dem Rezept aus. Camilla gab es ihr. “Ich bin gleich wieder zurück”, versprach sie und brachte den Arzt zu seinem
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