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Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schloss der Engel: Roman (German Edition)
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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wann seid ihr zusammen, und warum weiß ich nichts davon?!
    »Christopher ist auch auf dem Internat. Wir hatten anfangs so unsere Probleme miteinander und sind erst seit kurzem befreundet.«
    Ich warf Christopher einen warnenden Blick zu. Er ignorierte ihn, legte stattdessen besitzergreifend einen Arm um meine Taille und zog mich an sich.
    »Probleme, die wir glücklicherweise aus dem Weg räumen konnten.«
    Meine Mutter verschüttete die Milch, die sie gerade in ihren Kaffee goss, und betrachtete mich ungläubig.
    »Dann bleibst du sicher bis zum Ende der Ferien. Reist du in Begleitung?«
    Ich hielt den Atem an, da ich ahnte, worauf meine Mutter hinauswollte. Und auch Christopher schien ihre Gedanken zu kennen. Das Glitzern in seinen Augen ließ keine Zweifel aufkommen.
    »Nein, ich bin allein unterwegs. Und ich habe vor, Lynn keine Sekunde aus den Augen zu lassen.«
    Die Reaktion meiner Mutter überraschte mich. Natürlich erfasste sie nicht die Bedeutung, die hinter Christophers Worten lag, und betrachtete sie als Scherz.
    »Soll ich schon mal das Gästezimmer herrichten oder gilt dein Versprechen auch für die Nacht?«
    Ich errötete in Rekordzeit und hätte mich am liebsten in ein Erdloch verkrochen, was Christopher natürlich nicht entging. Nachdenklich musterte er mich, während er antwortete: »Danke, ich habe bereits eine Unterkunft. Allerdings hätte ich gegen ein Frühstück mit Lynn nichts einzuwenden.«
    Meine Mutter warf mir einen verstörten Blick zu, der mich veranlasste, schnellstens das Weite zu suchen.
    »Wolltest du dir nicht noch Sulmona anschauen? Wir verpassen den Bus, wenn wir weiter trödeln.« Ich schnappte Christopher am Arm und schob ihn aus dem Haus, wobei ich meiner perplexen Mutter zurief, dass sie nicht mit dem Abendessen auf mich warten solle.
    »Was hast du dir dabei gedacht? Wolltest du meine Mutter oder nur mich in Verlegenheit bringen?«, fragte ich Christopher, als wir außer Sichtweite waren.
    »Habe ich das?« Sein Tonfall war gelassen, es entging mir jedoch nicht, dass er etwas vor mir verbarg.
    »Christopher, ich bin nicht so gut im Gedankenlesen wie du. Sag mir, was du mit deinen Andeutungen bei meiner Mutter bezwecken wolltest!«
    »Bei deiner Mutter?« Christopher hob vielsagend eine Augenbraue. » Deine Reaktion war viel aufschlussreicher.«
    »Und was glaubst du, darin gesehen zu haben? Habe ich bei irgendeinem mir unbekannten Test versagt?« Ich klang nicht nur verärgert, ich war es auch.
    »Lynn, wenn du schon über den Gedanken stolperst, eine Nacht mit mir verbringen zu müssen, wie kannst du dann daran glauben, dein ganzes Leben mit mir teilen zu wollen?«
    »Ist es das, was du von mir willst? Eine gemeinsame Nacht?« Meine Stimme bebte vor Enttäuschung.
    »Ich glaube, du hast noch immer nicht ganz verstanden. Wenn es nur das wäre, würde ich mir keine Sorgen machen. Du musst zu mehr bereit sein, wenn du willst, dass ich in deiner Welt lebe.«
    »Es sind Bedingungen daran geknüpft?«
    »Ja, denn wenn es so einfach wäre, als Engel auf Erden zu weilen, hätte ich dich schon längst daran gehindert, nach mir zu suchen.«
    Die vertraute Angst kroch wieder meinen Nacken empor. »Und mir klargemacht, dass du mich im Grunde gar nicht willst.«
    »Lynn! Glaubst du das wirklich?«
    Ich wusste, dass meine Antwort ihn verletzt hatte, und bedauerte den Vorwurf. »Ich ... ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Zuerst beteuerst du, dass dir etwas an mir liegt, kurz darauf lieferst du mich der Totenwächterin aus, damit sie mich zurückbringt. Dann löschst du mein Gedächtnis, begleitest mich aber als mein Schutzengel, bevor du es dir wieder anders überlegst und mir klarmachst, dass du mich nie wolltest, um mich danach mit deiner Anwesenheit zu trösten.«
    »Du konntest mein Wesen spüren?« Christopher war blass geworden, eine Reaktion, die ich zum ersten Mal bei ihm wahrnahm.
    »Ja. Darum habe ich nicht aufgegeben«, flüsterte ich.
    Ich wandte mich von ihm ab. Christopher ließ es nicht zu und zog mich an sich.
    »Verzeih mir, ich wollte dir niemals wehtun. Aber ich dachte, es wäre das Beste für dich.«
    Ich wehrte seine Umarmung ab. »Mich der Totenwächterin auszuliefern hieltest du für das Beste?«
    »Du konntest nicht bleiben, das weißt du genauso gut wie ich!«
    »Warum hast du mir dann Hoffnungen gemacht, wenn du wusstest, dass ich gehen muss?«
    Christopher wich meinem fragenden Blick aus, und ich erkannte, warum.
    »Sanctifer hatte recht. Du wusstest es
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