Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
unbewaffneten Neimoidianer würde ich ohne Weiteres töten – das würde mir keine schlaflosen Nächte bereiten.«
    Einen Moment noch starrte er Dofine hasserfüllt an, dann steckte er den Blaster wieder ins Halfter und wandte sich dem rodianischen Mitglied seines Teams zu. »Boiny, mach dich an die Arbeit … und beeil dich gefälligst!« Anschließend drehte er sich erneut zu Dofine herum. »Wo ist der Rest der Besatzung, Commander?«
    Der Neimoidianer musste erst schlucken, ehe er seine Stimme wiederfand. »Sie waren auf Dorvalla. Ihr Shuttle ist noch nicht zurückgekehrt.«
    Cohl nickte. »Gut. Das macht die Sache einfacher.«
    Indem er ihm mehrmals mit dem Finger gegen die Brust tippte, trieb er Dofine den Mittelgang entlang, bis sie den Sitz des Steuermanns erreicht hatten. Ein letztes Tippen, und der Neimoidianer fiel von dem erhöhten Gang in den Sessel hinab.
    Der Mensch sprang ebenfalls hinunter. »Wir müssen über die Fracht sprechen, Commander.«
    »Die Fracht?«, stammelte Dofine. »Wir haben Lommit geladen – es soll nach Sluis Van.«
    »In die Tiefen des Alls mit dem Erz!«, schnappte Cohl. »Ich rede vom Aurodium.«
    Dofine versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch seine roten Augen traten deutlich hervor, und die Nickhaut zuckte. Er blinzelte mehrmals. »Aurodium?«
    Cohl beugte sich über ihn. »Aurodiumbarren im Wert von zwei Milliarden Credits sind hier an Bord.«
    Unter dem Blick seiner stechenden Augen versteifte Dofine sich. »Sie … Sie müssen sich irren, Captain. Die Fracht der Rendite besteht nur aus Erz.«
    Cohl richtete sich zu voller Größe auf. »Ich werde es noch einmal wiederholen. Hier sind Aurodiumbarren an Bord – Zahlungen, die von Welten in den Äußeren Randgebieten erpresst wurden, damit die Handelsföderation diese Planeten weiterhin beliefert.«
    Trotz seiner Furcht schnaubte Dofine abfällig. »Sie sind also auf Geld aus. So oft habe ich gehört, der berüchtigte Captain Cohl wäre ein Idealist, aber nun sehe ich, dass Sie nichts weiter sind als ein gemeiner Dieb!«
    Beinahe hätte Cohl gegrinst. »Nur, weil euresgleichen sich auf Verträge und Bestimmungen beruft, wenn ihr anderen Geld abnehmt, heißt das nicht, dass ihr nicht auch Diebe seid.«
    »Die Handelsföderation greift nicht auf Gewalt und Mord zurück, Captain.«
    Cohl packte Dofine an der reich verzierten Robe und riss ihn halb aus dem Stuhl hoch. »Noch nicht.« Er ließ den Neimoidianer wieder zurücksacken. »Aber darüber können wir uns ein andermal unterhalten. Jetzt sollten wir erst einmal wieder auf das Aurodium zurückkommen.«
    »Was, wenn ich mich weigere, es Ihnen zu übergeben?«
    Ohne die Augen von ihm abzuwenden, deutete Cohl auf den Rodianer. »Boiny hier wird gleich einen Thermaldetonator am Treibstoffleitungssystem der Rendite anbringen. Die Explosion würde das gesamte Schiff zerstören … Wie hast du den Zeitzünder eingestellt, Boiny?«
    »Sechzig Minuten, Captain«, rief Boiny, während er eine metallisch glänzende Kugel von der Größe einer Stinkmelone in die Höhe hielt.
    Cohl zog einen Gegenstand aus der Hüfttasche seines Tarnanzugs und klatschte ihn Dofine auf den linken Handrücken, wo er haften blieb. Der Neimoidianer sah, dass es ein Timer war. Er hatte bereits begonnen, von sechzig Minuten herunterzuzählen. Dofine blickte hinauf in Cohls stählerne Augen.
    »Was ist nun mit den Barren?«, fragte der Anführer der Eindringlinge.
    Der Kommandant nickte. »Schon gut, schon gut – aber Sie müssen versprechen, dass Sie mein Schiff verschonen.«
    Cohl lachte kurz. »Die Rendite ist Geschichte. Aber du hast mein Wort, dass ich dein Leben verschone, wenn du tust, was ich sage.«
    Wieder nickte der Neimoidianer. »Dann werde ich kooperieren – aber nur, damit ich später bei Ihrer Hinrichtung zusehen kann.«
    Cohl zuckte mit den Schultern. »Man kann nie wissen, Captain.« Er richtete sich auf und grinste zu Rella hinüber. »Was hab ich dir gesagt? Ein Kindersp…«
    »Captain«, unterbrach ihn der Mann, der die Kommunikationsstation übernommen hatte. »Ein Schiff taucht aus dem Hyperraum auf. Laut Authentifikator ist es ein Frachter der Handelsföderation, die Acquisitor .«
    Rella stieß zischend den Atem aus. »Was wolltest du gerade sagen, Cohl?«
    Überrascht blickte der Söldner zu Dofine hinab. »Du bist also gar nicht so dumm, wie du aussiehst«, sagte er, dann sprang er hinauf auf den Mittelgang und blickte durch die Sichtfenster. Rella trat neben ihn.
    »Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher