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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse
Autoren: Jason Dark
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bequem gemacht und schauten zu mir herüber.
    »Ach, ich wusste, dass Sie es sind, Mr. Sinclair.«
    »Und? Schon einen Erfolg gehabt?«
    »Ja und nein.«
    »Hört sich nicht schlecht an.«
    »Mason Carter hat sich zwar nichts zu Schulden kommen lassen, aber er ist trotzdem registriert. Er hat mal für uns gearbeitet. Sogar ganz offiziell. Mit Pensionsanspruch und so. Er ist dann nach drei Jahren aus dem Dienst ausgeschieden.«
    »Kennen Sie die Gründe?«
    »Nein, keine genauen. Ich habe mich erkundigt. Carter ist nicht rausgeworfen worden. Er ging aus eigenem Wunsch, weil er sich einen anderen Job ausgesucht hatte.«
    »Welchen?«
    » Sorry , Kollege, da bin ich überfragt.«
    »Danke, Sie haben mir trotzdem weitergeholfen.«
    »Freut mich.«
    Jetzt wusste ich zumindest, woher Mason Carter meinen Namen kannte. Er war mal ein Kollege gewesen und dann seine eigenen Wege gegangen, die ihn zu einem Ziel geführt hatten, mit dem er sicherlich nicht gerechnet hatte.
    Ich ging wieder zu Suko zurück, der inzwischen wach geworden war und mich von seinem Sitzplatz her anschielte.
    »Hast du was erreicht?«
    Ich ließ mich neben ihn fallen. »Sieht man mir das an?«
    »Das nicht gerade, aber ich kann es mir schon vorstellen.«
    »Wie man’s nimmt. Jetzt weiß ich zumindest, woher er mich kennt.« Suko erfuhr, was auch ich erfahren hatte, und er zeigte sich nicht eben begeistert.
    »Ob uns das weiterhilft, ist fraglich.«
    »Du sagst es.«
    »Hier ist alles ruhig geblieben.«
    Ich blickte auf die Uhr. »Der Professor lässt sich Zeit.«
    »Sei froh, Alter. Etwas zu übereilen bringt auch nichts. Lass ihn mal machen.«
    So blieb uns nichts übrig, als zu warten. Allerdings nicht mehr lange, denn wir sahen, wie rechts von uns eine Tür geöffnet wurde und ein kleiner Mann im weißen Kittel heraustrat. Er schaute nachdenklich zu Boden, bevor er dann in unsere Richtung ging. Wir erhoben uns und konnten dem kleinen Professor auf den Kopf schauen, der von einer dünnen Haardecke belegt war.
    Der Mann hatte ein schmales Gesicht und sah irgendwie ungesund aus. Unter den Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab. Er schob die Unterlippe vor und ließ die Hände in den Taschen des weißen Kittels verschwinden.
    »Eigentlich hätte ich ja heute und morgen frei gehabt, Gentleman, aber Sie sind mir dazwischengekommen. Ich will mich nicht darüber beschweren, denn was ich gesehen habe, das war...«, er suchte nach Worten, »soll ich sagen, ein Schock?«
    »Das überlassen wir Ihnen.«
    »Tja, Sie sagen das so einfach, Mr. Sinclair, aber ich stehe vor einem Rätsel. Ich kann Ihnen, so bedauerlich das klingt, keine konkrete Antwort geben. Ich könnte jetzt allgemein sprechen und von einer Perversion der Genveränderung reden, aber damit wird Ihnen wohl nicht geholfen sein.«
    »Das stimmt.«
    »Jedenfalls bin ich überfragt, wie so etwas hat passieren können. Wir haben den Mann untersucht. Seine Körperfunktionen laufen völlig normal ab. Ich meine damit den Puls. Da gibt es wirklich keine Veränderung. Was seine Beine angeht, die ja keine mehr sind, auch dieses Phänomen haben wir untersucht und Proben einer Schnellanalyse unterzogen.«
    »Gab es ein Ergebnis?«
    »Ja. Schlangenhaut. Ein Schlangenkörper. Schlangenfleisch, wenn Sie so wollen. Passt alles auf eine Schlange. Nur die Dicke nicht.«
    »Eine Anaconda«, meinte Suko.
    »Ja, gut, sie ist auch dick. Aber nicht so dick wie der Schlangenkörper an den Hüften des Mannes. Ich kann mir nicht vorstellen, was mit ihm geschehen ist.«
    »Aber er ist okay?«, hakte ich nach.
    »Gesundheitlich schon. Da ist alles bei ihm in bester Ordnung. Nur kann ich mir nicht vorstellen, wie es zu dieser Veränderung gekommen ist. Er ist eine Mutation. Er ist ein Mensch, wie es ihn einfach nicht geben kann und darf. Das ist der Natur ins Handwerk gepfuscht. Ich möchte natürlich, dass er hier in der Klinik bleibt, damit wir ihn unter Kontrolle haben. Sie werden doch nichts dagegen haben, Gentleman?«
    »Nein, nein, auf keinen Fall, Professor. Wir sind froh, wenn wir ihn in ihrer Obhut wissen.«
    »Danke.«
    »Können wir denn mit ihm reden?«, fragte Suko.
    Professor Finley lächelte. »Vor einer Stunde hätte ich Ihnen diesen Wunsch noch abschlagen müssen, doch er hat sich so weit erholt, dass ich nichts dagegen habe.«
    »Das ist eine gute Sache.«
    »Und Ihnen hat er nichts über sich gesagt?«, erkundigte ich mich bei dem Weißkittel.
    »Nein. Wir hatten auch andere Dinge zu tun, als uns mit ihm zu
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