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Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Titel: Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
Autoren: Petra Kunze , Helmut Keudel
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Dazu muss es aber ruhig sein, sonst bleiben Sie nicht sitzen. Kündigen Sie an, dass Sie das Zimmer verlassen werden, wenn es eingeschlafen ist. Sagen Sie aber auch, dass Sie die Tür offen lassen, damit es Sie jederzeit hören kann, falls es wieder wach wird, und dass Sie wieder nach ihm sehen werden. Andernfalls könnte es zwanghaft versuchen, sich wach zu halten, damit Sie bei ihm bleiben.
    Funktioniert dieses Vorgehen, setzen Sie sich immer ein Stück weiter vom Bett weg. Verlassen Sie schließlich das Zimmer, wenn das Kind noch nicht schläft, und dehnen Sie diese Zeiten aus.
    Kommen Sie aber auch wieder zurück, wenn Ihr Kind noch nicht schläft. Kündigen Sie diese Schritte vorher an, damit Ihr Kind nicht von Ihrem Handeln überrascht wird.
    GU-ERFOLGSTIPP DAS SCHLAFEN BELOHNEN
    »Positives Verstärken« heißt es in der Pädagogik, wenn erwünschtes Verhalten belohnt statt unerwünschtes bestraft wird. Nach diesem Prinzip funktioniert die folgende Methode bei Kindern, die nachts zu regelmäßigen Zeiten aufwachen und schreien.
Notieren Sie zunächst die Zeiten, zu denen Sie nachts von Ihrem Kind geweckt werden.
Wecken Sie Ihr Kind in der nächsten Nacht etwa 15 bis 30 Minuten vor der notierten Aufwachzeit – aber natürlich in einer Leichtschlafphase (siehe > )!
Stillen oder füttern Sie es und legen Sie es anschließend wieder hin.
Wecken und füttern Sie Ihr Kind am nächsten Tag 15 Minuten später als am Vortag.
Verschieben Sie die Zeiten ab nun jeweils um 15 Minuten so lange nach hinten, bis Ihr Kind durchschläft.
    Diese Methode funktioniert deshalb, weil Ihr Kind darauf vertraut, dass es geweckt wird. Es wird also fürs Schlafen belohnt und nicht fürs Schreien. Bei Rückschlägen wiederholen Sie alle genannten Schritte wieder von Neuem.

    EXTRA
    Kleine Kinder schreien unterschiedlich
    Schreien ist nicht gleich Schreien. Es hat unterschiedliche »Qualitäten« und erfordert von den Eltern verschiedene Reaktionen. Beispielsweise kann ein Kind aus Wut schreien, weil ihm ein Wunsch nicht erfüllt wird, oder es schreit, weil es Schmerzen oder Hunger hat.
    Unterschiedliche Schreiarten
    Das Schreien ist eine der deutlichsten Möglichkeiten des Kindes, sich zu artikulieren.
    Schließlich kann es noch nicht sprechen. Versuchen Sie herauszufinden, was die Gründe für die verschiedenen Schreiarten sind. Achten Sie dabei auch auf Ihre eigenen Gefühle, damit Sie nicht etwas in Ihr Baby »hineinlesen«, was es in seinem Alter noch gar nicht fühlen kann, etwa Angst vor der Dunkelheit.
Schreit Ihr Kind, weil es Hunger oder nasse Windeln hat?
Protestiert es, weil Sie etwas tun, was es nicht möchte?
Versucht es, mit seinem Schreien etwas von Ihnen zu bekommen?
Schreit es, weil es etwas nicht tun darf?
Ist es wütend auf Sie oder auf den Bauklotz, der immer wieder herunterfällt?
Schreit es, weil es etwas erlebt, was es noch nicht kennt und was es verunsichert?
Empfindet es Trennungsängste und klammert sich deshalb an Sie?
    Gerade in neuen Situationen, die Ihr Kind besonders fordern – wenn es zum Beispiel lernen soll, allein einzuschlafen – wird es zunächst mit Schreien protestieren. Schließlich verändern Sie seine vertrauten Gewohnheiten und es versteht nicht, warum Sie das tun. Mit dem Schreien will es das Vertraute zurückfordern. Ein älteres Kind will vielleicht seine Grenzen austesten. Denken Sie daran: Es ist das gute Recht Ihres Kindes, seinen Unmut kundzutun – vorläufig mit Schreien.
    Schreien lassen?
    Wenn Ihr Kind beim Umlernen schreit, zeigen Sie Verständnis dafür und trösten Sie es. Bedenken Sie, dass es lernen soll, sich selbst zu beruhigen, was es meist mithilfe eines Schnullers, eines Kuscheltiers oder eines Schmusetuchs bewältigen kann. Es ist deshalb ungünstig, wenn Sie schon beim kleinsten Muckser Ihr Kind auf den Arm nehmen.
    Denn damit nehmen Sie ihm die Chance, diese Entwicklungsaufgabe zu meistern.
    Die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um ein Schlafprogramm zu starten. Wenn ein Kind diese Fähigkeit bisher noch nicht erworben hat, kann es in den Minuten, die es allein ist, Mittel und Wege finden, sich selbst zu trösten, damit es sich ohne aktive Hilfe der Eltern dem Schlaf überlassen kann. Geben Sie Ihrem Kind dabei die Rückversicherung: Ich bin da/wir sind da. Wenn Sie jedoch merken, dass es unsicher ist, etwa im Urlaub, in einer fremden Umgebung oder nach einem Traum (ab zwei Jahren), nehmen Sie es auf den Arm und trösten
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