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Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Titel: Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
Autoren: Petra Kunze , Helmut Keudel
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wichtigste Voraussetzung, um mit der Umgewöhnung zu beginnen, sind Alter und Verfassung Ihres Kindes: Es muss gesund und mindestens sechs Monate alt sein. Außerdem ist es hilfreich, wenn Sie sich vorab die folgenden Fragen stellen:
    1. Kann ich körperlich bedingte Schlafstörungen ausschließen?
    Wenn nicht, sollten Sie zuerst einen Kinderarzt aufsuchen.
    2. Wie viel Schlaf braucht mein Kind? Führen Sie dazu am besten über mehrere Tage ein Schlafprotokoll (als Folder eingeheftet).
    3. Schläft mein Kind schlecht, weil es sich an elternabhängige Schlafhilfen gewöhnt hat? Wenn ja, ist das Umgewöhnen genau der richtige Weg.
    4. Sind alle Vorbereitungen für eine gute Nacht getroffen? Stimmen Schlafumgebung, Essverhalten, gibt es einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus und geregelten Tagesablauf sowie ein vertrautes Abendritual?
    5. Was kann ich meinem Kind zutrauen? Wägen Sie ab, ob es für Sie und Ihr Kind besser ist, Schritt für Schritt vorzugehen oder ein schnelleres Tempo beim Umgewöhnen zu wählen.
    6. Welche Angewohnheit stört und nervt mich am meisten? Ist es das Zupfen am Ohr oder die letzte Flasche Milch? Damit sollten Sie beim Entwöhnen beginnen.
    7. Wie kann ich dies umsetzen? Vielleicht kann in der Umlernzeit der andere Elternteil das Kind ins Bett bringen. Oder Sie bieten eine abgeschwächte Alternative zu der Nerven strapazierenden Einschlafhilfe an – etwa die Hand halten statt am Ohr zupfen.
    Sagen Sie Ihrem Kind ruhig auch, was Sie (inzwischen) als unangenehm empfinden.
    8. Was finde ich okay, was kann so bleiben? Das kann auch das Schlafen im Elternbett sein, wenn es für alle in Ordnung ist.
    9. Können beide Elternteile diese Umstellung wirklich konsequent durchhalten, stehen Sie beide voll dahinter oder werden Sie voraussichtlich schwach? Wenn Sie befürchten, nicht durchhalten zu können, beginnen Sie besser gar nicht erst mit einer Umlernmethode, um Ihr Kind nicht zu verwirren. Außerdem tut es sich schwer, Sie ernst zu nehmen, wenn Sie nach kurzer Zeit abbrechen.
    10. Welche Schlafsituation kann das Kind erlernen, die für Eltern und Kind akzeptabel ist? Die Antwort auf diese Frage ist Ihr gemeinsames Ziel der Umgewöhnung, egal, wie lange die Prozedur dauert.
(Ver)trauen Sie sich
    Haben sie die einzelnen Fragen geklärt und sich ein Ziel gesteckt, hilft es vielen Eltern, die Antworten schriftlich festzuhalten. Das Wichtigste ist, dass Sie selbst und Ihr Partner voll und ganz hinter der gewünschten Veränderung stehen und Sie Ihren eigenen Fähigkeiten und denen Ihres Partners ebenso vertrauen können wie denen Ihres Kindes. Tun Sie das nicht, spürt Ihr Kind Ihre Unsicherheit und Unentschlossenheit. Es wird sich dann so lange gegen die Veränderungen wehren, bis Sie resigniert aufgeben.
     
    TIPP
    Gewöhnen Sie Ihr Kind nur um, wenn Sie sich mit Ihrem Partner absolut einig sind. Damit vermeiden Sie unterschiedliche Botschaften, die Ihr Kind verwirren oder ängstigen könnten.
     
    Eine wichtige Botschaft für Ihr Kind
    Sind Sie sich Ihrer Sache sicher, teilen Sie Ihren Entschluss auch Ihrem Kind mit: »Wir schaffen das gemeinsam, denn es ist gut für uns alle, wenn du allein ein- und durchschlafen kannst. Wir verstehen, dass du jetzt dagegen protestierst. Wir helfen dir aber dabei, das neue Schlafen zu lernen, und sind für dich da, bis du das kannst.« Auch wenn Ihr Kind noch zu klein ist, alle Ihre Worte zu verstehen, so spürt es doch, dass Sie etwas von ihm erwarten, dass Sie bei ihm sind, es unterstützen und zuversichtlich sind, dass es Ihre Erwartung auch erfüllen kann.
    Protest lässt sich nicht vermeiden
    Natürlich wird sich Ihr Kind nicht ohne Protest umgewöhnen. Dieser kann sogar ziemlich heftig werden. Erfahrungsgemäß wird Ihr Kind umso lauter protestieren, je älter es ist und je radikaler die Umgewöhnung sein muss. Dabei können Geduld und Nerven der Eltern extrem strapaziert werden. Stellen Sie sich darauf ein und versuchen Sie trotzdem, so ruhig wie möglich zu bleiben. Sie haben ein Ziel. Achten Sie auch immer auf die »Qualität« des Schreiens (ab > ). Schließlich kann Ihr Kind zuerst nicht verstehen, warum das, was bisher als in Ordnung galt, nicht mehr gut sein soll. Deshalb braucht es besonders viel Sicherheit und Zuwendung, die Sie ihm tagsüber geben. Es tut Ihrem Kind gut, wenn es die körperliche Nähe, die Sie ihm abends entziehen, tagsüber und beim Einschlafritual bekommt.
    Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihr Kind sich nicht von einem Tag
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