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Schläft das Personal auch an Bord?

Schläft das Personal auch an Bord?

Titel: Schläft das Personal auch an Bord?
Autoren: Andreas Lukoschik
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muss man extra zahlen? Wo ist der Spa-Bereich, die Sauna, das Theater, die Bibliothek, der Pool, die Kletterwand und und und. Das ist eine hilfreiche Vorbereitung, um sich an Bord auf den verschiedenen Decks und im Bauch des Schiffes zurechtzufinden. Und ein guter Plan für den ersten Tag an Bord: Machen Sie sich auf Erkundungsreise durch Ihr Schiff. Das ist herrlich. Sie werden fantastische Ecken entdecken. Und in Ihrem Kopf wird sich eine neue Welt formen, die dann in Ihnen als Ihr Schiff weiterexistiert.
    Und seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie sich bei dieser Erstbegehung und Erkundung verlaufen. Denn Sie werden sich verlaufen. Nicht nur auf Deck, sondern vor allen Dingen unten drunter – in den vielen Gängen des Schiffes. Denn naturgemäß gilt, dass man sich auf großen Schiffen häufiger verläuft als auf kleinen. Obwohl das nicht ganz richtig ist: Man verläuft sich nicht »häufiger«, sondern es dauert länger, bis man wieder auftaucht. Aber das kann wunderbar sein, wenn manfolgende wichtige Faustregel beachtet: Vergessen Sie dabei nicht zu lachen! Denn: Ihr Schiff wurde gebaut, damit Sie darauf Spaß haben!
    Das gelingt besonders gut, wenn Sie sich nicht nur auf der Entdeckungstour, sondern im ganzen Urlaub auf See mehrmals täglich gestatten, überrascht zu sein. Das ist nämlich ein höchst effektiver Motor für Erholung schlechthin.
    »Sich überraschen lassen«, heißt doch nichts anderes als zuzugeben, nicht alles zu wissen – und deshalb neugierig sein zu dürfen. Und Neugier geht davon aus, dass es Dinge gibt, die man noch nicht kennt, die aber kennenswert sind. Neugier ist also eine Öffnung des Geistes Neuem gegenüber. Eine Haltung, die an Land im Alltag manchmal zu kurz kommt. Und das ist schade. Denn Neugier hält jung!
    Und damit Sie sich auch darauf freuen können, von welchen Ereignissen an Bord Sie sich demnächst überraschen lassen können, gibt es das Tagesprogramm. Täglich neu. Am Abend. Für den nächsten Tag. Da finden Sie, wann wer was wo machen wird. Von Lektorenlesungen über Tanzstunden, Tauchkurse, Brückenführungen und Fitnessstunden bis zum Ärztetreff, indischen Spa-Stunden und Kletterwandinstruktionen samt Saunasitzungen und Jetstream-Strudelungen.
    Schon bei der ersten Lektüre wird klar: Wer das Tagesprogramm komplett abarbeiten will, sollte schon mal eine Kur für die Zeit danach ins Auge fassen.Diagnose: Erschöpfung. Denn es gibt ja auch noch die angefahrenen Häfen (siehe dort) zu besichtigen. Deshalb gilt: Mithilfe des Tagesprogramms eine Auswahl treffen und sich überraschen lassen. Sonst kommen Sie zu nix. Versprochen.

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Tender
    »Tender is the night«, überschrieb F. Scott Fitzgerald seine autobiografische Novelle über ein glamouröses Paar, das dem süßen Leben an der Côte d’Azur samt Alkohol verfallen war. Diese Novelle gehört zur Top Hundred der englischsprachigen Weltliteratur und hat nichts, aber auch gar nichts mit dem zu tun, was hier gemeint ist.
    Mit »Tendern« ist auch nicht das gemeint, was früher die Heizer in den alten Dampflokomotiven tun mussten, wenn sie die Kohle aus den Kohletendern heraus- und in den Heizkessel der Lokomotive hineinschaufelten.
    »Tendern« bezeichnet auf einem Kreuzfahrtschiff den Pendelverkehr zwischen dem Mutterschiff und dem meist entfernt liegenden Ufer respektive Hafen mithilfe von Beibooten. Getendert wird, wenn der Hafen nicht den notwendigen Tiefgang für das Kreuzfahrtschiff aufweist. Dann bleibt es draußen auf dem Meer –»auf Reede« – und die kleinen Zodiacs (⇒ siehe »Z wie Zodiac«) düsen die Passagiere an den Strand oder die größeren Tenderboote fahren sie in den Hafen.
    Tendern ist bei vielen Passagieren sehr beliebt, gibt es einem doch das Gefühl von Seefahrt und Abenteuer, wenn man in das zwar wackelige, aber untergangssichere Rettungsboot einsteigt, um in kleinen Portionen an Land geschaufelt zu werden. Das fördert mehr das Gefühl, Seemann zu sein, als wenn man einfach via Gangway vom Schiff direkt auf den festen Grund des Hafens stiefelt.
    Bei Luxusjachten wie der »Britannia« – der ehemaligen Privatjacht der Königin von England – kann ein solches Tenderboot übrigens sowohl in Größe als auch Komfort eine Klasse erreichen, die unsereins bereits als ausgewachsene Luxusjacht ansehen würde. Dabei ist es nur das kleine Beiboot. Aber gekrönte Häupter leben nun mal nach der Devise: »Tender is my life«.

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Trinkgeld
    »Inkl. Trinkgeld«? Na, na, na! Da
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