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Schläft das Personal auch an Bord?

Schläft das Personal auch an Bord?

Titel: Schläft das Personal auch an Bord?
Autoren: Andreas Lukoschik
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Semesterferien oder zwischen zwei Jobs befinden, mangelt es dagegen an Geld, nicht aber an Zeit – weshalb sie monatelang mit dem Rucksack durch die Welt ziehen können und mit kleinem Budget tolle Erfahrungen sammeln können. Der Weltreisende nun wiederum hat Zeit UND Geld – und sollte das zu einem dritten Vorteil miteinander verbinden: mit dem Schiff reisen und bleiben, wo es einem gefällt.
    Dazu nehme man sich – in der Planungsphase VOR der Weltreise – die Schiffsroute, schaue sich alle Stopps an und entscheide sich, welche Orte einen am meisten interessieren – und welche nicht. An den Plätzen, die einen sehr interessieren, bleibt man einfach länger, lässt das Schiffchen seines Weges ziehen, steigt danach in einen Flieger und überspringt diejenigen Häfen, die man fad findet. Dann steigt man wieder auf »sein« Schiff, bevölkert seine Kabine und ist quietschfidel und glücklich über die vertraut luxuriöse Umgebung.
    Diese Zusatztrips müssen gar nicht mal teuer sein, weil man mit einem »Round-the-World-Ticket«, das in der gleichen Richtung die Welt umrundet wie die Schiffsroute, günstig von A nach B kommen kann. Außerdem sollte man beim verlängerten Landausflug – Kontrast fördernd – in einfachen Hotels wohnen, um dadurch Land und Leute näher kennenzulernen und an Bord den Luxus wieder aus vollen Zügen zu genießen. Ein weiterer Vorteil dieser Schiff-Flieger-Kombi: Die Koffer bleiben an Bord und man reist mit leichtem Gepäck. So kann man mehrere Tage in Angkor Wat verbringen, sich den Ayers Rock in Australien anschauen oder eine Fahrt auf dem Mekong einschieben. Und dann wieder gemütlich mit seinem Dampfer um die Welt zuckeln.
    Der höchst angenehme »Nebeneffekt« dieser Strategie: Durch die bei den Landausflügen geforderte Organisationspower verflüchtigt sich der Schiffskoller wie eine Wolke aus Chrysanthemenduft und wandelt sich in genussvolle Vorfreude auf Land und Leute.

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Seekrankheit
    Wenn wir hier von Seekrankheit reden, dann ist der übliche leichte Seegang gemeint, der zu einer Seereise an Bord eines Schiffes dazugehört. Wir reden also nicht von Windstärken ab neun. Das verlangt selbst alten Seebären einiges ab.
    Für das übliche leichte Schaukeln weiß man: Seekrankheit beginnt im Kopf.
    Wer es nicht glauben will, kann’s ausprobieren – und zwar so: Schauen Sie als Beifahrer beim Autofahren nicht auf die Straße, sondern in ein Buch oder besser noch in eine Zeitung. An der kann man schwerer vorbeilugen. Gut, das Experiment sollte man nicht auf der Autobahn machen, wo das Auto schnurgerade mit gleichbleibender Geschwindigkeit fährt. Nein, in der Stadt muss man’s testen, wo der Wagen rechts- und linksrum kurvt, anfährt und stoppt. Immer schön in die Zeitung gucken. Mit den Augen richtig festsaugen in den Zeilen. Na? Leichte Übelkeit? Schweißperlen auf der Stirn?
    Kein Wunder, denn über den Fernsinn »Augen« kommt die Information ins Hirn »ruhige weiße Fläche vor dir«. Das Gleichgewichtsorgan im Ohr sendet aber ganz was anderes: Du bewegst dich doch! Nach rechts. Nach links. Nach vorne. Nach hinten. Resultat: UnserZentralrechner wird verwirrt und reagiert mit Schwindel und Übelkeit. Das Ganze beschleunigt sich, wenn er das Gefühl der Hilflosigkeit diesem Schwindel gegenüber bekommt. Das ist der kognitive Aspekt – also das, was unser Hirn noch hinzufügt. (»Alarm! Du hast die Situation nicht im Griff!«)
    Genauso funktioniert auch die Seekrankheit: Zwei verschiedene Sinneseindrücke sind nicht deckungsgleich, verwirren das Hirn. Und das Gefühl, der Situation ausgeliefert zu sein, beschleunigt das Ganze.
    Und wie kann man das verhindern? Indem man als Erstes versucht, die beiden Sinneseindrücke wieder in Einklang zu bringen. Also raus aus der Kabine und rauf ans Deck. Horizont sehen. Frische Luft atmen. Bewegung sehen UND spüren.
    Wichtiger und nachhaltiger ist das, was uns von unserem Kopf her verkrampfen und die aufkommende Übelkeit sich verstärken lässt: Der Versuch, etwas festzuhalten (sich), was nicht festzuhalten ist (das Schiff) – eben weil sich tatsächlich alles bewegt (korrekterweise nur »das Schiff« – die Welt bleibt so wie sie ist).
    Ein probates Mittel ist folgendes: Kämpfen Sie nicht gegen den sich bewegenden Untergrund an, sondern stellen Sie sich vor, Sie seien wieder ein kleines Kind. In einer Wiege oder auf einer Schaukel. Da wurden Sie auch auf und ab bewegt und fanden es schön. Sie wollten es nicht abstellen,
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