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Schläfst du schon?

Schläfst du schon?

Titel: Schläfst du schon?
Autoren: Jill Shalvis
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komisch als sexy war. Leise betrat sie ihre kleine Suite. Das Licht war aus. Sehr gut. Wenn sie nicht alles sehen konnte, was es zu sehen gab, beruhigten ihre Nerven sich vielleicht ein wenig.
    Dwight lag in ihrem Bett, fest und tief schlafend, wenn man nach seinem ruhigen Atem ging. Hannah trat näher heran und sah ihn an. Sie konnte seinen Kopf und eine nackte Schulter ausmachen, die im Mondlicht schimmerte. Ihr Herz fing an, wie wild zu klopfen, und sie vergaß sofort alles, was sie tun sollte. Was kam noch mal zuerst? Sie hielt sich ihre Notizen dicht vor die Augen und las.
    Haut zeigen.
    Okay, das dürfte nicht so schwierig sein. Sie zog sich aus und versuchte, nicht zu sehr darüber nachzudenken, was sie im Begriff stand zu tun. Sie war heilfroh, dass es Nacht war, als sie aus Schuhen, Hose und Bluse schlüpfte. Die Hand an ihrem dünnen Unterhemd, zögerte sie dann.
    Oh nein. Sie hatte schon wieder die Wäsche vergessen. Da sie in ihrer Schublade also weder Nachthemd noch saubere T-Shirts finden würde, behielt sie das kleine Seidenunterhemd an und hoffte, dass es sexy genug aussah. Um ein wenig nachzuhelfen, zog sie den BH darunter auch aus. Danach holte sie tief und zitternd Luft und warf ihrem Spiegelbild über der Kommode einen Blick zu.
    Es hatte ihr noch nie gefallen, völlig nackt zu schlafen. Sie hatte bisher noch nicht einmal nur in Unterhemd und Slip geschlafen. Deshalb fühlte sie sich jetzt sexy. Sie sah sogar sexy aus, wenn ihr nur schwach zu erkennendes Spiegelbild sie nicht täuschte. Sie hatte ziemlich ausgeprägte Rundungen. Mit Brüsten gesegnet, wie Alexi immer sagte. Aber ihr hellbraunes Haar war ziemlich widerspenstig. Zum Glück ging es ihr bis weit über die Schultern, sodass sie es leicht zurückbinden konnte, wenn sie wollte. Jetzt ließ sie es offen, weil Männer langes Haar ja angeblich bevorzugten.
    Wahrscheinlich handelte es sich bei dieser Vorliebe um langes glattes Haar, und deshalb gab sie sich alle Mühe, ihre Mähne zu bändigen. Die Mühe war vergebens, und sie ließ es sein. Hannah konnte ihre Augen nicht sehen im schwachen Licht, aber das machte die seltsam erregende Situation, sich halb nackt im Spiegel zu betrachten, nur noch reizvoller.
    Trotz ihres Haars sah sie wirklich gut aus! Es war ihr zwar ein wenig peinlich, aber ehrlicherweise gestand sie sich ein, dass sie nicht den Blick von sich nehmen konnte.
    Eine fast quälende Sehnsucht erfüllte sie, besonders an den ganz besonderen Stellen, die pochten und prickelten, seit sie Dwight wiedergesehen hatte. Und jetzt lief ihr auch noch ein Schauer über die Haut, obwohl ihr gar nicht kalt war. Ganz im Gegenteil sogar.
    Das neue Millennium hatte begonnen, das Zeitalter der Frauen, wie einige sagten. Sie konnte ohne Probleme mit einem Mann schlafen und auch den ersten Schritt tun. Das bedeutete ja noch nicht, dass etwas Festeres, Ernsteres folgen musste.
    Sie würde es schaffen. Sie wollte es schaffen. Und es hatte nicht das Geringste mit der dummen Wette zu tun, sondern nur mit ihrem unwiderstehlichen Wunsch, mit Dwight zu schlafen.
    Sie stand noch eine Minute in der Dunkelheit und fuhr sich mit den Händen über die Arme, bis das leichte Zittern nachließ. Diese zarte Berührung hatte sie noch sinnlicher gestimmt, denn nun hatten sich ihre Brustspitzen aufgerichtet. Hannah lachte leise. Ein Mann lag in ihrem Bett, ein warmer, hinreißender, aufregender Mann, und sie stand immer noch untätig herum und verschwendete ihre Zeit.
    Dwight, das Gesicht ihr zugewandt, regte sich nicht, so tief schlief er. Er war total erschöpft gewesen, und sie bekam leichte Gewissensbisse. Sollte sie ihn nicht noch ein bisschen schlafen lassen? Nein. Denn dann würde sie den Mut verlieren.
    Es war zu dunkel, um ihn richtig sehen zu können, und das war wahrscheinlich nur gut so. Hannah holte tief Luft, gab sich einen Ruck, hob das Laken an und schlüpfte darunter. Oh, Himmel, er fühlte sich absolut wundervoll an!
    Sie vergaß jeden weiteren Gedanken, als sie plötzlich zwei Hände auf sich spürte. Dwight zog sie im Schlaf dicht an sich und rollte sie herum, sodass sie unter ihm lag und sich nicht mehr rühren konnte.

3. KAPITEL
    Ein Stöhnen entrang sich Dwights Kehle, irgendwo in der Nähe von Hannahs Ohr.
    “Was, zum …” Dwight stützte sich auf und starrte auf die Frau hinunter. Ihre Körper berührten sich von oben bis unten. Zögernd schob er ihr das Haar aus der Stirn und beugte sich vorsichtig tiefer, um mehr sehen zu können.
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