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Schläfst du schon?

Schläfst du schon?

Titel: Schläfst du schon?
Autoren: Jill Shalvis
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einem Mann.” Karrie, ganze neunzehn Jahre alt, nickte wieder weise, als ob sie alles über diese Dinge wüsste.
    “Ich habe keinen Ärger mit einem Mann. Das …”, Hannah wies auf ihren halb verspeisten Eisbecher, “… das hat nichts mit einem Mann zu tun.” Jedenfalls nicht viel. Sie gönnte sich noch eine Kugel.
    “Wie du meinst, Boss.”
    “Wirklich.”
    “Ja, ja.” Karrie wischte seelenruhig die Theke sauber. “Ist er wenigstens niedlich?”
    Umwerfend. “Ich weiß nicht, wovon du redest.”
    “Das heißt also ja.”
    Hannah hörte auf zu essen und sah Karrie mit neu erwachtem Interesse an. In Zeiten der Verzweiflung musste man zu verzweifelten Maßnahmen greifen. “Weißt du … weißt du viel über Männer?”
    Für diese Frage erntete sie ein amüsiertes Lachen. “Ich weiß so viel, wie man nur wissen kann über eine fremde Spezies.”
    “Du weiß also, wie man …” Es war wirklich zu lächerlich und peinlich und dumm. “Schon gut. Vergiss es.”
    “Du kannst doch jetzt nicht einfach aufhören! Ob ich weiß, wie man was? Einen Typen einfängt?”
    “Nein. Wie man ihn verführt.”
    Karrie grinste. “Das ist doch ganz einfach.”
    “Ach ja?”
    “Klar doch. Alle Männer sind doch im Grunde nichts weiter als ein Haufen wandelnder Hormone. Wenn sie auch nur das kleinste Gefühl haben, sie könnten bei dir landen, ist die Sache so gut wie im Kasten.”
    Für Hannah hatte es noch nie so funktioniert, aber vielleicht hatte sie einem Mann auch noch nie das Gefühl gegeben, er könnte bei ihr “landen”. “Es kann unmöglich so einfach sein.”
    Hinter ihr ertönte ein Kichern, und Hannah drehte sich um. Das junge Paar in der Ecke hörte ihnen mit unverhohlener Neugier zu. Sie waren etwa Mitte zwanzig und beide so schön, dass sie einem Lifestylemagazin entstiegen sein könnten.
    “Doch, es ist wirklich so einfach”, sagte die Frau.
    Der Mann errötete vom Hals bis zu den Haarwurzeln, und seine Freundin fing wieder an zu kichern. “Ehrlich.”
    Hannah schüttelte den Kopf. “Für Sie vielleicht. Aber ich habe noch nie einen Mann in einen Haufen Hormone verwandelt.”
    “Nein, ob man schön ist oder nicht, spielt da keine Rolle”, erklärte die Frau. “Es geht darum, welche Gefühle man in ihnen erweckt.”
    “Und wie genau stellt man das an, um diese … besonderen Gefühle auszulösen?”
    Karrie sah sie mitleidig an. “Vertrau mir. Hör zu, du musst einfach nur ein bisschen Haut zeigen. Dann küsst du ihn, irgendwo, auf den Mund, den Hals, das Ohr, such’s dir aus.”
    “Und danach?”
    “Danach zeigst du noch ein bisschen mehr Haut. Und dann ist die Sache geritzt. Garantiert.”
    Hannah wandte sich wieder an die Frau. “Wirklich?”
    Sie nickte breit grinsend, und ihr Freund errötete erneut über und über.
    Hannah war ein wenig verwirrt, aber in jedem Fall war es natürlich einen Versuch wert. Sie nahm einen Notizblock von der Theke und fing an zu schreiben.
    Erster Schritt: Haut zeigen.
    Zweiter Schritt: küssen. Irgendwo.
    Dritter Schritt: mehr Haut zeigen.
    Klang leicht. Hannah grübelte über eine Strategie nach, während sie den Rest des Abends damit zubrachte, neue Vorräte für die kommende Woche zu bestellen. Danach feudelte sie die Fußböden und wischte Staub. Man stelle sich vor, sie wischte freiwillig Staub!
    Aber wenn es um die Toiletten ging, hörte die Freiwilligkeit auf. Tara war an der Reihe. Wenn sie, Hannah, die Wette verlor, würde sie noch früh genug dran sein.
    Haut zeigen. Küssen. Mehr Haut.
    Wie schwierig konnte das schon sein? Hinter all ihrer Nervosität kam langsam etwas zum Vorschein, das sehr viel stärker zu werden versprach. Sie bebte innerlich vor Erwartung und Sehnsucht. Es war geradezu schockierend. All die Jahre hatte sie dafür gesorgt, dass sie zu beschäftigt war für eine Liebesbeziehung. Vor allem hatte sie dabei ihren Stolz retten wollen, aber sie hatte auch Angst vor dem Unbekannten gehabt. Und jetzt kam das heraus.
    Dwight war schon immer ihre heimliche Liebe gewesen, und jetzt lag er in ihrem Bett, und, nun, er wartete zwar nicht gerade auf sie, aber auf jeden Fall war er da.
    Während sie das Hotel betrat und die Treppe hinaufstieg, ging sie noch einmal ihre Notizen durch. Freudige Erwartung erfüllte sie und wurde mit jedem Schritt heißer, der sie dem Objekt ihrer Begierde näher brachte.
    Männer sind nichts weiter als ein Haufen wandelnder Hormone.
    Hannah hoffte nur, dass das stimmte, obwohl das Bild vielleicht eher
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