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Schillernd

Schillernd

Titel: Schillernd
Autoren: Emma Green
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lüsternen Geliebten in den Geschäftsmann zu verwandeln.
    Und nicht nur das beherrscht er ausgezeichnet …
    Immer noch beschäftigt mich meine plötzliche Entscheidung, die Diamonds Company im Stich zu lassen, ungemein, und ich beschließe, mir den wertvollen Rat meiner besten Freundin Marion einzuholen. Ich hole sie in ihrem Hotel ab, achte dabei insbesondere darauf, Tristan nicht über den Weg zu laufen, und wir fahren Richtung L.A. Eine Shoppingtour, gefolgt von einem Imbiss auf dem Sunset Boulevard, ist jetzt genau das Richtige für mich. Bilanz der Einkäufe: zwei auf die Schnelle gekaufte Kleider, ein mexikanischer Salat und ein Tequila in weniger als zwei Stunden. Marion lebt wirklich auf der Überholspur, mit ihr hat man keine Gelegenheit, herumzutrödeln. Am Ende unserer würzigen Mahlzeit schaffe ich es mehr schlecht als recht, das heikle Thema anzusprechen.
    „Eine Modelagentur? Ich hoffe, dir ist klar, dass du mir all die Doppelgänger von Brad Pitt und Jude Law vorstellen musst, die dir mit Sicherheit über den Weg laufen werden!“
    „Marion, ich habe dir gerade gesagt, dass Gabriel mich wahrscheinlich umbringen wird, und du denkst nur an all die 17-jährigen Toy Boys, die du abschleppen kannst … Hilf mir lieber, eine Lösung zu finden, anstatt nur an dich zu denken!“
    „Solange ich ihnen gefalle …“
    „Marion!“
    „Okay, ist ja schon gut, Amandine, bestell dir noch einen Tequila und entspann dich! Du weißt doch genau, was passieren wird: Ihr werdet lautstark diskutieren, euch gehörig die Meinung sagen und schließlich im Bett landen.“
    „Hoffentlich …“
    „Gib ihm zu verstehen, dass du deine Freiheiten brauchst und dass seine Art, dich zu beherrschen, eure Beziehung gefährdet. Es ist doch ganz einfach: Indem du den Job kündigst, den er dir verschafft hat, lehnst du dich gegen ihn auf. Also, auf eine gewisse Art und Weise … Kannst du mir folgen?“
    „Nicht wirklich, aber das ist jetzt auch nicht so wichtig. Ich kann mir diese einzigartige Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen. Und ich hoffe, er versteht das …“
    „Ob er es versteht oder nicht, lass dir nichts gefallen. Er beeinflusst dich viel zu sehr …“
    „Stopp! Du hörst dich an wie Tristan, habt ihr euch etwa abgesprochen, oder was?“
    „Nein, seit dem Dinner bei den Diamonds hat er kaum mehr mit mir gesprochen. Ich glaube, er ist wirklich …“
    Als Marion meinen verblüfften Gesichtsausdruck bemerkt, unterbricht sie ihren Satz, dreht sich um und sieht in die gleiche Richtung wie ich. Ebenso schockiert über das, was sich nur wenige Meter entfernt vor unseren Augen abspielt, aber weitaus redseliger als ich, ruft sie:
    „Scheiße … Siehst du, was ich sehe? Das ist doch Céleste oder täusche ich mich?! Und sie küsst … ein Mädchen?!“
    EIN MÄDCHEN?!
    Auf der überfüllten Terrasse des gegenüberliegenden Restaurants tauscht Gabriels Schwester einen scheinbar unendlichen French Kiss mit einer Asiatin von seltener Schönheit und mit langen, tiefschwarzen Haaren aus. Die Lippen der beiden Liebhaberinnen berühren einander, suchen und lieben sich. Ihre forschenden Hände lassen die gegenseitige Lust erkennen und die Zeit scheint stillzustehen, um diesen Moment der Umarmung unvergänglich erscheinen zu lassen. Ich habe Céleste noch nie so lebhaft, so natürlich gesehen und ihr Verhalten berührt mich auf eine gewisse Art und Weise. Ich bin zwischen den Gefühlen des Schocks und der leichten Erregung, die beim Anblick dieses Spektakels heimlich in mir aufsteigt, hin und her gerissen. Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihren ineinander verschlungenen Silhouetten abwenden und werde bei meiner Spionage natürlich in flagranti erwischt. Nach nur wenigen Sekunden blicken mich Céleste Diamonds’ katzenhafte Augen unentwegt an und ich werde panisch. Ohne nachzudenken, zücke ich mehrere 20-Dollar-Scheine, die ich auf den Tisch lege, packe Marion am Handgelenk und zwinge sie dazu, mit mir die Flucht zu ergreifen. Ich will nur noch eines: vergessen, was ich soeben gesehen habe, und nie wieder an diesen wunderbaren und verwirrenden Kuss denken.
    Sie heiratet in einer Woche … einen Mann! Das hat Barthélemy nicht verdient! Aber das geht dich überhaupt nichts an, du Idiotin! Geh schneller, anstatt solche Banalitäten von dir zu geben!
    Eine starke Hand packt mich an der Schulter und ich stoße einen erschrockenen Schrei aus, als ich mich umdrehe und geradewegs in das panische Gesicht der schwarzen Liane
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