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Schillernd

Schillernd

Titel: Schillernd
Autoren: Emma Green
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bin? Stell dir vor, ich kenne diesen Ferdinand de Beauregard. Und es kommt überhaupt nicht infrage, dass du für ihn arbeitest.“
    „Ich habe dich nicht um Erlaubnis gebeten, Gabriel. Es tut mir leid, dass du es so erfahren musstest, ich hätte es dir bereits heute Morgen sagen sollen, aber ich hatte keine Gelegenheit dazu. Und seit wann liest du überhaupt meine E-Mails?“
    „Seit ich sämtliche deiner Passwörter kenne.“
    „Wie bitte?“
    „Viele kompetente Leute arbeiten für mich.“
    „Und meine Anrufe, hörst du die auch mit?“
    „Nein. Aber es ist schon einmal vorgekommen, dass ich deine Mailbox abgehört habe.“
    „Und meine SMS?“
    „Mir entgeht nichts, Amande.“
    „Macht es dir Spaß, mich wahnsinnig zu machen? Mich zu überwachen? Mich zu erdrücken? Ich brauche meine Freiheit und meine Unabhängigkeit, Gabriel! Solange ich für dich arbeite, werde ich nie das Gefühl haben, angekommen zu sein.“
    „Ich kann dir helfen, eine gute Stelle zu finden, das ist kein Problem. Ich bitte dich nur, deine Integrität nicht zu gefährden, indem du dich mit den falschen Personen umgibst. Dieser eingebildete Dandy ist nicht gut für dich, Amande. Er wird dir schöne Augen machen, das spüre ich … Du bist so schön, du lässt einfach keinen Mann kalt.“
    Deine Schmeicheleien nutzen dir jetzt auch nichts, Diamonds …
    „Du hast wirklich nichts verstanden! Ich will, dass du damit aufhörst, alles für mich zu entscheiden, und mir meine Freiheiten lässt, sodass ich meine eigenen Entscheidungen treffen kann, auch wenn es vielleicht die falschen sind. Ich habe die Stelle bereits angenommen und ich werde meine Meinung nicht mehr ändern. Ob es dir passt oder nicht.“
    „Wir werden sehen. Und jetzt komm her …“
    Nachdem ich den göttlichen, aber zudringlichen Armen meines bockigen Geliebten entkommen bin, stehle ich mich aus dem Zimmer davon und steuere auf die Apartments zu, die meiner Mutter großzügigerweise zur Verfügung gestellt wurden. Beinahe vollständig geheilt, bereitet sie zusammen mit meinem Vater ihre Rückreise nach Frankreich vor, um ihren Jüngsten, meinen kleinen Bruder Simon, der sich bei meinen Großeltern zu Tode langweilt, wieder in die Arme zu schließen. Zur Sicherheit wird eine von Gabriels extra engagierten Koryphäen meine Mutter über mehrere Wochen hinweg begleiten, um einen eventuellen Rückfall zu vermeiden. Auf dem Weg zu meinen Eltern treffe ich auf Virgile, der mir wieder einmal drohende Blicke zuwirft.
    Wie immer …
    „Wieso bist du immer noch hier? Ich habe dir doch gesagt, dass du verschwinden sollst!“
    Ganz ruhig, Amandine, ganz ruhig …
    „Virgile, hör auf, mich wie deine schlimmste Feindin zu behandeln. Ich will deine Freundin sein, ich will dir doch nicht das Leben …“
    „Deine Eltern reisen doch heute ab, nicht wahr? Fahr doch mit! Oder noch besser: Fahr an ihrer Stelle. Sie können hierbleiben, ich mag sie nämlich gerne.“
    „Vielleicht wirst du mich auch eines Tages mögen. Du kannst es doch zumindest versuchen, oder etwa nicht?“
    „Nein, ich hasse dich und ich werde dich immer hassen! Pack deine Koffer und lass meine Familie zufrieden. Fahr zurück nach Paris!“
    „Amandine, meine Kleine, gibt es ein Problem?“
    Mein Vater kommt mit jeder Menge Koffern und Taschen in den unterschiedlichsten Farben und Größen den Gang entlang. Als Virgile bemerkt, dass sich mein Vater in unser Gespräch einmischen möchte, setzt er ein freundliches Lächeln auf.
    „Kann ich dir helfen, Pierrot? Gehen wir zum Auto?“
    Die beiden gehen ihres Weges und lassen mich mit meiner Frustration alleine. Offensichtlich hat sich Virgile in meine Familie verliebt, mich hasst er aber weiterhin.
    Geduld ist die Mutter aller Tugenden … Ich werde ihn schon noch besänftigen. Oder auch nicht …
    Meine Mutter hat sich besonders herausgeputzt und ist bereit, diesen Ort, an dem sie ihre Gesundheit wiedergefunden hat, zu verlassen. Bevor sie ihr wunderbares Zimmer, das in einer Kombination aus elfenbeinfarbenem Dekor und hellem Holz erstrahlt, verlässt, nimmt sie mich lange in den Arm und überreicht mir einen Brief.
    „Den habe ich für dich erhalten, meine Kleine. Ich habe ihn nicht geöffnet, denn ich möchte mich nicht in Dinge einmischen, die mich nichts angehen …“
    „Das muss eine unglaubliche Überwindung für dich gewesen sein …“
    „Oh! So ein Mist … Also, um dir die Wahrheit zu sagen: Ich habe alles versucht, aber dein Vater hat mich davon
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